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Schwarzer Rauch

Schwarzer Rauch

Titel: Schwarzer Rauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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ihren Schützling losgingen, nur weil jemand sie beeinflusste. Aber gab es tatsächlich so machtvolle Mentalkräfte unter uns? Den Gedanken daran fand ich beängstigend.
    »Das hat es alles schon gegeben. Deshalb legt die Gemeinschaft bei der Ausbildung der Krieger sehr großen Wert auf eine mentale Gabe. Die ist beinahe unerlässlich. So können die Elfen ihren Schützling auch bewachen, ohne in direktem Kontakt zu stehen. Aber seid beruhigt: Ihr werdet keinesfalls ausspioniert. Mars und Lenja werden lediglich deinen Gemütszustand überwachen. Solltest du Angst bekommen, sind sie sofort zur Stelle.«
    Wie beruhigend. Oder auch nicht. Ich wusste einfach nicht mehr so recht, was ich von der ganzen Sache halten sollte.
    »Die Wahl wird in zwei Stunden stattfinden. Ihr solltet euch vorbereiten. Wir sehen uns nachher.«
    »Vielen Dank, Aurelia«, sagte ich und verbeugte mich kurz.
    Darian echote meine Worte. Dann verließen wir mit Mars und Lenja im Schlepptau den Raum und machten uns auf die Suche nach unserem Zimmer. Weil wir scheinbar wieder einmal im Kreis liefen, drängte sich Mars an uns vorbei und führte uns. Hätte er Gefühle gezeigt, hätte ich wetten können, dass er genervt gewesen wäre. Als wäre es unsere Schuld, dass das Gebäude einem Irrgarten glich.
    Mars betrat vor uns das Zimmer, sah sich kurz um und bat uns anschließend, einzutreten. Alles war noch an Ort und Stelle.
    Wir machten uns kurz nacheinander zurecht. Dann bat Darian die beiden Elfen, uns einen Augenblick Privatsphäre zu geben. Die beiden waren offensichtlich nicht begeistert von dem Gedanken, verließen dann aber wie gewünscht den Raum.
    Neugierig starrte ich Darian an. Er zögerte einen Moment, dann setzte er sich neben mich auf das Bett und legte seinen Arm über meine Schultern. Stille. Schier endlose Stille.
    »Was ist los, Darian? Ist etwas passiert?«
    Immer noch nichts. Ich senkte meine Barrieren und sandte meine Gedanken prüfend zu seinen. Er verschloss sich, hatte aber nicht viel Übung darin. Ich konnte seine Verzweiflung spüren.
    Angst. Wut. Hass.
    Das war nicht der Darian, dessen Gedanken ich schon unzählige Male gelesen hatte. Dennoch kam mir das, was ich sah, bekannt vor. Der Gedanke durchfuhr mich wie ein Blitz. Ich wich aus seiner Umarmung und sprang auf. Angst durchfloss meinen Körper. Im selben Augenblick stürmten Mars und Lenja in den Raum.

Geheimnisse
     
    Darian
     
    Ich wusste, dass ich irgendwann auch dazu gehören würde. Ich wusste alles über die Ausbildung, den Schlaf und den Ruf. Meine Eltern hatten mich bereits sehr früh aufgeklärt.
    Meine Familie zählte sich zu den Lunaern. Jenen alten Familien, die ein Geburtsrecht darauf hatten, erwählt zu werden. Jede Generation besteht aus Kindern des Mondes. Unsere Familientreffen ähneln ein wenig den Gemeinschaftstreffen.
    Eigentlich sollten die Lunaer nicht vor der Einführungszeremonie aufgeklärt werden. Aber wenn beide Eltern dazu gehörten, ließ sich das gar nicht verbergen. Somit konnte ich schon üben und studieren, lange bevor ich wiedergeboren wurde.
    Selena wusste über mich Bescheid. Meine Eltern hatten sie gebeten, meine wahre Identität nicht offen zu legen. Ich fand mein Leben bis zu diesem Punkt schon seltsam genug und hoffte, auf diesem Weg ein wenig Normalität hineinzubekommen. Wenn niemand wusste, dass ich ein Lunaer war, dann konnte ich als ganz gewöhnlicher Neuling die Ausbildung durchlaufen.
    Selena würde alles tun, um meine Eltern glücklich zu machen. Mein Vater ist wie sie Telepath und ist in der Gemeinschaft hoch angesehen. Mehr Anreiz brauchte sie wohl nicht.
    Und so begann ich mein neues Leben wie jeder andere auch. Die Nacht der Wiedergeburt war zum Einschlafen. Meine Mutter hatte mich schon als Kleinkind zu einer Prophetin geschleppt, um herauszufinden, welche Gaben ich bekommen würde. Somit war das alles nicht mehr ganz überraschend für mich.
    Natürlich hätte sich insbesondere mein Vater einen Telepathen gewünscht, aber meine Mutter mit ihrer Begabung, das Wasser zu kontrollieren, freute sich über einen weiteren Nicht-Mentalisten. Schließlich war von ihr kaum mehr zu erwarten, als dass sie mich und meine kleine Schwester in der Badewanne mit Wellen und kleinen Wirbeln unterhalten konnte.
    Durch meine falsche Identität musste ich mich natürlich vorsehen, meinen »Freunden« zu viele Dinge zu erzählen, die ich schon von klein an wusste. Ich durchschaute bereits, wie die Dinge in der Gemeinschaft liefen. Ich

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