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Schwarzer Schwan

Schwarzer Schwan

Titel: Schwarzer Schwan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Eckert
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Sehen.
    Auf den letzten Schritten kam er sich immer verlorener vor. Stimmen hinter Gebharts Tür. Der Mann war nicht allein.
    Ich sollte hier nicht ohne Anwalt aufkreuzen, schoss es Dominik durch den Kopf.
    Er klopfte und wurde sofort hineingerufen.
    Teppichboden im Büro, viel Platz. Hier hing die Jalousie gerade, es schien sogar kühler zu sein als in anderen Zimmern. Unter einem Kalender, dessen Julibild Krokodile, die auf Beute lauerten, zeigte, saß Gebhart am Besprechungstisch. Der Obermufti trug ein feines Sakko zu Jeans und T-Shirt – ein Möchtegern-Sonny-Crockett.
    Der andere Mann war ein langer Kerl im dunklen Anzug, etwa fünfzig Jahre alt. Dominik erkannte ihn sofort: Benedikt Engel, Leitender Kriminaldirektor und Chef der Kripo. Die Nummer drei der Düsseldorfer Polizeibehörde.
    Gebhart erhob sich, gab Dominik die Hand und wies ihm den freien Stuhl zu.
    Engel nickte freundlich.
    Dominik schluckte. Zwei gegen einen. Ich bräuchte tatsächlich einen Anwalt.
    »Ihr Auge – was ist passiert?«, bemerkte Inspektionsleiter Gebhart und verzog das Gesicht. »Ich hoffe, keine Keilerei mit den Kollegen?«
    Dominik betastete das Jochbein, wo es etwas schmerzte. Geschwollen schien die Stelle nicht zu sein. Zögernd fragte er: »Werden Sie mich … vom Dienst suspendieren?«
    Gebhart und der Kripochef tauschten Blicke. Engel antwortete: »Erst einmal wird jede Menge Schriftliches angefordert, verfasst und ausgetauscht. Alle möglichen Stellen geben ihren Senf ab. Da fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter. Rechnen Sie mit der Einleitungsverfügung nicht vor Mitte August.«
    »Einleitungs-, was?«
    »Die Einleitungsverfügung zu Ihrem Disziplinarverfahren. Es scheint Ihr erstes zu sein, oder?«
    Die beiden Obermuftis lächelten.
    Gebhart ergänzte: »Während das Verfahren läuft, werden wir Sie nicht suspendieren, sondern nur von dem aktuellen Mordfall abziehen. Kein Anlass zur Panik. Sie kümmern sich ab sofort wieder um Ihre Betrugsfälle, wie gehabt.«
    Jackpot-Oase und Schutz-Fuchs, na prima. »War’s das?«, fragte Dominik.
    »Wir haben uns Ihre Personalakte angesehen, Kollege Roth. Eine schlimme Sache, was damals mit Ihrer Frau passiert ist. Seien Sie versichert: Die Behörde wird Sie nicht hängen lassen.«
    Ein Klingelton klimperte etwas Klassisches. Engel kramte nach seinem Handy und drückte den Anrufer weg. » Er schon wieder.«
    Gebhart schüttelte missbilligend den Kopf.
    Kripochef Engel wandte sich an Dominik. »Es gibt da einen Herrn, Kollege Roth, der seit Tagen unsere Behörde mit Anrufen traktiert. Ein Bundestagsabgeordneter. War ganz in der Nähe, als das mit Paula Busch passiert ist. Sie hatten wohl so etwas wie ein Rendezvous. Das KK 11 hat ihn bereits unmittelbar nach der Tat befragt. Der Mann ist kein Zeuge, der etwas Nützliches beizutragen hätte, aber er spielt sich auf. A pain in the ass. Zum Glück hat er das falsche Parteibuch, keinen Draht zur Landesregierung.«
    »Ja, und?«
    »Wir werden den Mann an Sie verweisen. Seien Sie höflich zu ihm und halten Sie der Mordkommission den Rücken frei.«
    »Ich dachte, ich hätte damit nichts mehr zu tun.«
    Engel zeigte ein feines Lächeln. »Das haben Sie auch nicht.«
    Dominik wurde klar, was das bedeutete: Kindermädchen spielen für einen Politiker – so sinnlos wie das Verwalten seiner Betrugsanzeigen. »Der Abgeordnete wird sich aber wundern, wenn ich das erwähne.«
    Gebhart beugte sich vor: »Ich warne Sie, Kollege Roth. Unsere Nachsicht steigt Ihnen offenbar zu Kopf. Glauben Sie etwa, Sie könnten Ihre Scheiße am sauberen Ende aufheben und klammheimlich wegschaffen? Ihre Scheiße hat kein sauberes Ende, verstehen Sie?«
    Dominik schwieg.
    »Und jetzt sagen Sie schon«, drängte Engel und grinste dabei. »Wer hat Sie verhauen? War das tatsächlich diese Frau?«
    Du Arsch, dachte Dominik und verließ den Raum.
    »Das könnte blau werden«, sagte Susanne Hachmeister. Sie zog eine Schublade auf, kramte in einem Etui und schob eine Tube mit Make-up über den Schreibtisch.
    Dominik ignorierte die Schminke. »Ich habe die Frau verprellt, in die ich mich verliebt habe, ich habe die Staatsanwaltschaft wegen angeblicher Strafvereitelung am Hals, und zur Krönung des Ganzen wurde mir soeben der Fall entzogen.«
    »Also kommst du jetzt zu Tante Hachmeister, um dich auszuheulen?«
    Dominik räumte einen Aktenstapel vom Stuhl und setzte sich. »Was gibt’s Neues?«
    »Ich dachte, du sollst die Finger von dem Fall lassen.«
    »Von der

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