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Schwarzer Tod

Titel: Schwarzer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Rachel und die anderen Frauen in die jüdische Kinderbaracke schlüpften, um sich darauf vorzubereiten, zum E-Block zu marschieren. Er sah auf seine Armbanduhr ein illegaler Gegenstand, den er als Bezahlung für die Reparatur eines Paars SS-Schaftstiefel akzeptiert hatte. Es war die Armbanduhr eines toten Juden.
    19:41 Uhr.
    Jonas hatte beabsichtigt, kurz vor dem Angriff die Elektrizität kurzzuschließen. Das würde jetzt nicht mehr möglich sein. Ohne den Schutz absoluter Finsternis mußten die Frauen und Kinder unter den Augen des Wachtpostens am hinteren Tor über das offene Gelände schleichen.
    Sie würden es niemals schaffen.
    Zitternd nahm der Schuhmacher die schallgedämpfte. Schmeisser von der Schulter und ging zum Hintereingang.
    »Berlin hat noch nie von Ihnen gehört.«
    Sturmbannführer Schörner legte den Hörer auf und lächelte.
    Stern starrte bewegungslos in die Mündung seiner eigenen Wallher.
    »Ich habe mit Kaltenbrunner persönlich gesprochen«, berichtete Schörner. »Er möchte, daß ich Sie zum Verhör nach Berlin schicke, aber ... ich habe selbst erst einige Fragen an Sie.«
    Hinter Stern flog eine Tür auf. Er drehte sich nicht um, doch das Klappern von Stiefeln sagte ihm, daß mindestens drei Männer das Büro betreten hatten.
    »Sturmbannführer, die Techniker sind im Kino eingesperrt!« erstattete Hauptscharführer Sturm Bericht. »Die Fabrik ist verriegelt!«
    »Und die Schwestern?«
    »Die drei, die Dienst hatten, sind mit den Technikern im Kino. Greta Müller ist tot. Ich habe einen Fahrer zu Frau Jaspers geschickt.«
    »Das sind fünf. Und die sechste?«
    »Fräulein Kaas, Sturmbannführer. Anscheinend hat sie das Krankenhaus bereits vor einiger Zeit verlassen.«
    Schörner seufzte ungeduldig. »Und?«
    »Ich habe gerade herausgefunden, daß sie Greta Müllers Kraftwagen benutzt hat! In der Verwirrung, nach dem Fund der Leichen im Abwasserkanal ... «
    »In dieser Verwirrung hat es keiner bemerkt«, sagte Schörner. »Das heißt, ich habe es nicht bemerkt. Aber weil Fräulein Kaas die Schwester der Frau des Gauleiters ist, habe ich es für unwahrscheinlich gehalten, daß sie eine Verräterin sein könnte. Wie dumm von mir. Wenn ich es recht bedenke, war sie sogar mit Greta Müller befreundet.«
    Stern warf einen Blick auf die Uhr. 19:43 Uhr. Er hoffte, daß McConnell den Hof pünktlich verließ.
    Schörner klopfte mit der rechten Hand auf den Schreibtisch. »Wissen Sie, was ich glaube, Hauptscharführer? Ich glaube, daß unser Schein-Sturmbannführer viel zu sauber ist, als daß er sich während der letzten Tage im Wald versteckt haben könnte. Er sieht aus, als hätte er hier am Ort Gastfreundschaft genossen. Und auch gut gegessen, wie mir scheint. Wo wohnt Fräulein Kaas, Sturm?«
    »In einem alten Bauernhaus am südlichen Rand von Dornow.«
    Schörner nickte. »Ich kenne dieses Haus.« Er stand plötzlich auf und steckte Sterns Walther ein. »Ich werde mir eine Abteilung Männer nehmen und es durchsuchen.«
    »Aber Herr Doktor Brandt hat befohlen, das Lager abzusperren.«.
    Schörners Wangenmuskeln zuckten nervös. »Ich bin hier verantwortlich für die Sicherheit, nicht Brandt. Dieser Mann hier ist keine Bedrohung mehr, aber seine Kameraden. Die Alliierten könnten sehr wohl planen, Brandt zu kidnappen. Ich möchte, daß Sie den Doktor unter Bewachung stellen.«
    Schörner nahm ein Reservemagazin aus seiner Schublade und ließ sich von Hauptscharführer Sturm die Luger wiedergeben. »Wenn es Ärger gibt, während ich weg bin, Hauptscharführer, tun Sie alles, was nötig ist, um zu verhindern, daß Doktor Brandt in feindliche Hände fällt.« Er sah Sturm eindringlich an. »Haben Sie das verstanden?«
    Sturm räusperte sich. »Meint der Sturmbannführer damit, daß ich ihn notfalls töten soll?«
    »Genau.«
    Sturm nickte ernst. Schörners plötzliche Verwandlung von einem Meßdiener zu einem rücksichtslosen Kommandeur hatte ihn überrumpelt. »Was ist mit dem hier?« Er deutete auf Stern.
    »Ich muß alles erfahren, was er weiß: Wer ihn geschickt hat; wie viele Männer in seiner Einheit sind; wie ihre Pläne lauten, alles. Ich hoffe doch, Sie sind dieser Aufgabe gewachsen, Hauptscharführer?«
    Günther Sturm wußte, daß er diese Aufgabe erfüllen konnte, aber nachdem er aus Versehen den polnischen Riesen getötet hatte, zögerte er ein wenig, ein weiteres wichtiges Verhör durchzuführen. »Wie weit genau darf ich gehen, Sturmbannführer?«
    Schörner warf seinen Mantel über

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