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Schwarzes Blut: Thriller (German Edition)

Schwarzes Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Schwarzes Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Wilde , Roger Smith
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den leeren Swimmingpool. Dann gaben seine Beine unter ihm nach. Er fiel über den Beckenrand und landete zwischen Müll, zerbrochenen Flaschen, einem alten Liegestuhl und zwei Autoreifen.
    Langsam raffte er sich auf die Knie. Die heißen Eingeweide glitschten zwischen seinen Fingern hindurch. Er grunzte gerade ein Gebet, als ihn das erste Geschoss traf. Tincup sah auf. Marisol und die anderen Huren hatten den Pool umringt. Ihre Silhouetten zeichneten sich schwarz vor dem grellen Himmel ab, während sie ihn unaufhörlich mit losen Asphaltbrocken bewarfen.
    Tincup kroch zur Treppe des Swimmingpools, wobei er eine Eingeweideschlinge wie einen Schwanz hinter sich herzog. Ein weiteres Geschoss ließ ihn zu Boden gehen. Das Letzte, was er in diesem Leben sah, war ein grinsender Hundeschädel.

49
    Timmy sah dem Streifenwagen hinterher. Er spürte ein Rumoren in seinem Bauch, genauso wie im Flur von Tante Sally. Plötzlich waren der Gehweg und das helle Sonnenlicht verschwunden, und die Horrorshow ging los. Ein Mann mit einem Lächeln auf seinem gruseligen Gesicht trat mit einem kleinen silbernen Messer aus der Dunkelheit.
    Timmy konnte sich gerade noch einen Schrei verkneifen. Fast wäre er dem Auto nachgerannt und hätte nach seinem Daddy gerufen, doch dann wäre er vor seinen Freunden, die gerade einem Fußball über das Spielfeld nachjagten und ihn zum Mitspielen aufforderten, wie ein großer Feigling dagestanden.
    Deshalb sah er nur stumm zu, wie der Streifenwagen um die Ecke bog und verschwand. Miss Marples rief sie mit einem schrillen lauten Pfiff zusammen und teilte sie in Mannschaften ein.
    Sein Vater war gekommen, um ihn von der Schule abzuholen, aber Timmy wollte das Fußballtraining nicht verpassen. Sein Daddy hatte eine Weile überlegt und dabei noch viel ernster geguckt als sonst. Schließlich hatte er genickt und gesagt, dass er in einer Stunde wieder da wäre.
    Miss Marples blies erneut in ihre Pfeife, und das Übungsspiel war eröffnet. Timmy wurde angespielt, doch seine Gedanken waren ganz woanders – bei den toten Augen des Mannes –, und er verfehlte den Ball, woraufhin ihn sein Freund Billy anschrie und ihn einen Clown nannte. Timmy lief dem Ball hinterher und nahm ihn einem Jungen ab, der zwar größer, aber so langsam wie ein altes Pferd war. Dann übernahmen Timmys Füße und Beine das Kommando. Jetzt konnte ihn niemand mehr aufhalten. Timmy dribbelte über das Feld, spielte vier, fünf, sechs Gegner aus und versenkte den Ball am dicken Torwart vorbei im Netz.
    Vor Freude war sein Gesicht ganz rot, und seine Handflächen schmerzten vom vielen Abklatschen. Timmy begab sich wieder in das eigene Feld und stellte sich ganz rechts neben die Bäume, da er bereits ahnte, dass der Torwart – der sich jetzt bestimmt ziemlich dämlich vorkam – mit voller Wucht auf den Ball eindreschen würde.
    Und so war es auch. Der Ball flog über Timmys Kopf hinweg und landete in den Pappeln.
    Timmy rannte los, um ihn zu holen. Schon bald waren die anderen Kinder in ihren bunten Pullovern und Miss Marples mit ihrer lauten Pfeife außer Sichtweite.
    Als Timmy eine Gestalt zwischen den Bäumen erkannte, blieb er stehen. Irgendjemand hob den Ball auf und verschwand damit in den Schatten. Durch die Blätter fiel gerade genug Sonnenlicht, dass er blondes Haar und blaue Jeans erkennen konnte. Skye. Sie war zurück.
    Er rief ihren Namen, rannte hinter ihr her, während sie immer tiefer in das Wäldchen ging. Sie wollte ihn offenbar ärgern.
    »Skye!«, rief er und rannte auf die Stelle zu, an der er sie zuletzt gesehen hatte.
    Hinter dem Wäldchen wuchs kein Gras mehr, und mit einem Mal stand er auf steinigem Sandboden. Ein Auto parkte neben einem Feldweg, der ins Nichts führte. Timmy hörte Schritte auf dem Schotter und drehte sich um. Skye.
    Nein, das war nicht Skye, sondern jemand anderes.
    Timmy wollte gerade weglaufen, als sie ihm den Ball zuwarf. »Fang, kleiner Mann.«
    Er fing den Ball, und da war sie schon neben ihm. Sie hatte etwas in der Hand, ein Taschentuch, und er dachte erst, sie wollte sich die Nase putzen, doch dann war es seine Nase, gegen die sie das Tuch ganz fest drückte, und Timmy ließ den Ball fallen und wollte sich wehren, aber sie war viel zu stark, und etwas Scharfes stieg ihm in die Nase, sodass er weinen musste, und alles verschwamm um ihn herum und wurde dunkel, und die Horrorshow ging so richtig los, und Timmy sah viele tote Menschen um das Mädchen herum.
    Zu viele, um sie zu zählen.
    Gene

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