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Schwarzes Echo

Schwarzes Echo

Titel: Schwarzes Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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völlig umsonst. Die ganze Sache ist eine Farce. In den Tresor bricht keiner ein. Wahrscheinlich haben sie sich Tran geschnappt, als er seine Diamanten geholt hat und weggefahren ist. Wir haben ihn direkt zur Schlachtbank geführt.«
    Dann fiel ihm ein, daß vielleicht der weiße LTD den Dieben gehörte, nicht Lewis und Clarke. Sie waren Bosch und Wish zu Tran gefolgt.
    »Einen Moment mal«, sagte Eleanor. »Ich weiß nicht. Was ist mit dem Alarm die ganze Woche? Der Feuerhydrant und die Brandstiftung? Es muß so sein, wie wir angenommen haben.«
    »Ich weiß nicht. Im Augenblick macht nichts mehr Sinn. Vielleicht lockt Rourke seine Leute in die Falle. Oder in den Tod.«
    Beide starrten sie den Tresor an. Der Regen hatte nachgelassen, die Sonne war aufgegangen und ließ die Stahltür erstrahlen. Schließlich begann Eleanor zu sprechen.
    »Ich glaube, wir brauchen Hilfe. Wir haben Hanlon und Houck auf der anderen Seite der Bank, und das SWAT-Team, es sei denn, die gehören zu Rourkes Plan.«
    Bosch erzählte ihr, daß er die SWAT-Observation überprüft hatte und diese tatsächlich vor Ort lief.
    »Was hat Rourke also vor?« sagte sie.
    »Alle Fäden auf einmal ziehen.«
    Sie dachten ein paar Minuten lang darüber nach und beschlossen, Orozco bei der Beverly Hills Police anzurufen. Vorher meldete sich Eleanor bei Hanlon und Houck. Bosch wollte, daß sie blieben, wo sie waren.
    »Sind Sie wach da drüben?« sagte sie ins Motorola.
    »Kann ich nicht gerade behaupten. Ich fühl’ mich wie dieser Typ, der nach dem Erdbeben in Oakland mit seinem Wagen in der Überführung festgesessen hat. Ist irgendwas?«
    »Nein, nur Kontrollruf. Was macht die Eingangstür?«
    »Die ganze Nacht über nichts los.«
    Sie meldete sich ab, und einen Moment war alles still, bis Bosch ausstieg, um Orozco anzurufen. Er wandte sich wieder zu ihr um.
    »Du weißt, daß er gestorben ist«, sagte er.
    »Wer ist gestorben?«
    »Der Mann, der auf dieser Überführung festsaß.«
    In diesem Augenblick spürten sie einen Schlag, der den Wagen leicht erzittern ließ. Es war kein Geräusch, sondern eher eine Vibration, eine Erschütterung, ganz ähnlich dem ersten Stoß eines Erdbebens. Es gab keine weitere Vibration. Aber nach einer oder zwei Sekunden ging ein Alarm los. Das Läuten kam klar und deutlich von der Beverly Hills Safe & Lock Company. Bosch saß stocksteif da und starrte den Tresorraum an. Es gab kein sichtbares Zeichen von Eindringlingen. Beinahe augenblicklich knisterte das Funkgerät, und Hanlons Stimme war zu hören.
    »Wir hören eine Klingel. Wie sollen wir vorgehen?«
    Zuerst beantworteten weder Bosch noch Wish den Funkruf. Sie starrten nur den Tresor an, sprachlos. Rourke hatte seine Leute direkt in die Falle laufen lassen. Oder zumindest machte es den Anschein.
    »Himmelarsch«, sagte Bosch. »Sie sind drin.«

    Bosch sagte: »Sag Hanlon und Houck, daß sie sich zurückhalten sollen, bis wir unsere Befehle haben.«
    »Und wer soll uns die Befehle geben?« fragte Eleanor.
    Bosch antwortete nicht. Er überlegte, was im Tresor vor sich ging. Warum lockte Rourke seine Leute in eine Falle?
    »Es muß so sein, daß er keine Gelegenheit hatte, sie zu warnen, ihnen zu sagen, daß die Diamanten nicht da und wir hier oben sind«, sagte er. »Ich meine, vor vierundzwanzig Stunden wußten wir weder von diesem Unternehmen, noch was da los ist. Vielleicht war es schon zu spät, als wir drauf gekommen sind. Sie waren schon zu weit drin.«
    »Also haben sie einfach weitergemacht wie geplant«, sagte Eleanor.
    »Sie werden als erstes Trans Fach aufbrechen, falls sie ihre Hausaufgaben gemacht haben und wissen, welches seins ist. Aber sie werden nichts finden. Was machen sie dann? Hauen sie ab oder brechen sie die anderen Fächer auf, bis sie genug zusammen haben, daß sich die ganze Sache für sie lohnt?«
    »Ich glaube, sie werden abhauen«, antwortete sie. »Ich glaube, wenn sie Trans Fach öffnen und keine Diamanten finden, denken sie sich, daß irgendwas los ist und ziehen sich so schnell wie möglich zurück.«
    »Dann bleibt uns nicht viel Zeit. Ich nehme an, sie werden ihre Geräte im Tresor bereithalten, das Fach aber erst aufbohren, wenn wir die Alarmanlage abgestellt und den Schauplatz verlassen haben. Wir können das Abstellen etwas hinauszögern, aber wenn es zu lange dauert, könnten sie mißtrauisch werden und sich zurückziehen, kampfbereit und auf unsere Leute in den Tunneln vorbereitet.«
    Er stieg aus dem Wagen und sah zu Eleanor

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