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Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Titel: Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Handel. Ich werde Euch in die Hölle führen, Göttin.“

4. KAPITEL
    Überrascht holte die Göttin Luft, und ihr Blick flackerte zu seinem Gesicht, ganz kurz nur, ehe sie ihn wieder auf den rauen Stein richtete.
    „Du hilfst mir? Obwohl du jetzt weißt, dass du nicht länger ein Gefangener bist? Dass es dir freistünde zu gehen, wohin du willst?“ Diese leuchtenden Augen, die vollen, roten Lippen … Bei ihrem Anblick wurde ihm die Brust eng.
    „Ja. Trotzdem.“ Wenn sie die Wahrheit sagte und er wirklich frei sein sollte, gäbe es doch keinen Ort für ihn, an den er gehen konnte. Zu viele Jahrhunderte waren vergangen, und sein einstiges Zuhause existierte nicht mehr. Seine Familie … tot. Und ohne Zweifel würde er mit seiner Erscheinung Angst und Schrecken verbreiten, wo immer er auftauchte. Davon abgesehen, so verlockend die Vorstellung von Freiheit auch war: Seine Bedenken, sich darauf einzulassen, konnte das nicht zerstreuen. Die Göttin selbst mochte vielleicht nichts Böses im Schilde führen, aber Luzifer tat es garantiert.
    Bei ihm gab es immer einen Haken an der Sache. Heute frei zu sein bedeutete nicht zwangsläufig, dass er es morgen auch noch wäre. Und die Tatsache, dass er seine Seele nach wie vor nicht zurückerhalten hatte …
    Nein. Er wollte sich lieber keine falschen Hoffnungen machen.
    „Ich danke dir. Ich hatte nicht damit gerechnet … Ich … Sag mir, warum hast du ihm deine Seele verkauft?“, fragte sie leise, abermals den Riss betastend.
    Ein Themenwechsel. Einer, auf den er nicht vorbereitet gewesen war.
    „Wie genau kann ich Euch helfen?“, antwortete er rasch mit einer Gegenfrage. Er wollte nicht, dass sie von der Dummheit erfuhr, die ihn in seine missliche Lage gebracht hatte.
    Schließlich ließ sie den Arm sinken und sah Geryon direkt an. Sein Blick ruhte auf ihr, und der angespannte Ausdruck wich langsam aus ihrem Gesicht.
    „Ich bin Kadence“, stellte sie sich vor, als hätte er nach ihrem Namen gefragt und nicht, wie sie sich den Ablauf ihrer gemeinsamen Mission konkret gedacht hatte.
    Kadence. Wie sanft die Schwingungen der Silben in seinem Geist nachklangen, so wunderbar warm, zart wie Seide – bei den Göttern, wie lange lag es zurück, dass er solch einen feinen Stoff berührt hatte? – und süß wie Wein. Wann hatte er das letzte Mal den Geschmack von Wein auf der Zunge gehabt?
    „Ich bin Geryon.“ Einst hatte er einen anderen Namen getragen. Doch mit seiner Ankunft hier unten war ihm auch dieser letzte Rest seiner Vergangenheit genommen worden, indem Luzifer ihm kurzerhand einen neuen gab. Monster in der wörtlichen Übersetzung, die tiefer gehende Bedeutung war jedoch „Wächter der Verdammten“. Genau das, was er seit jenem Tag war, und alles, was er jemals sein würde. Mit Seele oder ohne.
    In einigen der alten Legenden wurde er, wie ein Dämon ihm einmal hämisch entgegengeschleudert hatte, als dreiköpfiger Zentaur beschrieben. In anderen war die Rede von einem bösartigen Hund. Und manche behaupteten gar, bei dem Torwächter handle es sich um die jämmerlichen Überbleibsel eines Kriegers namens Herkules. Ihn scherten diese Geschichten wenig. Alles war besser als die Wahrheit.
    „Ich stehe Euch zu Befehl“, erklärte er. „Kadence.“ Auf seinen Lippen fühlte sich ihr Name sogar noch wunderbarer an.
    Ihr Atem stockte. Er hörte, wie die Luft in ihre Kehle strömte, aber nicht wieder heraus.
    „Aus deinem Mund klingt mein Name wie ein Gebet.“ Da war kein Erschrecken in ihrer Stimme, nur … Verunsicherung?
    Hatte es so geklungen? „Verzeiht bitte.“
    „Du musst dich nicht entschuldigen.“ Die Farbe kehrte auf ihre Wangen zurück, mehr noch, sie errötete richtiggehend. Bezaubernd. Dann klatschte sie unvermittelt in die Hände und lenkte das Gespräch wieder auf das, was momentan ihrer beider dringlichste Sorge sein sollte. „Zuallererst müssen wir die Risse in der Mauer flicken.“
    Er nickte zustimmend, gab aber zu bedenken: „Ich fürchte nur, sie könnten schon zu groß geworden sein.“ Oberflächliche Schäden waren leicht zu reparieren. In die Tiefe gehende nicht. Das galt für Mauern ebenso wie für Lebewesen, wie Geryon aus eigener Erfahrung wusste. Seine inneren Wunden mochten vernarbt sein, ganz verheilen würden sie jedoch nie mehr. „Sie provisorisch zu verschließen wird ihre Ausbreitung nur für eine begrenzte Zeit aufhalten.“ Aber nicht den unausweichlichen Einsturz verhindern, dachte er, behielt seinen Pessimismus jedoch

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