Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition)

Titel: Schwarzes Feuer: Die Herren der Unterwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
Seele dir gehört, musst du ihm zuerst deine Erlaubnis geben.“
    Luzifer schnaubte verächtlich. „Das schlag dir aus dem Kopf. Dem gestatten, sich frei zu bewegen! Nein, nein, der wird hübsch genau da bleiben, wo er ist.“
    Oh ja. Er machte es ihr schwer. „Warum?“
    „Ach, ich brauche einen Grund? Tja, dann lass mich mal überlegen. Hmm …“ Er tippte sich mit dem Zeigefinger ans Kinn. „Wie wäre es damit: Sein Vorgänger hat sich von den Lügen eines gerissenen Dämons einlullen lassen, und um ein Haar wäre dadurch eine Legion entwischt.“
    War dies eine seiner eigenen Lügen? Der Wächter, den sie kannte, hatte seinen Posten bereits lange vor ihrer Zeit innegehabt, also konnte sie nicht wissen, ob jemals ein anderer an seinem Platz gestanden hatte.
    „Diesem könnte dasselbe passieren. Viel zu riskant.“
    Das jedenfalls war eindeutig gelogen. Niemand nahm seine Aufgabe ernster als dieser Wächter. Ein solcher Fehler würde ihm nie und nimmer unterlaufen. Nicht ihm.
    „Andererseits …“ Nachdenklich schüttelte Luzifer den Kopf. „Nein, Geryon ist nicht empfänglich für ihre Raffinessen.“
    Geryon. Endlich. Ein Name. Aus dem Griechischen. Grob übersetzt bedeutete er „Monster“.
    Das gefiel ihr nicht. Ihn machte mehr aus als sein Äußeres. Viel mehr.
    „Na? Nichts weiter zu sagen, Mäuschen?“, fragte Luzifer. „Sollen wir unsere Unterredung dann als beendet betrachten?“
    In letzter Sekunde hielt sie sich davon ab, sich mit der Zunge über die Zähne zu fahren. Was sollte dieses Spiel, das er da mit ihr trieb? Eine intakte Barriere war für ihn ebenso wichtig wie für sie. Nun ja, vielleicht nicht ganz so wichtig. Im Gegensatz zu ihr würde er nicht sterben, wenn die Mauer einstürzte. Doch sein Widerstand zerrte an ihren Nerven.
    Mit dieser Erkenntnis hatte sie ihre eigene Frage auch schon beantwortet. Er spielte nicht, um sie abzulenken oder weil er etwas zu verbergen versuchte, sondern einzig und allein zum Spaß. Aber sie würde nicht länger mitspielen. „Ich bin deine Gebieterin“, sagte sie mit fester Stimme. „Du wirst …“
    „Gar nichts werde ich – du gebietest hier niemandem“, fiel er ihr in einem regelrechten Wutausbruch ins Wort – ein Wutausbruch, den er so schnell abschüttelte, wie er gekommen war. Ein rascher Atemzug, und er hatte sich wieder unter Kontrolle. „Du bist hier als meine … Anstandsdame. Du beobachtest, berätst und gibst darauf acht, dass alles seine Ordnung hat. Aber Befehle erteilst du nicht.“
    Das „weil du zu schwach bist“ sprach er nicht aus. Das war auch nicht nötig. Sie wussten beide, dass es so war.
    Wie gern wäre sie anders gewesen. Aufrecht und stark. Und sie hätte es sein sollen. Einst war sie es gewesen. Schließlich war ihre gesamte Natur die der Unterwerfung. Anderer, nicht ihrer selbst. Früher einmal. Weshalb war sie jetzt so anders?
    Du weißt weshalb, und du tätest gut daran, dieses Thema ein für alle Mal ruhen zu lassen .
    Als ihr klar wurde, dass ihr nichts weiter übrig blieb, als Luzifers Spiel mitzuspielen, straffte sie die Schultern. Es gab keine andere Lösung.
    Du kannst es. Für Geryon. „Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich dir einen Handel vorgeschlagen und du warst nicht abgeneigt. Wollen wir also beginnen?“, fragte sie in einem seidigeren Tonfall, als sie sich je zugetraut hätte.
    Er nickte, als habe er genau darauf die ganze Zeit über spekuliert.
    „Lass uns beginnen.“

Im Vorhof zur Hölle
    „Ich verstehe nicht“, sagte Geryon und weigerte sich hartnäckig, seinen Posten zu verlassen. Er verschränkte sogar die Arme vor der Brust; eine Geste, die ihn an sein früheres Leben zurückdenken ließ, als er mehr als der Torwächter gewesen war, mehr als das versklavte Ungeheuer ohne freien Willen. „Luzifer würde niemals seine Zustimmung geben, mich … aus seinen Diensten zu entlassen.“
    „Ich versichere dir, er hat es getan. Du bist frei.“ Die Göttin schaute auf ihre leichten Sandalen an den zarten Füßen hinunter. „Endlich.“
    Verheimlichte sie ihm etwas? Versuchte womöglich, ihn in eine Falle zu locken, aus welchem Grund auch immer? Es war so lange her, dass er mit einem weiblichen Geschöpf zu tun gehabt hatte, und er wusste nicht mehr recht, wie man deren Verhalten richtig deutete. Ihr jedoch wollte er glauben. Alles und jedes. Und das war es, was ihm am meisten Angst machte.
    Sie konnte ihn vernichten, ihm das Herz brechen. Oder was davon noch übrig war. Falls es da

Weitere Kostenlose Bücher