Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzes Prisma

Schwarzes Prisma

Titel: Schwarzes Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
Vom Netzwerk:
aufzuhören.
    Ein Mann fiel von dem zerschmetterten Rand der Mauer und schrie.
    Ein Stück entfernt davon spiegelte sich die Sonne auf dem kupferfarbenen Haar eines Mannes auf der Mauer. Karris wurde auf ihn aufmerksam. Gavin! Er beugte sich zu einem anderen Mann vor und erteilte einen Befehl. Corvan Danavis. Also war der Mann wirklich ein General. Und er war hier? Gavin schlug ihm auf die Schulter, und die beiden Männer trennten sich.
    Karris drehte sich um und erinnerte sich, vielleicht zu spät, an die ihr folgenden Spiegelmänner.
    Der Anführer war zwanzig Schritte entfernt; sein Pferd pflügte sich einen Weg durch die Reihen, während der Reiter Männern mit gezücktem Schwert den Befehl gab, beiseitezutreten. Er war allein, seine Männer hinter ihm abgeschnitten durch einen seitlichen Massenandrang von Soldaten, aber er war zu nah. Karris war unbewaffnet und noch immer wackelig auf den Beinen.
    Zehn Schritte entfernt schien ihr Verfolger in seinem Sattel zusammenzuzucken. Karris konnte die ganze vordere Seite seines Körpers sehen, also war er nicht von der Mauer aus beschossen worden, aber trotzdem fiel er aus dem Sattel.
    Jemand hatte den Mann von hinten getötet. Was zur Hölle …? Karris schaute hinter den Mann.
    Kip.
    Kip? Der junge Mann ritt in vollem Galopp hinter den Spiegelmännern her und nutzte den Weg, den sie zwischen den Reihen der Soldaten geöffnet hatten. Aber er hatte keine Muskete.
    Stattdessen trug er einen dicken grünen Ball, größer als sein eigener Kopf. Seine Haut war grün, und in seinen Augen stand ein wilder Ausdruck – und er sah so aus, als würde er jeden Moment aus dem Sattel fallen.
    Kip, den es nicht zu kümmern schien, dass er sein Pferd direkt in andere Pferde hineinritt, holte mit der grünen Kugel aus, als werfe er einen Ball – ein typischer Anfängerfehler, sie dachten immer, dass man, weil Luxin Masse hat, Muskeln einsetzen müsse. Kips Arm bewegte sich nach vorn, dann schoss er mit einem hörbaren Plopp die grüne Kugel in Richtung der Spiegelmänner.
    Sie erwischte einen an der Seite seines verspiegelten Helms. Die Spiegelrüstung teilte Luxin mühelos, aber die Wucht des Geschosses wirkte dennoch. Ein Brustpanzer mochte einer Kugel standhalten, aber der Mann darin würde einige gebrochene Rippen davontragen. Hier war dem Mann der Kopf zur Seite gerissen worden, und das hatte ihn aus dem Sattel gehoben; die grüne Kugel prallte ab, traf einen anderen Spiegelmann an der Schulter, der sich jedoch im Sattel halten konnte, dann bohrte sie sich in das Pferd eines dritten Spiegelmanns, traf das Tier seitlich am Kopf und riss es von den Hufen.
    Die Wucht des Schusses hebelte Kip aus seinem eigenen Sattel und stoppte seine Vorwärtsbewegung fast ganz. Sein Pferd scheute und versuchte in der letzten Sekunde, nicht mit den anderen Pferden zusammenzustoßen, aber die Tiere waren erschreckt worden von fallenden Reitern und einem riesigen grünen Ball, der an ihren Köpfen vorbeiflog, und eines von ihnen galoppierte direkt auf Kips Pferd zu. Mit hoher Geschwindigkeit prallten die Tiere zusammen und zerquetschten einem Spiegelmann, der zwischen ihnen gefangen war, das Bein.
    Beide Pferde gingen zu Boden, aber Karris machte sich mehr Sorgen um Kip. Bei seinem Sturz hatte sie ihn aus den Augen verloren. Die Soldaten waren immer noch in Bewegung wie ein Fluss, drängten sich an den Spiegelmännern vorbei und wussten nicht oder scherten sich nicht viel darum, um was es bei diesem Kampf ging. Sie wollten nur weg aus dem Schatten dieser tödlichen Mauern und hinein in die Stadt.
    Karris schnappte sich ein Schwert vom Boden und duckte sich durch die Menge. Drei Reiter hatten ihre Pferde gewendet und strebten auf etwas zu, das sie nicht erkennen konnte. Sie konnte es nicht rechtzeitig bis dorthin schaffen.
    Einer zog seine Muskete aus der Satteltasche, um sie zu töten, als sein Kopf in gelbem Licht und rosafarbenem Nebel explodierte. Karris war sich sicher, dass der Schuss diesmal nicht von der Mauer gekommen war. Er musste aus der entgegengesetzten Richtung gekommen sein – vom Hügel? Und was zur Hölle konnte dergleichen bewirkt haben? Eine explosive Musketenkugel?
    Sie war noch immer zu weit entfernt. Sie sah zwei Spiegelmänner Musketen ziehen und zielen.
    Grüne Zwillingsspeere – Säulen beinahe, so dick waren sie – schossen aus dem Boden, wo die Reiter zielten, und spießten sie auf. Der erste wurde mitten in die Brust getroffen. Grünes Licht zerfaserte in einer

Weitere Kostenlose Bücher