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Schwarzkittel

Schwarzkittel

Titel: Schwarzkittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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beiden Fälle stark miteinander verwoben sind und Windeisen keinem Eifersuchtsdrama zum Opfer gefallen ist«, erwiderte Jutta.
    »Das glaube ich auch«, mischte ich mich ein. »Ich hatte vorhin ein Gespräch mit Professor Zynanski und Doktor Overath, was ziemlich vielversprechend war.«
    Da meine Kollegen davon noch nichts wussten, berichtete ich ihnen von meinem Treffen.
    »Na, dann ist wohl alles klar«, kommentierte Jürgen meine Ausführungen. Er war ziemlich aufgeregt. »Zusammen mit dem gefundenen Krawattenrest spricht alles für Doktor Mayer als Täter. Fahren wir hin und machen ihn dingfest.«
    »Langsam, Junge«, beruhigte ich ihn. »Wir haben noch nicht zu Ende recherchiert. Uns fehlen bislang ein paar wichtige Details. Insgesamt ist das Bild nach wie vor etwas verschwommen.«
    »Und was sollen wir jetzt machen, Reiner?«
    »Sag mir bitte vorher, ob bei der Untersuchung von Elli Dippers Tod irgendetwas Relevantes ermittelt werden konnte.«
    Jutta schüttelte den Kopf. »Nichts, die Tatwaffe ist nicht identisch mit der bei Sebastian Windeisen. Außer dem Stofffetzen haben wir keinen Hinweis gefunden.«
    »Und dieses Indiz verdanken wir ausgerechnet einem Laien, der zufällig am Tatort war.«
    »Zufällig?«, echote Jürgen.
    »Ja, zufällig. Sonst noch was, mein lieber Jürgen?«
    Nachdem selbiger jetzt die Klappe hielt, konnte ich einen konstruktiven Vorschlag machen. »Ich fahre jetzt mit Gerhard zu Doktor Mayer und wir nehmen ihn in die Mangel. Je nach Gesprächsverlauf werden wir ihn vorläufig festnehmen. Ihr kümmert euch mittlerweile um die Alibis von Overath, Zynanski, Mayer und Schrober zur Zeit, als Elli Dipper ermordet wurde. Alles klar soweit?«
    »Halt!«, fiel mir Jutta ins Wort. »Wir haben inzwischen die Ergebnisse der Alibibefragungen zum Fall Windeisen.«
    »Na, dann raus mit der Sprache.«
    »Also, die Alibis von Professor Zynanski und Frauke Hohlmann sind unumstößlich. Tricksereien ausgeschlossen. Bei Hubertus Overath und Fürchtegöttin  Mayer sieht es anders aus, deren Behauptungen sind nicht nachprüfbar.«
    »In Ordnung. Habt ihr das Alibi von Alice Schwarzer überprüft?«
    »Von wem bitte?«
    »Äh, ich meine diese Elisa Ginger von ›Neomedi‹.«
    »Nein, Reiner, das können wir aber gerne nachholen.«
    »Ja, macht das mal. Gerhard, fahren wir los? Welchen Wagen nehmen wir?« Gerade als ich diesen Satz begonnen hatte, fiel mir ein, dass Gerhard und ich besser nicht zusammen sein Auto benutzen sollten. Jutta rettete mir das Leben.
    »Da, fang, das sind die Schlüssel von einem Ersatzwagen für dich. Pass aber diesmal ein bisschen besser drauf auf.« Sie warf mir einen Schlüssel zu.
    »Danke. Keine Angst, Jutta, ich fahre nur im ersten Gang Vollgas.«
    »Äh, Reiner.« Jürgen traute sich wieder, mich anzusprechen. »Ich sollte für dich doch diese Recherchen machen. Ich hab sie dir ins Büro in deinen Posteingang gelegt. Da liegt zudem der Obduktionsbericht von Windeisen.«
    »Danke dir. Ich werde das alles lesen, sobald ich zurückkomme.« Ich blickte mich um. »Sind wir fertig oder habe ich was vergessen?«
    Jutta schaute peinlich berührt zum Boden. »Eine Kleinigkeit wäre da noch, Reiner.«
    »Komm schon, raus mit der Sprache! Hab ich ein Knöllchen bekommen, weil ich unerlaubt mitten im Wald geparkt habe?«
    »Nein, viel schlimmer, du hast unseren Kaffeeautomaten kaputtgemacht. Sagen zumindest die Kollegen.«
    »Wie bitte? Ist das hier jetzt eine Sendung der ›Versteckten Kamera‹ oder was?«
    »Nein, so etwas würden wir uns mit dir doch niemals erlauben. Aber zur Sache. Ein paar Kollegen haben gesehen, wie du heute Morgen an dem Automaten herumhantiert hast. Jedenfalls ging danach nichts mehr. Die Kollegen nach dir haben zwar Kaffee bekommen, aber ohne Becher. Du kannst dir die Sauerei in etwa vorstellen?«
    »Und was kann ich dafür, wenn ich den letzten Becher bekommen habe? Sollen die lieben Kollegen halt ein bisschen flexibel sein und direkt aus der Düse trinken. Kommst du Gerhard? Wir fahren nach Ludwigshafen.«
    Gerhard Steinbeißer hatte während des ganzen Meetings kein Wort gesagt. Völlig introvertiert hatte er auf seinem Stuhl gesessen und zugehört. Immerhin nahm er wahr, was er hörte, denn er stand nun auf.

19.eine überraschung bei ›neomedi‹
    Ohne nochmals in mein Büro zu gehen oder den Kaffeeautomaten auch nur eines Blickes zu würdigen, verließen wir das Gebäude. Da mir Jutta zum Abschied das Kennzeichen verraten hatte, fanden wir den Wagen

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