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Schwarzwaldstrand

Schwarzwaldstrand

Titel: Schwarzwaldstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Alexander · Ummenhofer Rieckhoff
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wollte. Hilde würde ihm das nie verzeihen.
    Â»Nur weil wir uns schon lange kennen, will ich noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen, Signor Winterhalter. Schönen Urlaub noch, buone vacanze! Und bitte sorgen Sie nicht weiter für Unruhe.«
    Di Salvo hinterließ einen weitgehend ratlosen Kommissar.
    Dass das Thema für den heutigen Abend noch nicht durch war, merkte Winterhalter beim Blick auf seine Frau, der das Gespräch nicht entgangen war. Kein Wunder, wenn er immer so laut redete …

18. Im Nashorn
    Was man zu Geschäftsterminen anzog, das hatte Klaus Riesle im Verlauf seiner fünfundzwanzig Journalistenjahre allmählich gelernt. Seine Garderobe war zwar nicht vielfältig, aber funktional. Und für fast jede Gelegenheit gab es etwas.
    Er besaß die Kombinationen Jeans plus Hemd plus Jackett für Gemeinderatssitzungen oder legere Empfänge. Dann einen Anzug, der jedoch nicht häufiger als zweimal pro Jahr zum Tragen kam. Und ansonsten ein halbes Dutzend Jeanshosen sowie zwei Jeansjacken, die für alle übrigen Termine ausreichten – inklusive der privaten.
    Modisch war Riesle in den Achtzigerjahren stehen geblieben.
    Für den heutigen Abend musste er sich vermutlich neu orientieren. Er blickte sich in seiner Anderthalbzimmerwohnung um und musterte das unaufgeräumte Ambiente aus alten Pizzakartons, noch älteren Zeitungen, einem umgekippten Weinglas und Kleidungsstücken, die nach einer Waschung lechzten.
    Riesle durchwühlte einen Stapel Hosen, unter dem sich irgendwo sein Laptop befinden musste, und entschied sich dann für eine fleckige blaue Jeans, die an den Hosenbeinen bereits ausgefranst war.
    Heute bestand ausnahmsweise keine Gefahr, dass er »underdressed« sein könnte, im Gegenteil: Er würde in einer Kaschemme recherchieren, in der er durch zu gute Kleidung nur auffiel.
    Das hatte mit einem weiteren Anruf zu tun, der ihn am späten Nachmittag in der Redaktion erreicht hatte. Erneut war keine Nummer auf dem Display zu erkennen gewesen, auch hatte sich die männliche Person nicht die Mühe gemacht, ihren Namen zu nennen. Und treffen wollte sie sich auch nicht mit ihm.
    Stattdessen hatte der Mann ihm mitgeteilt, er habe sich getäuscht. Die Tote sei keineswegs ermordet worden, sondern schlicht ein Opfer ihrer Drogensucht geworden.
    Auf die Gegenfrage, woher der Anrufer das denn wissen wolle, hatte es geheißen, »das Mädel« sei doch schon seit einiger Zeit völlig fertig gewesen.
    Â»Sie meinen Elena?«, hatte Riesle dann zum ersten Mal den Namen erwähnt, den ihm vorher die angebliche Frau Wagner genannt hatte.
    Der Anrufer am anderen Ende hatte das zunächst mit Schweigen quittiert und dann lediglich »Genau« angefügt.
    Â»Welche Drogen?«
    Â»Alles, was man so spritzt …«
    Auf die Frage, in welchen Lokalen Elena denn verkehrt habe, hatte Riesle keine präzise Antwort bekommen. Als er wissen wollte, warum sie sich denn mit einem anderen Namen auf dem italienischen Campingplatz angemeldet habe, hatte es lediglich geheißen: »Hat sich wahrscheinlich geschämt. Ist aber jetzt auch egal …«
    Dann legte die Person auf.
    Riesle dachte nach. Besonders rauschgiftsüchtig war ihm die Frau auf dem Passfoto nicht erscheinen, aber wer wusste, wie alt das Bild wirklich war. Ähnliches galt für die Schnappschüsse der Frau, die er in Unterkirnach im Fotoalbum von Beate Kollmann gesehen hatte.
    Riesle sortierte gedankenverloren weiter Hosen, Unterhosen und alte T-Shirts, die an den Achseln eine Mischung aus Schweißflecken und Spuren eines Deorollers aufwiesen.
    Dann wählte er die Handynummer von Hubertus. Niemand meldete sich.
    Fast zwanzig Uhr.
    Sollte er die Polizei anrufen und sich bestätigen lassen, dass es sich um den Tod einer Rauschgiftsüchtigen handelte? Aber der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Beamte war sicher schon längst zu Hause. Zudem war die Polizeidirektion Villingen-Schwenningen schließlich gar nicht primär zuständig und darum wohl ohnehin schlecht informiert.
    Unter der letzten Adresse Elenas in Schwenningen hatte er vorhin niemanden erreicht – weder telefonisch noch vor Ort. Nachbarn hatten ihm mitgeteilt, diese Frau wohne schon eine ganze Weile nicht mehr dort. Wo jetzt? Das wussten sie nicht. Offenbar war sie unbekannt verzogen.
    Riesle überlegte, ob er Hummel auf dem Campingplatz ausrufen

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