Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
Vom Netzwerk:
erleichtert. »Er holt Hilfe.«
    »Das ist aber schon eine Weile her«, warf Lena ein. »Und Bernie muss ins Krankenhaus. Sein Fieber ist wieder gestiegen.«
    »Hilf ihm, Paul.«
    Paul blieb stur. »Das wird ihm gar nichts nützen, wenn wir ihn nicht an den Waffen da draußen vorbeibekommen.« Er deutete auf die vor dem Fenster versammelten Reaper, in denen er bereits keine Menschen mehr sah. Ein instinktives Verhalten. Wir gegen die. »Caitlyn, wir brauchen einen Plan.«
    Caitlyn verstand. Als Arzt und als Mann verlangte es ihn mit jeder Faser seines Körpers danach, das Kommando zu übernehmen. Sie legte ihm eine Hand auf den Arm, spürte, wie angespannt er war. »Ich habe einen Plan.« Irgendwie. So halb. Jedenfalls grob. Ein Plan, der sie hoffentlich alle unbeschadet hier rausbringen würde, sowohl die Reaper wie die anderen. »Vertrau mir, Paul. Solche taktischen Herausforderungen sind mein Beruf. Verflucht, ich werde vom FBI dafür bezahlt, diese Dinge zu unterrichten.«
    Sein skeptischer Blick wich einem überraschten Ausdruck. Typisch. Nach all der Zeit hatte er immer noch diese Klischees von ihrer Arbeit im Kopf – als ob sie üblicherweise in Stöckelschuhen herumlief, mit einer Waffe wedelte und pünktlich zur Werbepause alle Verdächtigen verhaftet hatte, bevor es zurück ins schicke Büro mit den teuren Hightech-Gerätschaften ging.
    »Du hast einen Plan.« Er schien immer noch nicht überzeugt.
    »Den habe ich. Und du hast einen Patienten, der dich braucht.« Er zögerte immer noch. »Halt ihn einfach ein wenig länger am Leben und ich werde euch alle lebendig hier rausbringen. Das verspreche ich.«
    Paul wusste, dass sie nie ein Versprechen gab, das sie nicht halten konnte, eine Begleiterscheinung ihres Kontrollzwangs. Er nickte. Und überraschte sie, indem er sie an sich zog und auf die Stirn küsste. »Einverstanden. Ich vertraue dir. Ich glaube an dich.«
    Die Worte raubten ihr den Atem. Das hatte ihr noch nie jemand so gesagt.
    Paul schnappte sich das Ibuprofen von der Kochnische und ging zu Bernie hinüber. Caitlyn nahm Poppys Telefon und warf einen Blick aus dem Fenster. Kein Löwe zu sehen. Auch kein Blut. Eins zu null für den Löwen.
    Die Rocker hatten sich im Halbkreis aufgestellt und richteten ihre Waffen auf die Hütte, aber sie schienen sich uneins zu sein. Ohne Poppy oder Weasel, die ihnen sagten, was sie tun sollten, wussten sie nicht, wie sie Poppy retten sollten.
    Einige von ihnen fuhren sogar weg. Sehr gut.
    Aber es waren immer noch eindeutig zu viele Waffen im Spiel und die Lage weiterhin unberechenbar. Sie brauchte Verstärkung, und zwar schnell.
    Als Erstes rief sie den Sheriff an. Dann die State Police. Und schließlich auch noch das FBI -Büro in Asheville, nur um auch dort alle darüber zu informieren, was hier los war. Bei drei verschiedenen Behörden und mit Sheriff Markles Unterstützung aus Bryson und von der Stammespolizei sollten eigentlich genügend Leute hier auftauchen. Das Problem war nur, dass es mindestens vierzig Minuten dauern würde, ehe das erste Sondereinsatzkommando bereit war, den Berg zu stürmen – die Lichtung direkt anzufliegen wäre zu riskant, da die Reaper den Helikopter leicht abschießen könnten.
    Wer würde wohl schneller hier sein? Und zwar ohne von den Reapern angeschossen zu werden? Das war die Frage, die sie sich gestellt hatte. Bis Poppy ihr die Lösung lieferte.
    Caitlyn griff wieder zum Telefon. »Hier spricht Supervisory Special Agent Caitlyn Tierney vom FBI . Können Sie mir bitte jemanden von der Fernsehcrew geben, die gerade hier vor Ort über den Poker Run berichtet, den die Reaper hier für wohltätige Zwecke abhalten? Nein, ich bleibe dran. Sie wollen vielleicht mit weitergeben, dass es sich um die Exklusivübertragung einer Geiselnahme handelt … Ob ich die Geisel bin? Nein, Ma’am. Ich bin die Geiselnehmerin.«

38
    Lena kauerte sich neben Bernie und versuchte, ihm zuliebe tapfer zu wirken, ruhig zu bleiben. Smokey kannte die Wahrheit, das Tier spürte, dass Lena alles andere als ruhig, sondern zu Tode verängstigt war, und legte den Kopf auf ihren Oberschenkel, tätschelte ihr den Rücken und streichelte sie tröstend.
    Männer mit Waffen, Männer, die sie umbringen wollten, Bernie todkrank, von Motorradfahren verfolgt werden … das war ihr alles zu viel. Sie wollte nach Hause. Zu ihren Büchern. Oder in die Bibliothek. Sich mit Dr. Bearmeat über Geschichte unterhalten. Oder sich zusammen mit Bernie eine dieser alten

Weitere Kostenlose Bücher