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Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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Nichts davon befindet sich in unserem Haus.«
    Caitlyn erinnerte sich an den Kamin bei den Hales: Backstein an der ganzen Wand hoch bis zur Decke, von einem schönen dicken Pinienholzstück ummantelt, das zu den Bodenplanken passte. Ganz anders als der Kamin auf diesen Bildern hier.
    »Was hat er da gezeichnet?«, fragte Lena. »Und warum?«
    Jetzt war es Caitlyn, die anfing zu zittern. Ihre Hände wurden feucht, sodass sie dort, wo sie den Block umklammert hielt, die Zeichnungen verwischte. »Ich weiß, wo das ist.«
    »Wo?«
    Caitlyn antwortete nicht. Weil Lenas zweite Frage viel wichtiger war. Sie gab Lena den Block zurück, stand auf, lief durchs Zimmer und überprüfte alle Fenster. Ihr Plan musste einfach funktionieren. Sie mussten es hier raus schaffen.
    Denn sie wusste jetzt, warum Eli Hale und ihr Vater wirklich gestorben waren.

39
    Caitlyn kam wieder zu Lena zurück. Wenn alles schieflief, sollte die junge Frau besser über alle Fakten und auch jeden Verdacht Bescheid wissen.
    »Uns allen ging es immer nur um die Frage, ob dein Vater schuldig oder unschuldig war. Keiner von uns konnte sich vorstellen, warum er ein Verbrechen gestehen und dafür ins Gefängnis wandern sollte, das er nicht verübt hat.« Sie ergriff Lenas Hand. »Du warst der Grund, Lena. Er hat es getan, um dich und Vonnie und eure Mutter zu schützen. Er hat es getan, um dich zu retten.«
    »Woher wollen Sie das wissen?« Lena schaute verwirrt zu ihr auf.
    »Es ist wahr, Lena. Da bin ich ganz sicher.«
    »Mein Vater hat all das auf sich genommen, nur um seine Familie zu retten?« Lena weinte. Langsame, lautlose Tränen, derer sie sich nicht einmal bewusst zu sein schien. »Ich wünschte, das hätte er mir sagen können. Ich war all die Jahre über so schrecklich wütend auf ihn. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe …« Sie barg das Gesicht in den Händen.
    Caitlyn starrte sie an, unschlüssig, ob sie Lena die ganze Wahrheit sagen sollte oder ob sie das nur noch mehr aufregen würde. Wie sollte sie das Mädchen bloß trösten? Bernie kam ihr zu Hilfe, indem er Lena an seine Brust zog, während sie weinte. Einige Minuten später schniefte Lena ein Mal laut, schluckte die Tränen hinunter und blickte auf. »Wenn mein Vater diesen Mann nicht getötet hat, wer hat es dann getan?«
    »Gute Frage, aber nicht die entscheidende. Wichtig ist, warum der Mord geschah.« Caitlyn nahm eine Bewegung hinter dem Fenster wahr und hielt inne. Sie starrte in die Dunkelheit hinaus, konnte jedoch nicht wirklich etwas erkennen. Aber irgendwo da draußen waren sie. Und sie würden kommen. Schon bald. Sie musste Lena über alles aufklären und sie und Bernie in Sicherheit bringen.
    »Also, warum wurde Tommy Shadwick umgebracht?«, fragte Lena.
    »Jeder dachte, es ginge darum, dass er sich weigerte, der Forderung deines Vaters nachzukommen und der Hale-Familie ihre verbrieften Rechte zuzugestehen. Dann hatte ich den Verdacht, dass Tommy sich gegen das Kasino gestellt hat und dein Vater nur das Bauernopfer war. Aber jetzt vermute ich, dass Tommy wegen derselben Sache sterben musste, wegen der dein Vater all die Jahre am Leben gehalten wurde.«
    »Am Leben gehalten?« Lena klang wütend. Gut so, ihr Zorn würde ihr die nötige Stärke verleihen, das hier durchzustehen. »Mein Vater wurde fünfundzwanzig Jahre lang mit anderen Männern zusammengepfercht, die wahre Bestien waren, und das für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat. Bei Ihnen klingt es, als sei das alles bloß eine Art Spiel gewesen.«
    »Denk noch mal darüber nach, Lena. Nachdem Eli verurteilt war, warum ihn dann nicht sofort umbringen, sobald er ins Gefängnis kommt? Weshalb all die Jahre über riskieren, dass er der falschen Person die falsche Information zukommen lässt?«
    »Aber Sie haben gesagt, er sei zu unserem Schutz ins Gefängnis gegangen. Dass es das war, was sie von ihm wollten, er sollte den Sündenbock für ihr Verbrechen spielen. Warum haben sie ihn dann nicht einfach in Ruhe gelassen?«
    »Nein. Er war ein Risiko. Sie haben ihm gegeben, was er wollte: Sicherheit für seine Familie. Aber er hatte irgendetwas gegen sie in der Hand. Und das hatte mit Tommy Shadwick zu tun.«
    »Besaß er den Beweis für seine Unschuld?«
    »Nein. Aber den Beweis dafür, weswegen Tommy sterben musste. Er hatte das Abkommen von damals in den Händen. Das Original. Und er hat es dort versteckt, wo du es finden würdest, wenn ihm etwas zustoßen würde.«
    »Moment. Das Dokument ist doch mitsamt

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