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Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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zu viel verlangt, aber fragen kostete ja nichts.
    »Ja, klar. Lassen Sie mich nachsehen. Hier steht, sie ist am Mittwoch um 20.04 Uhr in die Bar gegangen. Da hat sie zumindest die App aktiviert. Oh. Ich schätze, dann heißt das, ihr Telefon ist gar nicht gestohlen worden. Denn warum sollte ein Dieb die Find-Me-App aktivieren?«
    »Das werde ich klären. Gibt es irgendeine Möglichkeit, über diese App nachzuverfolgen, wo ihr Telefon seitdem gewesen ist?«
    »Nein. Tut mir leid, es wird nur gespeichert, wann und wo die App aktiviert wurde. Der letzte Eintrag davor ist ein Konzert, auf das wir vor ein paar Wochen zusammen gegangen sind.«
    »Danke trotzdem.«
    »Wenn Lena wieder auftaucht, sagen Sie ihr, sie soll mich anrufen, o.k.? Ich mache mir langsam Sorgen.«
    »Das werde ich. Bis dann.« Caitlyn legte auf. Sie erinnerte sich an das
Pit Stop
– eine richtige Spelunke, zumindest als Caitlyn noch jung gewesen war, oder, wie ihre Mutter es genannt hatte, ein Schandfleck. Daran würde sich wohl auch sechsundzwanzig Jahre später nichts geändert haben. Die Bar lag auf dem Gebiet der Reaper, einem zwielichtigen Motorradklub. Ihr Vater war ein paar Mal in der Notaufnahme gelandet und hatte genäht werden müssen, nachdem er mit den Rockern aneinandergeraten war, weil er Schlägereien schlichten oder einer allzu ausschweifenden Party ein Ende machen wollte.
    Was konnte Lena dort gewollt haben? Es sei denn, der Laden hatte sich doch verändert.
    Sie kehrte zum Tisch zurück. »Jimmy, wird das
Pit Stop
immer noch von den Reapern betrieben?«
    »Sie haben es übernommen, jetzt ist es ihr privates Klubhaus. Ist auch besser so. Größtenteils kann ich sie aus dem Hotel raushalten, aber manchmal veranstalten sie große Touren, die jede Menge Mororradfans anziehen, so wie der Poker Run dieses Wochenende, also versuche ich, neutral zu bleiben. Wieso?«
    Sie schnappte sich ihren Mantel. »Sieht so aus, als müsste ich dorthin.«
    Jessalyn reckte das Kinn. »Wie bitte? Nein. Das geht nicht, wir sind mitten beim Abendessen.«
    Caitlyn gab ihrer Mutter einen Schmatzer auf die Wange. »Tut mir leid, muss los.«
    »Caitlyn Matilda Tierney, du kommst auf der Stelle wieder zurück!« Einige der Gäste im Lokal wandten den Kopf. Bestimmt erwarteten sie ein Kleinkind zu sehen, das ausgebrochen war. Caitlyn war zur Tür raus, ehe ihre Mutter die Aufforderung wiederholen konnte.
    Das würde sie einiges an Bußgeld kosten, sobald sie wieder zurück war, das wusste sie. Dennoch war eine handfeste Spur etwas, dem man immer nachgehen musste. Selbst wenn sie sich dafür unter Rocker mischen musste.
    Jimmy McSwain hatte seiner Nichte eine geräumige Suite in der gehobenen Preisklasse reserviert. Nicht schlecht, wenn man es sich leisten konnte, dachte Goose, während er durch die Räume lief, um zu sehen, wo er am besten seine Wanzen und Überwachungskameras anbringen sollte. Seit er aus Asheville weg war, schlief er in dem Wohnwagen hinter dem Klubhaus, einem zugigen schmalen Kasten. Es gab einen Plasmafernseher mit jedem erdenklichen Pornosender und vier Schlafgelegenheiten auf engstem Raum, um die sich am Wochenende jeweils mindestens ein Dutzend Kerle prügelten. Unter der Woche war es nicht ganz so schlimm, da übernachteten normalerweise nur er und Bernie dort.
    Als Goose erzählt hatte, dass er seinen Job verloren hatte, war er bei den Reapern vom bloßen Mitläufer, der am Wochenende mitfeierte und ab und zu an einem Ausflug nach Daytona teilnahm, zunächst zum offiziellen Anwärter aufgestiegen. Er hatte alles verkauft, was nicht auf seinen Pick-up oder in die Satteltaschen seiner Harley gepasst hatte, dann hatte er die Maschine auf den Wagen geladen und war nach Evergreen gezogen.
    Er setzte sich auf das ausladende Doppelbett, achtete jedoch darauf, die schicke Tagesdecke nicht zu zerknittern, die zusammengelegt am Fußende aufgeschlagen war. Sich nicht mehr um Versicherungen, Miete und all den Krempel kümmern zu müssen, war eine Riesenerleichterung gewesen. Aber nach fünfzehn Monaten Leben aus dem Koffer hätte er nichts gegen ein oder zwei Nächte in einem solchen Bett einzuwenden gehabt.
    Caitlyn hatte ebenfalls nur wenig Gepäck dabei – ihre Tasche war sogar noch kleiner als seine. Darin fand er ihren Computer, eine ungeladene Baby-Glock in einem Wadenholster, eine schwarze Cargohose, Bluejeans, eine lange Unterhose aus Seide, ein paar Höschen und Sport- BH s, leider nichts Verführerisches … zwei Vliespullover und zwei

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