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Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Schweig still, mein totes Herz (German Edition)

Titel: Schweig still, mein totes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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der Zimmertür aufgelauert und sie von dort aus angefallen?
    Sie spielte die wenigen Sekunden noch einmal gedanklich durch. Nein, das erschien ihr nicht einleuchtend. Er hatte genügend Schwung gehabt, um sie ins Schlafzimmer zu schubsen. Außerdem war die ganze Aktion wirklich dämlich, dafür, dass sie sich die Mühe gemacht hatten, ihre Zimmernummer herauszubekommen. Eine FBI -Agentin angreifen? War doch klar, dass Caitlyn das nur weiter anstacheln würde. Die waren doch nicht ernsthaft davon ausgegangen, sie so in die Flucht schlagen zu können?
    Also, warum hatten sie sie hinterrücks angegriffen? Um sie abzulenken, so musste es sein. Oder um sie eine Weile aus dem Zimmer zu bekommen.
    Demzufolge hatte höchstwahrscheinlich irgendjemand, der für die Reaper arbeitete, ihr Zimmer durchsucht, während sie im Klubhaus war. Und wer weiß was dort angestellt. Scheißkerle.
    Zumindest hatten sie Elis Unterlagen nicht in die Finger bekommen. Die waren immer noch sicher in ihrem Kofferraum eingeschlossen. Und sie würde zu verhindern wissen, dass die Reaper da rankamen. Sobald sie wieder im Hotel war, würde sie ihre Sachen packen und aus dem
VistaView
ausziehen. Nein, besser noch. Da eh nichts in dem Zimmer war, was sie heute Abend brauchen würde, konnte sie in einem der billigen Motels entlang der Route 19 absteigen. Sich dort in Ruhe Elis Unterlagen ansehen und sie irgendwo verstecken, wo sie sicher waren.
    Die Sache hatte nur einen Haken: Paul.
    Sie wählte seine Nummer. »Hey, was dauert denn so lange?«, fragte er.
    »Wo bist du?«
    »Na, wo wohl, in unserem Zimmer.«
    »Welches Zimmer? Die Suite, die mein Onkel mir gegeben hat?«
    »Ja.« Er stockte. »Wieso? Willst du mich etwa nicht hier haben? Was ist los, Caitlyn?«
    Es war weder der richtige Moment noch blieb genügend Zeit, um das auszudiskutieren. Aber so, wie er sich anhörte, wäre er definitiv nicht davon angetan, sie in einem schäbigen Motel zu treffen. »Nichts. Ich mag nur die Suite nicht besonders.« Jedenfalls nicht, solange jemand deren Schlüsselkarte besaß. »Ich bin schon fast wieder beim
VistaView
. Würde es dir etwas ausmachen, meine Tasche zu holen und uns ein anderes Zimmer zu besorgen?« Wenn er sie nun für paranoid hielt und anfing, Fragen zu stellen? Ihr kam eine Idee. »Auf einer anderen Etage. Weiter weg von meiner Mutter?«
    Sie wusste gar nicht, wo Jessalyn untergebracht war, aber das konnte er ja nicht ahnen.
    »Stimmt ja. Deine Mutter.« Sie hörte die Erleichterung aus seiner Stimme heraus. »Ja, klar«, das klang sogar leicht belustigt, »das mache ich.«
    »Auschecken brauchst du nicht. Und buche am besten unter deinem Namen, nicht unter meinem. Schick mir die neue Zimmernummer per SMS , ich treffe dich dann dort.«
    »Wird gemacht!« Sie wollte schon auflegen, doch er war noch nicht fertig. »Caitlyn, wir müssen uns noch ausführlicher über heute Abend unterhalten. Du kannst mich nicht so im Ungewissen lassen. Es ist einfach nicht richtig und ich habe Besseres verdient.«
    Da führte wohl kein Weg dran vorbei. Was nicht bedeutete, dass sie dem Gespräch freudig entgegensah.
    »Bis gleich.« Sie legte auf, ehe er noch etwas sagen konnte.
    Lena wurde von Smokeys Kreischen aufgeschreckt, benommen setzte sie sich auf. Im fahlen Licht, das durch die Tür fiel, konnte sie den Umriss der Schimpansin erkennen. Und dann erblickte sie das, was Smokey so alarmiert hatte: eine riesige Raubkatze.
    Was war das, ein Puma? Wie auch immer, jedenfalls war sie riesig und versperrte ihnen fauchend den Weg zur Tür
    Dann sprang sie plötzlich auf Lena zu. Smokey sprang ihr schrill kreischend zu Hilfe. Die Katze langte mit einer Tatze nach der Schimpansin, aber nur langsam, wie um den Affen auf die Probe zu stellen. Smokey wich mit Leichtigkeit aus. Lena stellte sich in ihrer Hilflosigkeit hinter die Schimpansin und kam sich sogleich feige vor. Sie berührte Smokey am Arm. Die zitterte vor Angst und schüttelte sie ab, ohne die Raubkatze aus den Augen zu lassen. Ihr Fell sträubte sich, als könnten die borstigen paar Extrazentimeter die Katze davon überzeugen, dass sie eine Bedrohung darstellte. Die Raubkatze gähnte unbeeindruckt und entblößte dabei das große weiße Gebiss. Mit messerscharfen Zähnen.
    Lena wich zurück. Der Gestank nach Urin und verrottetem Fleisch ließ sie würgen. »Komm schon, Smokey. Lass uns das hübsche Kätzchen nicht weiter belästigen. Gutes Kätzchen, sei ein gu-utes Kätzchen.« Die Kälte hatte ihre Zunge

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