Schweineraub im Streichelzoo
Nachhilfe gebenâ, schlug Viola mit leuchtenden Augen vor.
âNein, das dauert alles zu langeâ, winkte Max ab. âEs müsste etwas sein, womit wir auf einen Schlag einen Haufen Geld verdienen können.â
âIch habâs!â, schrie Paula und sprang so heftig auf, dass ihr Stuhl umkippte.
Die anderen Gäste unterbrachen ihre Gespräche und starrten das Mädchen an, das da so einen unerhörten Radau veranstaltete.
Aber das kümmerte Paula nicht. âWir organisieren einen Flohmarkt! Max, weiÃt du noch bei unserem Umzug ins Schloss Schlotterfels? Wie Frau Hagedorn da geflucht hat, weil wir uns nicht von unseren alten Spielsachen trennen wollten? Wie gut, dass wir es nicht gemacht haben. Der ganze Krempel bringt bestimmt total viel ein!â Aufgeregt wandte sie sich an Torben und Viola. âUnd ihr habt doch sicher auch irgendetwas, was ihr verkaufen könnt.â
âNa klar!â, rief Torben.
âWas meinst du, Lilly, ob wir auch etwas finden, was wir beisteuern könnten?â, flüsterte Sherlock seinem Hund zu. Der wedelte zuversichtlich mit dem Schwanz.
Als Paula Maxâ zweifelnden Blick sah, ergänzte sie: âNicht nur wir verkaufen Sachen auf dem Flohmarkt, sondern jeder, der den Streichelzoo retten möchte, kann mitmachen. Die ganze Sache steigt kommenden Samstag im Schlossparkâ, freute sie sich über ihre eigene Idee. âDas ist es! Das ist die Lösung!â
âMeinst du, Papa erlaubt das?â, fragte Max.
âNa logo! Du kennst doch Papa!â
Paula sollte Recht behalten. Dr. Kuckelkorn gab nicht nur seine Einwilligung, er sagte den Kindern auch seine volle Unterstützung zu. Während Paula, Max, Viola und Torben Plakate malten und Flugblätter entwarfen, setzte Dr. Kuckelkorn den Flohmarkt auf die Internetseite des Museums. AuÃerdem erzählte er jedem, den er traf, von der geplanten Aktion.
In der Schule, der Eisdiele, der Bäckerei, am Streichelzoo und am Tor des Schlossmuseums â überall, wo die Kinder die Plakate aufhängen durften, kündigten bunte Buchstaben den Flohmarkt an:
RETTET DEN STREICHELZOO!
GroÃer Flohmarkt
Wann: Samstag, 15.00Â Uhr
Wo: Schlosspark Schloss Schlotterfels
Rettet den Streichelzoo! Das war auch die Ãberschrift der Flugblätter, die Viola, Torben, Max und Paula auf ihren Wegen durch die Stadt jedem in die Hände drückten. Herr Strohtkötter kündigte den Flohmarkt sogar groà in seiner Zeitung an.
Mit schmalen Lippen beobachtete Frau Hagedorn vom Eingangsportal des Schlosses aus die Menschenmassen, die am Samstag in den Park strömten. Eltern trugen für ihre Kinder Tische, Stühle und säckeweise ausrangiertes Spielzeug und Kleidungsstücke über die Kieswege.
âAlso Frau Hagedornâ, setzte Dr. Kuckelkorn begeistert an, als er durch die Halle auf sie zuging, âich kann Ihnen gar nicht sagen, wie stolz ich auf Max und Paula bin. Wie die sich für den Streichelzoo einsetzen â ganz groÃe Klasse!â
âAn den Rasen und die Blumenbeete haben Sie dabei wohl weniger gedachtâ, antwortete die Haushälterin spitz. Sie war immer noch verschnupft, weil Dr. Kuckelkorn in ihren Augen zu nachsichtig mit seinen Sprösslingen umgegangen war. âIch weiÃ, meiner Meinung messen Sie nur wenig Bedeutung bei. Dennoch möchte ich anmerken, dass ein Denkzettel in Form einer satten Strafe für Maxâ und Paulas Entwicklung weitaus besser gewesen wäre.â
Dr. Kuckelkorn seufzte. Seine Erlösung nahte in Gestalt von Kommissar Welkenrath, der schon von Weitem einen Gegenstand in der Luft schwenkte.
âHallo, Richardâ, begrüÃte ihn Dr. Kuckelkorn. âWas hast du denn da mitgebracht?â
Der Kommissar lächelte schelmisch. âMeinen Beitrag zum Erhalt des Streichelzoos: eine waschechte Detektivlupeâ, erklärte er und streckte dem Museumsdirektor die Lupe entgegen. âDamit habe ich schon so manchen Langfinger zur Strecke gebracht.â
âWo hast du denn das antike Schmuckstück her?â
âPssstâ, machte Kommissar Welkenrath. âDienstgeheimnis.â
Lachend spazierten die Männer in den Schlosspark. Dort war mittlerweile eine kleine Verkaufsstadt entstanden. Käufer und Verkäufer feilschten um die Preise wie auf einem richtigen Basar.
âFür den Streichelzooâ, sagte Kommissar Welkenrath
Weitere Kostenlose Bücher