Schweineraub im Streichelzoo
und reichte Max die Lupe.
âDas ist aber supernett von Ihnenâ, freute sich Max und legte die Lupe auf einen Stapel Kinderkrimis.
âGerneâ, erwiderte der Kommissar. âAber dafür müsst ihr mir versprechen, nie wieder so einen Blödsinn zu machen!â
âHaben wir doch schonâ, knurrte Paula. Langsam hatte sie die Vorhaltungen satt.
âStimmt. Und im Ãbrigen ist jetzt genug gesiezt. Ich bin Richard. Aber untersteht euch, Richie zu mir zu sagen!â
Max und Paula kicherten. âDas sagen wir nur, wenn Sie ⦠äh ⦠wenn du uns geärgert hastâ, versprach Paula. âHabt ihr gesehen?â, sprudelte sie gleich weiter. âMaike und Corinna sind auch gekommen. Sie haben eine Wand mit Fotos vom Streichelzoo aufgestellt und verkaufen Patenschaften. Wenn jemand Pate werden will, muss er ein Jahr lang die Futterkosten für sein Patenkind ⦠äh ⦠für sein Patentier übernehmen.â
Kommissar Welkenrath nickte anerkennend.
âUnd was machen eure Geschäfte?â, fragte Dr. Kuckelkorn, während er seinen Blick über die Auslagen seiner Kinder schweifen lieÃ. Plötzlich stockte er. âMax, deine Bounty ?â Er deutete auf den Modellbau des berühmten englischen Schiffes, auf dem die Seeleute gegen Kapitän Bligh gemeutert hatten.
Max presste die Lippen aufeinander und zuckte möglichst gleichgültig mit den Schultern.
Dr. Kuckelkorn wurde es ganz warm ums Herz. Es gab für Max nichts GröÃeres als seine Modellbauschiffe, das wusste sein Vater ganz genau. Es musste für ihn wahnsinnig schwer sein, sich von diesem Prachtstück zu trennen.
âIch habe einen Superbruder, nicht wahr?â Stolz legte Paula den Arm um Maxâ Schultern. âDa kann ich nicht mithalten. Obwohl ich eben meinen alten Matheklassenarbeitstrainer verkauft habe. Aber ich gebe zu, das war kein echtes Opfer.â
Torben bot Holzbauklötze, Computerspiele und Paninibilder zum Verkauf an. Dass sich vor Viola Barbies, Feen, Prinzessinnen und Einhörner aus rosarotem Plüsch stapelten, wunderte Paula und Max nicht im Geringsten.
Auch die Eltern Strohtkötter waren gekommen. Frau Strohtkötter hatte Kuchen, Muffins und Brownies gebacken und verkaufte sie zusammen mit Mineralwasser und Zitronenlimonade.
Am frühen Abend war der ganze Zauber vorbei.
âVielen Dank für eure und Ihre Mithilfe!â, bedankten sich Max und Paula bei den Kindern und Erwachsenen, die der Reihe nach bei ihnen aufmarschierten, um ihre Einnahmen abzugeben. Es entging den Geschwistern nicht, dass viele der mitgebrachten Sachen unverkauft wieder den Heimweg antraten. Maxâ Bounty würde später auch wieder auf ihrem angestammten Platz stehen. Auf der einen Seite war Max froh darüber. Auf der anderen Seite ahnte er, dass sie heute wohl nicht genug Geld eingenommen hatten, um den Streichelzoo zu retten.
âDie Höhe des Gesamterlöses können Sie in den nächsten Tagen in der Zeitung nachlesenâ, verkündete Torben fachmännisch.
âDanke, auch im Namen der Tiere, vielen Dank!â, rief Paula und verbeugte sich jedes Mal, wenn Münzen in den bereitgestellten Korb klimperten.
âDarf ich Sie zu einer Tasse Tee ins Schloss bitten?â, fragte Dr. Kuckelkorn Herrn und Frau Strohtkötter, Maike und Corinna. âDann können unsere Finanzgenies in Ruhe zusammenrechnen. Richard?â
âGegen eine Tasse Tee ist nichts einzuwendenâ, entschied der Kommissar und schlenderte mit den anderen Erwachsenen ins Schloss.
Nicht verzagen, Sherlock fragen
Max kippte den Inhalt des Geldkorbes auf der groÃen Decke aus, die Paula auf der Wiese ausgebreitet hatte, und machte sich sofort ans Zählen der Einnahmen. Viola, Torben und Paula hockten sich dazu und zählten mit.
Vergnügt rieb Paula sich die Hände. âMann, ist das ein Haufen Kohle! Damit kann der Streichelzoo für immer und ewig bestehen bleiben!â
âIch weià nichtâ, murmelte Max und schloss die Augen, denn er versuchte sich auf die Zahl zu konzentrieren, die er gerade errechnet hatte.
âSiebenundachtzigâ, half Viola ihm aus.
Max öffnete die Augen und lächelte Viola zu. Die wurde genauso orangerot wie die Abendsonne, die inzwischen über dem Seerosenteich schien.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Max durch den Berg von Kleingeld gezählt
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