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Schweinsgalopp

Schweinsgalopp

Titel: Schweinsgalopp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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deutlicher, wie seltsam alles um ihn herum geworden war. Darüber hinaus bemerkte er das sehr langgliedrige Erscheinungsbild von Onkel Schwer. »Immerhin werden Spielzeuge nicht von kleinen Elfen in der Mitte hergestellt, ahaha…«
    »Da hast du verdammt recht«, bestätigte Onkel Schwer. »Nur ein Irrer käme auf den Gedanken, einem Elfen einen Meißel zu geben. Es sei denn, man möchte sich die eigenen Initialen in die Stirn hauen lassen.«
    »Soll das heißen, dies alles ist gratis?« fragte Doreens Mutter scharf. Sie wollte sich nicht von dem ablenken lassen, was sie als zentralen Punkt der ganzen Angelegenheit erachtete.
    Kaufgut sah hilflos zu dem Spielzeug. Es schien nicht aus seinen Beständen zu stammen.
    Dann versuchte er noch einmal, einen aufmerksamen Blick auf den neuen Schneevater zu richten. Jede Zelle in seinem Gehirn teilte ihm mit, daß dort ein fröhlicher dicker Mann saß, der einen rot-weißen Mantel trug.
    Nun… fast jede Zelle. Einige der intelligenteren vertraten die Ansicht, daß die Augen ein falsches Bild von der Wirklichkeit übermittelten, aber sie konnten sich nicht darauf einigen, was daran falsch war. Mehreren von ihnen wurde es zuviel – sie schalteten schlicht und einfach ab.
    Die Worte bahnten sich einen Weg durch Kaufguts zusammengebissene Zähne.
    »So… scheint es.«
     
    Trotz des Silversterabends ging es in der Unsichtbaren Universität ziemlich rege zu. Zauberer gingen ohnehin nicht früh zu Bett 14 , und in diesem Fall kam hinzu, daß um Mitternacht das festliche Silvestermahl begann.
    Um eine Vorstellung vom Ausmaß des Silvesterfestmahls zu vermitteln: Ein kleiner Imbiß in der Unsichtbaren Universität bestand aus drei oder vier Gängen, den Käse und die Nüsse nicht mitgerechnet.
    Einige Zauberer trainierten schon seit Wochen. So konnte der Dekan mittlerweile einen zwanzig Pfund schweren Truthahn mit nur einer Gabel heben. Die Notwendigkeit, bis Mitternacht zu warten, stimulierte nur einen Appetit, der bereits athletische Ausmaße gewonnen hatte.
    Die allgemeine Atmosphäre wurde von freudiger Erwartung bestimmt, vom leisen Zischen gut vorbereiteter Speicheldrüsen und von der Suche nach gewissen Pillen und Pulvern. Sie wurden später gebraucht, wenn sich achtzehn Gänge unter dem Brustkorb zum Gegenangriff zusammenschlossen.
    Ridcully trat nach draußen in den Schnee und klappte den Kragen hoch. Im Forschungstrakt für hochenergetische Magie brannte immer noch Licht.
    »Ich weiß nicht, ich weiß nicht«, murmelte er. »Das Silvesterfest steht unmittelbar bevor, und dort drüben wird noch immer gearbeitet. Es ist einfach nicht normal. Als ich Student gewesen bin, hatte ich mich um diese Zeit schon mindestens zweimal übergeben…«
    Ponder Stibbons und die anderen Forschungsstudenten waren zu einem Zugeständnis an das Fest bereit: Stechpalmenzweige lagen auf Hex, und ein Papierhut ruhte auf der großen Glaskuppel mit dem Hauptameisenhaufen.
    Wenn Ridcully diesen Ort besuchte, gewann er immer den Eindruck, daß dem… Apparat – der Denkmaschine, oder wie auch immer man das Ding bezeichnen mochte – weitere Dinge hinzugefügt worden waren – manchmal einfach über Nacht. Stibbons meinte, daß Hex gelegentlich selbst Pläne für Erweiterungen zeichnete, die er – es – benötigte. Das Ding war dem Erzkanzler nicht geheuer, und diesmal bekam er eine zusätzliche Dosis Unbehagen, als er den Quästor vor dem… Gerät sitzen sah. Dieser Anblick überraschte ihn so sehr, daß er sogar den Warzengnom vergaß.
    »Was machst du hier, alter Knabe?« fragte er. »Du solltest drüben sein und auf und ab springen, um in deinem Magen genug Platz zu schaffen.«
    »Hurra fürs Rosarote, Graue und Grüne«, erwiderte der Quästor.
    »Äh… wir dachten, daß Hex vielleicht… äh… helfen könnte«, sagte Ponder Stibbons, der sich für eine der wenigen geistig gesunden Personen in der Unsichtbaren Universität hielt. »Beim Problem des Quästors. Wir dachten, es könnte ein schönes Silvestergeschenk für ihn sein.«
    »Bei den Göttern, der Quästor hat doch gar kein Problem«, erwiderte Ridcully und klopfte dem idiotisch lächelnden Mann auf den Kopf, während seine Lippen lautlos die Worte »vollkommen ausgeklinkt« formten. »Er ist nur ein wenig zerstreut. Ich habe gesagt, DU BIST NUR EIN WENIG ZERSTREUT, nicht wahr? Kein Wunder. Verbringt zuviel Zeit damit, Zahlen zu addieren. Kommt zu wenig an die frische Luft. Ich habe gesagt, DU KOMMST NICHT OFT GENUG AN DIE FRISCHE

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