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Schweinsgalopp

Schweinsgalopp

Titel: Schweinsgalopp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Geschäft.«
    »Zange?«
    »Wenn die Zahnfee kein passendes Wechselgeld hat, muß sie einen zusätzlichen Zahn nehmen. Die Zahnfeen sind harmlos. Ich habe einige von ihnen kennengelernt. Sie sind nur fleißig arbeitende Mädchen. Sie bedrohen niemanden.«
    QUIEK.
    »Ich hoffe nur, daß es sich Großvater nicht in den Kopf setzt, auch noch ihren Job zu übernehmen. Meine Güte, wenn ich daran denke…«
    »Sie sammeln Zähne?«
    »Ja, natürlich.«
    »Warum?«
    »Warum? Es ist ihre Aufgabe .«
    »Und wohin bringen sie die Zähne anschließend?«
    »Woher soll ich das wissen?« erwiderte Susanne. »Sie nehmen die Zähne und lassen Geld dafür zurück. Wohin sie die Zähne bringen? Was ist das überhaupt für eine Frage?«
    »Ich habe mich nur gewundert, das ist alles. Sicher wissen alle Menschen darüber Bescheid. Wie dumm von mir, eine solche Frage zu stellen. Bestimmt weiß jedes Kind, was mit seinen Zähnen passiert.«
    Susanne richtete einen nachdenklichen Blick auf den Rattentod.
    »Wohin bringen sie die Zähne?«
    QUIEK?
    »Er weiß es nicht«, sagte der Rabe. »Vielleicht werden sie verkauft?« Er pickte nach einem anderen Topf. »Wie wär’s damit? Die Dinger sehen lecker aus…«
    »Eingelegte Walnüsse«, meinte Susanne geistesabwesend. »Was geschieht mit den Zähnen? Was könnte man mit so vielen Zähnen anfangen? Aber… können Zahnfeen wirklich Schaden anrichten?«
    »Haben wir Zeit genug, eine aufzusuchen und sie zu fragen?« erkundigte sich der o Gott.
    »Zeit ist kein Problem«, erwiderte Susanne.
     
    Manche Leute glauben, Wissen ließe sich erwerben wie ein kostbares Erz, das aus dem grauen Fels der Ignoranz gehackt werden muß.
    Andere vertreten den Standpunkt, an Wissen könne man sich nur erinnern. Sie sind davon überzeugt, daß es in ferner Vergangenheit ein Goldenes Zeitalter gab, eine sagenhafte Zeit, in der man alles wußte, und die Steine paßten so gut zusammen, daß man nicht einmal eine Messerklinge zwischen sie schieben konnte, und natürlich existierten damals Flugmaschinen, denn immerhin konnte man die Erdarbeiten nur von oben richtig sehen, klar, und dann das Museum, von dem ich gelesen habe, dort fand man einen Taschenrechner unter dem Altar eines uralten Tempels, du weiß sicher, was das bedeutet, aber die Regierung hat alles vertuscht… 18
    Mustrum Ridcully glaubte, daß man Wissen erwerben konnte, indem man Leute anschrie, und dabei gab er sich große Mühe. Die Zauberer saßen am Tisch des Ungemeinschaftsraums, auf dem Bücher hohe Stapel bildeten.
    »Das Silvesterfest hat begonnen«, sagte der Dekan vorwurfsvoll und blätterte in einem uralten Wälzer.
    »Offiziell beginnt es erst um Mitternacht«, erwiderte Ridcully. »Ein bißchen Arbeit kann euch nicht schaden. Davon bekommt ihr noch mehr Appetit aufs Festmahl.«
    »Vielleicht habe ich etwas gefunden, Erzkanzler«, sagte der Professor für unbestimmte Studien. »In Wuddels ›Allgemeine Götter‹. Hier steht was über Laren und Penaten, das auf unsere Situation zuzutreffen scheint.«
    »Laren und Penaten?« wiederholte Ridcully. »Was waren sie, wenn sie sich zu Hause aufhielten?«
    »Hahaha«, machte der Professor.
    »Wie bitte?« fragte Ridcully.
    »Ich dachte, du hättest dir einen recht guten Scherz erlaubt, Erzkanzler«, erwiderte der Professor.
    »Was, einen Scherz? Das war überhaupt nicht meine Absicht.«
    »Ist es auch sonst nie«, murmelte der Dekan leise.
    »Was hast du gesagt, Dekan?«
    »Nichts, Erzkanzler.«
    »Ich dachte, du hättest von ›zu Hause‹ gesprochen, weil sie Hausgötter sind. Beziehungsweise waren. Sie scheinen schon seit einer ganzen Weile nicht mehr zu existieren. Es waren… kleine Geister des Hauses, zum Beispiel…«
    Drei der anderen Zauberer dachten erstaunlich schnell und preßten sich die Hand auf den Mund.
    »Vorsicht«, mahnte Ridcully. »Achtloses Gerede erschafft Leben! Deshalb haben wir einen großen dicken Gott der Verdauungsstörungen, der sich im Abort Erleichterung verschafft. Übrigens: Wo ist der Quästor?«
    »Er war auf dem Abort, Erzkanzler«, sagte der Dozent für neue Runen.
    »Was, als der…«
    » Ja, Erzkanzler.«
    »Oh, nun, bestimmt ist alles in Ordnung mit ihm«, sagte Ridcully. Er sprach im neutralen Tonfall eines Mannes, der an etwas Scheußliches denkt, das glücklicherweise jemand anderem zustößt, der nicht in Hörweite ist. »Aber wir wollen keine weiteren… Wie heißen sie, Professor?«
    »Laren und Penaten, Erzkanzler. Ich wollte keineswegs

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