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Schweinsgalopp

Schweinsgalopp

Titel: Schweinsgalopp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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klopfte sich verschwörerisch an die Nasenseite. »Fröhliches Silvesterfest.«
    Albert drehte sich um und kehrte in die Hütte zurück.
    Das Festmahl war verschwunden. Der Alte starrte nun auf einen leeren Tisch.
    DIE RESTE EINES FESTSCHMAUSES, sagte Tod. WIR KÖNNEN IHM BESTIMMT BESSERES ANBIETEN. Er griff in den Sack.
    Albert hielt ihn am Arm fest, bevor er die Hand wieder rausziehen konnte.
    »Darf ich dir einen Rat geben, Herr? Ich bin an einem Ort wie diesem aufgewachsen.«
    KOMMEN DIR DABEI DIE TRÄNEN?
    »Ich wünsche mir eher eine Schachtel Streichhölzer. Jetzt hör mal…«
    Der Alte wurde sich nur vage bewußt, daß irgendwo Stimmen flüsterten. Er saß in sich zusammengesunken und starrte ins Nichts.
    NUN, WENN DU SICHER BIST…
    »Hab’s selbst erlebt und an den Knochen genagt«, erwiderte Albert. »Barmherzigkeit besteht nicht darin, den Leuten das zu geben, was man ihnen geben möchte. Man sollte vielmehr an das denken, was sie brauchen.«
    NA SCHÖN.
    Tod griff erneut in den Sack.
    FRÖHLICHES SILVESTERFEST. HO. HO. HO.
    Seine Hand kam zum Vorschein mit… mehreren Würsten, einer Speckseite und einem kleinen Faß mit gesalzenem Schweinefleisch. Dazu kam ein großer Haufen Gekröse in Pergamentpapier. Und Blutwurst. Und einige abscheulich anzusehende, aber doch recht schmackhafte Dinge, die mit dem Schwein in Verbindung standen und in allen auf Schweinefleisch basierenden Wirtschaftsbereichen hoch im Kurs standen.
    Ein letzter Gegenstand wurde mit einem dumpfen Pochen auf den Tisch gelegt.
    »Ein Schweinskopf«, brachte der Alte hervor. »Ein ganzer Schweinskopf! Habe schon seit Jahren keine Schweinskopfsülze mehr gegessen. Und Hachsen! Und eine Schüssel mit Schweinebratenfett!«
    HO. HO. HO.
    »Erstaunlich«, sagte Albert. »Wie hast du es fertiggebracht, den Schweinskopf so aussehen zu lassen wie den König?«
    REINER ZUFALL.
    Albert klopfte dem Alten auf die Schulter.
    »Laß es dir gut schmecken«, sagte er. »Wir sollten jetzt wieder aufbrechen, Herr.«
    Sie ließen den Alten am vollen Tisch in der Hütte zurück.
    WAR DAS NICHT SCHÖN? fragte Tod, als die Eber beschleunigten.
    »Oh, ja.« Albert schüttelte den Kopf. »Armer alter Teufel. Bohnen am Silvesterabend? Das kann wirklich Unglück bringen. In der Silvesternacht möchte niemand eine Bohne in seinem Essen finden.«
    ICH GLAUBE, ICH KOMME JETZT GUT MIT DIESEN DINGEN ZURECHT.
    »Tatsächlich, Herr?«
    ES MACHT SPASS, WENN SICH DIE LEUTE ÜBER EINE BEGEGNUNG FREUEN.
    »Ah«, brummte Albert niedergeschlagen.
    NORMALERWEISE FREUEN SIE SICH NICHT DARÜBER, MICH ZU SEHEN.
    »Ja, das stimmt vermutlich.«
    VON EINIGEN BESONDEREN SITUATIONEN ABGESEHEN.
    »Ja, ja.«
    UND SIE LASSEN NUR SELTEN EIN GLAS SHERRY FÜR MICH STEHEN.
    »Nein, daran denkt kaum jemand.«
    ICH KÖNNTE MICH WIRKLICH AN DIESEN JOB GEWÖHNEN.
    »Aber das wird sicher nicht nötig sein, Herr«, erwiderte Albert hastig und empfand Entsetzen bei der Vorstellung, für immer der Kobold Albert zu sein. »Weil wir den Schneevater zurückholen, nicht wahr? Darum geht’s doch, stimmt’s? Die junge Susanne ist sicher bereits aktiv geworden…«
    JA. NATÜRLICH.
    »Obwohl du sie überhaupt nicht darum gebeten hast.«
    Alberts nervöse Ohren hörten überhaupt keinen Enthusiasmus.
    Lieber Himmel, dachte er.
    ICH HABE STETS DEN PFAD DER PFLICHT GEWÄHLT.
    »Ja, Herr.«
    Der Schlitten raste weiter.
    ICH HABE MICH VOLLKOMMEN UNTER KONTROLLE UND BIN WEITERHIN FEST ENTSCHLOSSEN.
    »Dann gibt es ja keine Probleme, Herr«, sagte Albert.
    ALLES IST IN BESTER ORDNUNG…
    »Freut mich sehr, das zu hören, Herr.«
    WENN ICH EINEN ERSTEN VORNAMEN HÄTTE, WÜRDE MEIN ZWEITER »PFLICHT« LAUTEN.
    »Gut.«
    UND DOCH…
    Albert strengte die Ohren an und glaubte, ein leises trauriges Flüstern zu hören.
    HO. HO. HO.
     
    Im ganzen Gebäude fand eine Party statt.
    »Sehr lebhafte junge Männer«, kommentierte der o Gott vorsichtig und wich einem nassen Handtuch aus. »Dürfen Frauen diesen Ort aufsuchen?«
    »Nein«, sagte Susanne. Sie betrat das Büro des Institutsleiters durch die nächste Wand.
    Einige junge Männer kamen mit einem Faß Bier vorbei.
    »Morgen früh fühlt ihr euch ganz mies«, prophezeite der o Gott. »Mit starken Getränken macht man sich früher oder später zum Narren.«
    Sie stellten das Faß auf einen Tisch und schlugen den Spundzapfen heraus.
    »Später wird es jemandem verdammt schlecht gehen.« Gallig sprach lauter, um das Stimmengewirr zu übertönen. »Das ist euch

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