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Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Titel: Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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nicht mehr der Jüngste und hört und sieht nicht mehr gut, aber es sind eher die geistigen Dinge, die sie verbinden, sagt Medine.«
    Geistige Dinge, also. Ja, das erklärt einiges.
    Da ja bekanntermaßen mein Mittagessen ausgefallen ist, kommt mir langsam der Hunger hoch. Ich geh mal ins Vereinsheim und schau, was auf der Speisekarte steht.
     
    Dann ruft der Moratschek an.
    »Alles läuft wie am Schnürchen, Eberhofer«, sagt er |208| ganz zufrieden. Und, dass die erste Verhandlung gegen den Küstner tatsächlich schon in zwei Wochen ist. Es sind einige Verhandlungstage anberaumt, weil er ja auch satt was auf dem Kerbholz hat, der alte Psychopath. Den Prozess macht natürlich ein anderer Richter, weil der Moratschek ja quasi das Opfer war. Aber das ist ein guter, alter Spezi von ihm, und so wird alles seinen gerechten Gang gehen, sagt er. Ich soll den Papa recht schön grüßen, und jetzt hat er gleich wieder eine Verhandlung. Dann hör ich einen tiefen Schnaufer, dass ich die Gletscherprise direkt riechen kann, und wir legen auf.
     
    Ich bestell mir ein Schnitzel Wiener Art, weil man da nichts verkehrt machen kann, und ein Bier. Einen Kartoffelsalat dazu, fragt die Kellnerin. Nein, sag ich, da ess ich nur den von der Oma.
    Grad wie ich mein Essen krieg, kommt der Flötzinger zur Tür rein und hat den Sohnemann dabei.
    »Was treibt dich denn da her?«, frag ich, weil ich natürlich weiß, dass Fußball nicht unbedingt zu seinen Hobbys zählt.
    »Der Ignatz-Fynn, der will jetzt unbedingt Fußball spielen. Bislang hat er ja Karate gemacht. Aber die mit ihrer ewigen Disziplin   … ich glaub, das ist nix für den Buben. Das macht ihn irgendwie aggressiv«, sagt der Heizungs-Pfuscher, und der Bub reißt an seinem Ärmel.
    Papaa   … Papaa   …
    »Aggressiv, so, so«, sag ich und schieb mir ein Stück Fleisch in den Mund.
    Der Knirps zerrt und plärrt.
    »Und du? Was treibt dich hierher?«, fragt der Flötzinger und versucht, seinen Arm für sich zu behalten.
    »Eine Tribüne«, sag ich.
    |209| Er lächelt gequält. Man kann ihm direkt ansehen, wie er unter den Attacken seines Sprosses leidet. Erbärmlich.
    Papaa   … Papaa   …
    Es ist zum Wahnsinnigwerden.
    »Hey, Rotzlöffel!«, schrei ich und steh auf, dass gleich der Stuhl umkippt. »Geh und spiel mit was Giftigem, verstanden?«
    Er versteht mich auf Anhieb. Entlässt seine Geisel in Freiheit und gesellt sich zu den anderen Kindern. Immer wieder schaut er zu uns rüber, wagt es aber nicht, auch nur einen einzigen Schritt näher zu kommen.
    Wir trinken gemütlich ein Bier.

|210| Kapitel 23
    Kaum ist der Flötziger mit seinem Balg wieder Richtung Heimat verschwunden, erscheint die Susi. Ich weiß gleich gar nicht, wo ich hinschauen soll, aber sie kommt direkt auf mich zu. Umwerfend schaut sie aus. Einfach umwerfend.
    »Ist da noch frei?«, fragt sie mich, und schon sitzt sie auch. »Der Moratschek war heute bei mir«, sagt sie weiter.
    »Der Moratschek?«, frag ich.
    Sie nickt. Dann nimmt sie einen Schluck Bier aus meinem Glas.
    »Und was wollte der Moratschek bitte schön, wenn ich fragen darf.«
    »Er hat mir erzählt, was du für ein Held bist«, sagt sie und bläst sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Umwerfend, muss ich schon sagen.
    »Erzähl mir mehr von dieser großartigen Geschichte«, sag ich so.
    Sie lacht.
    »Du hast sein Leben gerettet und das von seiner Frau auch, hat er gesagt. Und, dass er dir das niemals vergessen wird.«
    Ich lehn mich zurück und strecke die Arme, so weit sie überhaupt reichen, quasi über die ganze Stuhlreihe links und rechts neben mir.
    »Aha«, sag ich und tu so, als ob ich wenig beeindruckt wäre. In Wirklichkeit hab ich stark zu kämpfen, hier nicht gleich das Platzen zu kriegen. Vor Stolz mein ich freilich.
    |211| Dann zieht sie einen Umschlag aus ihrer Handtasche und schiebt ihn über den Tisch.
    »Was ist das?«, frag ich jetzt.
    »Mach’s auf!«
    Drin ist ein Gutschein. Ein Gutschein über ein Romantikwochenende für zwei Personen im Bayerischen Wald. Mit Sauna, Massagen, Fünf-Gänge-Menü und Pipapo.
    »Vom Moratschek. Weil du nicht da warst, wie ich aufgewacht bin«, sagt sie ganz zärtlich. Dann nimmt sie meine Hand. »Was hast du eigentlich nächstes Wochenende vor?«, fragt sie mich leise.
    »Du, nächstes Wochenende ist eher schlecht«, sag ich, und sie zieht eine Schnute. »Weil: nächstes Wochenende, da bin ich nämlich in einem hammermäßigen Romantikhotel im Bayerischen Wald, weißt du.«
    Sie

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