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Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Schwer verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Schwer verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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beruhigen.« Dann beginnt er wieder Flöte zu spielen.
    Okay. Das brauche ich nicht.
    Ich beuge mich über den Nachttisch, blase Dads grünes Teelicht aus und nehme es weg.
    »Es besteht Brandgefahr«, herrsche ich ihn in meiner geschäftsmäßigsten Stimme an.
    Damit marschiere ich aus dem Zimmer und laufe nach oben in meine Wohnung.
    Es hört nicht auf zu schneien. Als ich am Morgen aufwache und aus dem Fenster blicke, sehe ich, dass immer noch dicke Flocken fallen.
    Als ich aufstehe, was nicht einfach ist, da es im Bett so gemütlich ist, zumal Lucy quer über mir liegt, und ans Fenster trete, blicke ich auf ein Winterwunderland.
    Wenn Schnee liegt, sieht New York City ganz anders aus. Schon ein paar Zentimeter machen einen Unterschied, aller Schmutz und alle Graffiti verschwinden darunter, alles sieht frisch und neu aus.
    Ein halber Meter Schnee, der anscheinend über Nacht gefallen ist, lässt die Stadt wirken, als läge sie auf einem anderen Planeten. Alles ist still, keine Hupen, keine Sirenen, alle Geräusche sind gedämpft, die Äste der Bäume biegen sich unter den Schneemassen, und auf jeder Fensterbank liegen weiße Flocken. Plötzlich wird mir klar, was heute ist: Ein Schneetag!
    Rasch wähle ich die Nummer der Wetter-Hotline des Colleges. Ja! Heute findet kein Unterricht statt. Die Schule ist geschlossen. Die gesamte Stadt ist geschlossen, und nur die notwendigen Hilfseinsätze sollten auf den Straßen unterwegs sein. Ja!
    Wenn man allerdings nur zwei Blocks von seinem Arbeitsplatz entfernt wohnt, kann man eigentlich nicht behaupten, dass man nicht zur Arbeit gelangen kann.
    Aber man kann immerhin zu spät kommen.
    Ich bade in aller Ruhe und ziehe mich an. Da meine Lieblingsjeans blutverschmiert ist, muss ich auf meine Ersatzjeans zurückgreifen. Entsetzt stelle ich fest, dass sie ein wenig eng ist. Okay, mehr als ein wenig. Ich muss meinen alten Trick anwenden, zusammengerollte Socken in den Hosenbund stecken und tiefe Kniebeugen machen, damit
sie sich weitet. Na ja, sage ich mir, sie ist ja auch gerade erst aus dem Trockner gekommen. Vor zwei Wochen.
    Als ich die Socken herausziehe, bevor ich hinuntergehe, ist sie nicht mehr ganz so eng. Zumindest kann ich jetzt atmen.
    Und beim Atmen merke ich, dass es irgendwie anders riecht. Anders als sonst in diesem Haus.
    Speck. Und wenn ich mich nicht irre, Eier.
    Ich laufe die Treppe hinunter, dicht gefolgt von Lucy, und als ich in die Küche komme, stelle ich erschreckt fest, dass Cooper dort sitzt und Zeitung liest, während mein Dad in brauner Kordhose und Wollpullover am Herd steht und Frühstück macht.
    »Das muss aufhören«, sage ich laut.
    Dad dreht sich um und lächelt mich an. »Guten Morgen, mein Schatz. Saft?«
    Cooper blickt hinter seiner Zeitung hervor. »Warum bist du schon auf?«, will er wissen. »In den Nachrichten haben sie gerade gesagt, dass das New York College geschlossen ist.«
    Ich ignoriere ihn. Lucy allerdings, die an der Hintertür kratzt, weil sie hinausgelassen werden möchte, kann ich nicht ignorieren. Als ich die Tür öffne, dringt ein eisiger Luftschwall in die Küche. Lucy blickt missmutig nach draußen, marschiert aber tapfer los. Ich schließe die Tür hinter ihr und drehe mich zu meinem Vater um. Ich bin zu einer Entscheidung gekommen, und die hat nichts mit der Holzflöte zu tun.
    »Dad«, sage ich. »Du kannst hier nicht wohnen. Es tut mir leid, Cooper. Es war nett von dir, es ihm anzubieten, aber es ist zu komisch.«
    »Entspann dich«, sagt Cooper hinter seiner Zeitung.
    Ich spüre förmlich, wie mein Blutdruck in die Höhe schnellt. Warum passiert das eigentlich immer nur dann, wenn jemand Entspann dich zu mir sagt?
    »Im Ernst«, sage ich. »Ich meine, schließlich wohne ich auch hier. Ich bin auch bei Cartwright Investigations angestellt. Werde ich gar nicht gefragt?«
    »Nein«, sagt Cooper hinter seiner Zeitung.
    »Liebling«, sagt Dad und reicht mir eine dampfende Tasse Kaffee. »Trink erst mal. Du warst schon immer ein Morgenmuffel. Wie deine Mutter.«
    »Ich bin nicht wie Mom«, erwidere ich, nehme aber den Kaffee trotzdem entgegen, weil er köstlich duftet. »Hörst du? Ich bin überhaupt nicht wie sie. Merkst du denn gar nicht, was du angerichtet hast, Cooper? Du hast diesen Mann aufgefordert, hier einzuziehen, und schon erzählt er mir, ich sei wie meine Mutter. Dabei bin ich überhaupt nicht wie sie.«
    »Dann lass ihn doch hierbleiben, damit er das selber herausfinden kann«, sagt Cooper hinter seiner

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