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Schwere Last mit leichten Mädchen

Schwere Last mit leichten Mädchen

Titel: Schwere Last mit leichten Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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festzuhalten, und drückte mir dann lieblos meinen Gin-Tonic in die ausgestreckte Hand.
    »Vielen Dank«, sagte ich.
    Sie musterte mich erneut mit jenem festgefrorenen Lächeln, dessen Bedeutung ich mir zu erklären vermochte. Bestimmt verhieß es nichts Gutes für mich.
    » Vergiß nicht, die Tür hinter dir zuzumachen, wenn du hinausgehst, Schätzchen«, ermahnte Kane sie.
    Miranda murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Dann knallte sie heftig die Tür zu.
    Kane nahm einen zaghaften Schluck von seinem Wodka, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Sie interessieren mich plötzlich, Boyd«, erklärte er. »Deshalb dachte ich, wir sollten uns besser unter vier Augen unterhalten .«
    »Die Atmosphäre ohne Dexter ist angenehmer«, räumte ich ein. »Ich habe den Eindruck, er mag mich nicht .«
    »Sie haben ihn im Hotel wie einen Idioten abserviert. Persönlich fand ich es ja sehr belustigend .« Er gab schrecklich rülpsende Laute von sich, die ich erst nach einigen Sekunden als Gelächter identifizierte. »Ich habe mir überlegt, daß Sie recht haben könnten, wenn Sie meinen, ich brauchte Ellie Morgan gar nicht. Sie sollten mich davon noch besser überzeugen .«
    »Ich weiß nicht mehr, als sie mir erzählt hat«, antwortete ich.
    »Natürlich.« Er nickte. »Sie unterhalten hier ein Büro. Ich habe mich nach Ihnen erkundigt. Davor haben Sie in Manhattan gearbeitet. Sie genießen einen guten Ruf als erfolgreicher Privatdetektiv, und Sie sind offenkundig nicht dumm. Sie werden mir also nur soviel sagen, wie Sie zum Schutz Ihrer Klientin für nötig erachten, und alles weglassen, was Sie für entscheidend halten. Ich weiß nicht, ob es sich lohnt, eine Art Kompromiß zwischen uns anzustreben, aber«, er zog erneut die Schultern hoch, »ich bin ein geduldiger Mensch, der etwas gegen unnötige Gewaltanwendung hat. Wenn Gewalt zu oft angewendet wird, verliert sie ihre Wirkung als Abschreckungsmittel .«
    »Sie betreiben ein Unternehmen, das vielleicht dem Syndikat untersteht«, begann ich. »Morgan gehörte zu Ihren Leuten, bis er sich zum Aufhören entschloß. Er zog ein legales Geschäft auf. Ihnen behagte das nicht, und Sie verlangten von ihm eine prozentuale Beteiligung an seinem Gewinn. Morgan rechnete sich aus, daß es nur eine Frage sein würde, bis Sie ihn vollkommen eingeatmet hätten. Deshalb verkaufte er alles, was er besaß, und verschwand. Seine Frau meinte, er habe sich nach Südamerika absetzen und sie dann später nachkommen lassen wollen. Aber er schaffte es nur bis Santo Bahia . Dort erwischten ihn zwei Killer und erledigten ihn. Sechs Monate nach seinem Tod ließ ein Freund von Morgan der Witwe einen Brief ihres Mannes zukommen. Morgan hatte diesen Freund gebeten, den Brief ein halbes Jahr aufzubewahren, weil er gedacht hatte, bis dahin würde sich das Interesse an ihm gelegt haben .«
    »Kennen Sie diesen Brief ?« wollte Kane wissen.
    »Ich habe ihn gesehen«, bestätigte ich. »Er ergibt keinen Sinn. Wenn Morgan vorgehabt hätte, seiner Frau mitzuteilen, wo er das Geld versteckt hat, müßte man doch annehmen, der Brief sei in einer Art Kode verfaßt , den nur sie entschlüsseln kann. Einem Kode, der auf Dingen beruht, von denen nur sie beide wissen. Aber Mrs. Morgan schwört, sie könne dem Brief nichts entnehmen. Und ich glaube ihr .«
    »Warum?«
    »Sie hätte mir sonst den Brief doch bestimmt nicht gezeigt. Vielleicht hätte sie mich zu ihrem persönlichen Schutz engagiert, um sie zu begleiten, wenn sie sich das Geld holt. Aber dann hätte sie das Geld vorher nicht erwähnt .«
    »Ich verstehe, worauf Sie hinauswollen«, sagte er. » Mrs. Morgan könnte Sie natürlich aber auch belogen haben .«
    »Es gibt nur einen Grund, warum Sie oder jemand von Ihrer Organisation Morgan hätten umlegen lassen«, konstatierte ich. »Daß das Geld bereits wieder in Ihrem Besitz war .«
    »Mir ist gleich eine Spur von Intelligenz bei Ihnen aufgefallen, Boyd«, meinte er anerkennend. »Übrigens nur der Ordnung halber: Morgan hat sich nie von meiner Organisation getrennt, um anständig zu werden. Er zog sich erst zurück, als er das Geld in die Hände bekam — mein Geld! — , und verschwand damit. Ich wollte das Geld zurück und ihn. In dieser Reihenfolge. In einer Organisation wie meiner ist es lebenswichtig zu beweisen, daß niemand mit so einer Sache durchkommt. Ich will das Geld noch immer zurück. Und ich will wissen, wer Morgan umgelegt hat und warum. Seine Frau könnte, um sich Ihrer Sympathie zu

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