Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
»Beratung für das LAPD?«
    »Ich arbeite auch als Gutachter fürs Gericht.«
    Baker sagte: »Sie haben keine Sprechstunden, aber Jack Jeffries haben Sie behandelt.«
    »Ich habe nicht viele langfristige Patienten. Jack ist über meine Freundin zu mir gekommen. Sie ist Gitarrenbauerin, hat seit Jahren an Jacks Instrumenten gearbeitet. Vor einer Weile erwähnte er ihr gegenüber, dass er eingeladen worden sei, im Songbird Café anlässlich dieser Versammlung zum
Ersten Verfassungszusatz zu singen, und wie frustriert er darüber sei, dass seine Flugangst ihn davon abhielte, daran teilzunehmen. Er hatte nichts gegen eine Behandlung, und meine Freundin fragte mich, ob ich ihn annehmen wolle. Da ich gerade zwischen zwei Projekten war, stimmte ich zu.«
    »Was machen Sie bei einer solchen Sache?«, fragte Lamar.
    »Es gibt viele Methoden. Ich habe eine Kombination von Hypnose, Tiefenentspannung und Bildersymbolik angewandt - um Jack zu lehren, wie er seine Gedanken zum Fliegen und seine emotionalen Reaktionen darauf in andere Bahnen lenkt.«
    »Wurden dabei Medikamente eingesetzt?«, fragte Baker.
    Delaware schüttelte den Kopf. »Jack hatte jahrzehntelang auf eigene Faust Medikamente genommen. Mein Ansatz war, abzuwarten, wie weit wir ohne Tabletten kommen würden, und zur Sicherheit ein Rezept für Valium zu besorgen, falls er während des Flugs welches brauchen sollte. Das war nicht der Fall. Er war wirklich auf dem Weg der Besserung.« Er fuhr sich mit der Hand durch die Locken. Zog daran und ließ wieder los. »Ich kann nicht glauben - das ist einfach … absurd.«
    Ein ernstes Kopfschütteln, dann schritt er zu der Minibar und holte sich noch eine Dose Orangensaft. Diesmal goss er eine Miniflasche Tanqueray hinein. »Es wird Zeit, dass ich mir selbst etwas verschreibe. Ich weiß, dass es keinen Sinn hat, Ihnen Alkohol anzubieten, aber wie wär’s mit etwas Alkoholfreiem?«
    Beide Detectives lehnten ab.
    »Sie waren also sein Hypnotiseur«, sagte Baker.
    »Ich habe Hypnose zusammen mit anderen Techniken benutzt. Jack hat richtig viel Geld in eine Jet Card investiert, um sich gewissermaßen zu motivieren, dass er am Ball blieb. Falls mit den Flügen nach Nashville und wieder zurück alles
gutginge, wollte er noch eine Reise allein unternehmen. Der Erfolg, den er bis jetzt erzielt hatte - indem er seine Angst überwand -, war gut für ihn. Er hat mir erzählt, in den vergangenen Jahren hätte er nicht viel zuwege gebracht, und daher fühlte es sich für ihn besonders gut an.«
    »Das klingt so, als wäre er deprimiert gewesen«, sagte Lamar.
    »Nicht im klinischen Sinn«, erwiderte Delaware. »Aber ja, er hatte ein gewisses Alter erreicht und zog Bilanz.« Er trank einen Schluck. »Womit kann ich Ihnen sonst noch helfen?«
    »Wie wäre es mit einem Bericht über seine - und Ihre - Aktivitäten seit Ihrer Ankunft in Nashville?«, fragte Baker.
    Und wieder fuhr sich der hübsche Junge durch die Locken und warf ihnen einen Blick mit diesen außergewöhnlich blassen Augen zu. »Mal sehen … wir sind morgens um elf hier angekommen. Wir sind mit einer Privatmaschine geflogen, was für mich eine Premiere war. Eine Limousine wartete auf uns - ich glaube, die Firma hieß CSL -, und gegen zwölf Uhr kamen wir im Hotel an. Ich habe für Jack die Anmeldung übernommen, weil er eine Zigarette rauchen wollte und sich Sorgen machte, er wäre zu auffällig.«
    »Inwiefern auffällig?«
    »Dieser ganze Prominentenkram«, sagte Delaware. »Dass man im Foyer über ihn herfiel.«
    »Kam es dazu?«
    »Ein paar Leute schienen ihn zu erkennen, aber über Blicke und Flüstern ging es nicht hinaus.«
    »Machte irgendjemand einen beängstigenden Eindruck?«, fragte Lamar.
    »Nicht auf mich, aber ich habe nicht nach verdächtigen Figuren Ausschau gehalten. Ich war sein Therapeut, nicht sein Bodyguard. Ich kann mich nur an Touristen erinnern.«
    »Was ist mit den paar Leuten, die ihn erkannt haben?«

    »Touristen mittleren Alters.« Delaware zuckte mit den Achseln. »Es ist lange her, dass sein Name ein Begriff war.«
    »Hat ihm das etwas ausgemacht?«
    »Wer weiß? Als er zu mir sagte, er wolle nicht bemerkt werden, war mein erster Gedanke, dass er es in Wirklichkeit doch wollte, sich Gewissheit verschaffen wollte, dass er immer noch berühmt war. Ich glaube, die Teilnahme an dem Konzert hing genau damit zusammen … mit dem Wunsch, an die Öffentlichkeit zu gehen und jemand zu sein. Aber nicht wegen irgendetwas, was er gesagt hätte. Das war

Weitere Kostenlose Bücher