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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Positur stellen, während sie einen elegant geschmückten Saal betreten. Cathy Poulson stand neben einem kleinen, dicken Mann mit Glatze, die von einem krausen, weißen Haarkranz umrahmt war. Rotes Designerabendkleid für sie - die gleiche Farbe wie ihr Auto -, Smoking für ihn. Lloyd Poulsons Augen waren in Runzeln gebettet, wenn er lächelte. Die Spitzen seiner Wurstfinger schauten an der Wespentaille seiner Frau hervor.
    Er trug eine Brille mit dicken Gläsern und schwarzem Gestell, hatte eine Wampe, die seinen Kummerbund ausbeulte, und schien mindestens siebzig zu sein. Cathy Poulson sah auf dem Foto wie ein Filmstar aus. An jenem Abend hatte sie viel Schmuck angelegt - Diamanten an jeder strategischen Stelle. Das Oberteil ihres roten Abendkleids war so tief geschnitten, dass es den Blick auf die große, weiche Fläche eines schwellenden Busens freigab. Ein perfektes Dekolletee, dachte Lamar. Würde man nicht vermuten, wenn man sie im Pullover sah.
    »So ein vitaler Mann«, sagte sie mit einem Seufzer. »Prostatakrebs. Er hatte Schmerzen, aber er hat sich nie beklagt.«
    »Mein Beileid, Ma’am.«
    Cathy Poulson zupfte unsichtbare Flusen von ihrem Pullover, griff nach dem Foto und legte es sich mit der Vorderseite nach oben in den Schoß. »Entschuldigen Sie, dass ich Sie mit meinen persönlichen Problemen langweile. Sie haben
wichtige Dinge zu erledigen, und Sie wollen wissen, warum ich in der vorletzten Nacht mit Jack gesprochen habe.«
    »Ja, Ma’am.«
    »Zunächst einmal«, sagte sie, »ist ziemlich offensichtlich, dass ich nicht versucht habe, irgendetwas zu verbergen. Man fährt nicht mit einem Wagen wie meinem in diese Gegend und parkt direkt vor dem Lokal, wenn man nicht gern gesehen werden möchte.« Sie tippte auf das Foto. »Wer hat mich gesehen, das Mädchen?«
    »Welches Mädchen?«
    »Eine junge blonde Frau, ich nahm an, sie war Kellnerin oder so etwas. Sie und ein Mexikaner waren die Einzigen, die noch in dem Lokal waren. Ich hab gesehen, wie sie Jack und mich vom Eingang aus beobachtete.«
    »Um zu spionieren?«
    »Wahrscheinlich, aber sie hat sich sehr bemüht, es nicht zu zeigen«, sagte Cathy Poulson. »Sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, nehme ich an. Was verständlich ist, wenn man bedenkt, wie berühmt Jack ist. War.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe.
    »Ich habe es heute Morgen erfahren. Wie jeder andere auch. Ich hab meinen Frühstückskaffee getrunken und die Zeitung gelesen, und da stand es.« Ihre Lider flatterten. »Ich bin ins Bad gegangen und habe mich übergeben.«
    »Sie wussten von dem Mord, aber Sie taten überrascht, als wir auftauchten«, sagte Baker.
    Cathy Poulson blinzelte. »Wie bitte?«
    »Die Bemerkung über die Spendenaktion.«
    Die Frau wurde rot. »Das war dumm und snobistisch von mir, Detective. Bitte verzeihen Sie mir. Ich nehme an, ich - ich weiß nicht, warum ich das gesagt habe. Ich war definitiv nicht überrascht, dass Sie aufgetaucht sind. Ich wusste, dass das Mädchen mich gesehen hatte, und falls sie es Ihnen gesagt hatte, würden Sie mich vermutlich durch meinen Wagen
aufspüren. Und natürlich würden Sie gern mit mir sprechen. Ich bin ja vielleicht der letzte Mensch, der Jack gesehen hat, bevor er - war ich der letzte?«
    »Bislang ist das der Fall, Ma’am.«
    »Das ist schrecklich. Abstoßend und schrecklich.«
    Keiner der Detectives sagte etwas.
    »Hat das Mädchen Ihnen erzählt, dass Jack und ich nicht zusammen weggegangen sind?«, fragte Cathy Poulson. »Dass ich abfuhr, und dass er zurückblieb?«
    »Nein, Ma’am«, sagte Lamar.
    »Nun ja, das ist jedenfalls passiert. Also ist es offensichtlich, dass ich nicht die Täterin bin.« Sie lächelte und bemühte sich um einen leichten Ton, aber eine Hand umklammerte sich in ein weiß behostes Knie.
    »Warum sind Sie zum T House gegangen, um mit Mr. Jeffries zu reden?«, fragte Baker.
    »Er hat sich dafür entschieden, sagte, es sei abgelegen … womit er ja zweifellos recht hatte. Ich wusste, dass es eine Kaschemme ist, aber Jack konnte hartnäckig sein.« Sie schüttelte den Kopf. »Ursprünglich hatte ich geplant, früher dort zu sein. Ich wurde aufgehalten und schaffte es nicht, bevor der Laden zumachte. Jack hatte dafür Verständnis. Er konnte ziemlich … nett sein. Wenn er wollte.«
    »Das klingt so, als würden Sie ihn schon lange kennen.«
    Cathy Poulson lächelte, lehnte sich zurück und strich sich dunkle Haare aus dem Gesicht. Licht aus dem hinteren Teil des Raums fiel auf ihren

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