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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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angerufen und gesagt, er würde dorthin gehen, ich sollte die zusätzlichen Strophen mitbringen, an denen ich arbeitete - für ›Breakdown‹ -, und er würde sie abchecken. Dann sollte ich ihn zurück ins Hotel fahren, und wir wollten die ganze Nacht an dem Song arbeiten, damit er schließlich so gut war, dass er bei dem Konzert gesungen werden konnte.«
    »Aber Mom hat Sie davor gewarnt, dorthin zu gehen, und Sie sind nicht gegangen.«

    »Ich habe Jack angerufen und ihn gefragt, was ich tun soll. Er hat mir geraten, cool zu bleiben, er würde sie beruhigen, und dann könnten wir uns treffen.«
    »Wie haben Sie sich denn bei alledem gefühlt?«
    »Ich war stinksauer, aber Jack versprach mir, dass wir uns noch vor dem Konzert treffen würden.«
    »Das Konzert war wichtig.«
    »Er wollte mich auf die Bühne holen.«
    »Wohin sind Sie gegangen anstatt zum T House?«
    »Nirgendwohin«, sagte der Junge. »Ich bin zu Hause geblieben und habe an ›Breakdown‹ gearbeitet. Ich bin eingeschlafen, vielleicht um drei, vier Uhr, ich weiß es nicht, es war an meinem Schreibtisch. Dann bin ich aufgestanden und hab noch ein bisschen gearbeitet. Sie können meinen Computer überprüfen, wenn ich etwas schreibe, verzeichne ich die Zeit.«
    »Warum?«
    »Um sie festzuhalten. Alles festzuhalten, was zu dem Prozess gehört. Sie können meinen Computer haben, wenn Sie den Beweis haben wollen. Er liegt auf dem Rücksitz meines Wagens.«
    »Sie scheinen richtig besorgt zu sein, dass wir Ihren Computer in die Hand bekommen.«
    »Alles über mich finden Sie auf meiner Festplatte.«
    »Wenn wir feststellen, dass Ihr Computer zu einer bestimmten Zeit benutzt wurde«, sagte Lamar, »verrät uns das nicht, wer ihn benutzt hat.«
    Der Junge schaute ihn finster an. »Nun ja, ich war es jedenfalls - fragen Sie Amelia, unser Hausmädchen. Ich war die ganze Nacht zu Hause.«
    »Wie sind Sie am Fluss gelandet?«
    »Ich bin dorthin gefahren, nachdem ich rausgefunden hatte, was passiert war.« Tristans Lider schwollen an, als sei er gegen die Erinnerung allergisch. »Es war so, als hätte
eine große Hand hier reingefasst und etwas rausgerissen.« Er schlug sich mit den Knöcheln gegen den Solarplexus.
    »Um wie viel Uhr?«
    »Um sieben, neun, am Nachmittag, ich weiß es nicht. Ich bin gefahren wie in einem Traum.«
    »Wohin?«
    »Den Highway rauf und runter, immer wieder.«
    »Welcher Highway?«
    »Der I-Forty.«
    »Hat jemand Sie gesehen?«
    »Nein, es gab nur Bäume - ich bin zu dem alten Gefängnis gefahren, im Westen, wo die Filme gedreht werden. Da standen diese Typen - mit den weiß-blau gestreiften blauen Hosen. Ich vermute, es handelt sich um ein Gefängnis ohne große Sicherheitsvorkehrungen, sie laufen die ganze Zeit herum und räumen auf.«
    »Klingt so, als wären Sie da oft.«
    »Es ist ruhig«, sagte Tristan. »Hilft mir beim Nachdenken. Ich war an dem Morgen da. Ich parkte oben auf dem Berg und schaute auf all diese schmutzig-grauen Mauern hinunter, und einer von ihnen sah mich. Er hatte eine Harke in der Hand und harkte Blätter zusammen. Als er mich sah, winkte er, und ich winkte zurück. Ich saß noch ein bisschen länger da, fuhr zurück in die Stadt, parkte in der Nähe des Flusses, saß in einem leeren Gebäude und … das hab ich gerade gemacht, als die Cops mich fanden.«
    »Sie dachten daran, sich umzubringen.«
    »Ich hätte es vermutlich nicht getan.«
    »Vermutlich.«
    »Es wäre egoistisch, stimmt’s? Wie sie.«
    »Ihre Mama.«
    »Sie hat Jack gehasst«, erklärte der Junge. »Das hat sie mir gesagt, als sie schrie, ich würde mich auf keinen Fall mit ihm treffen, dann würde sie eine Szene machen.«

    »Warum hasste sie ihn?«
    »Zunächst mal, weil er sie verlassen hatte, und dann, weil er zurückkam, als sie ihn nicht zurückhaben wollte.«
    »Sie war mit Lloyd verheiratet, als Sie gezeugt wurden.«
    »Aber die Dinge standen nicht so gut«, sagte der Junge. »Wenigstens hat sie mir das erzählt. Sie war gelangweilt und dachte daran, Lloyd zu verlassen. Meine Mom war Jacks Haupt-Groupie, sie tat so, als wäre es mehr gewesen, aber so klang es für mich. Dann hat er sie sitzen lassen, und sie haben sich lange Zeit nicht mehr gesehen. Dann hat sie eine Freundin in L.A. besucht und bei ihm vorbeigeschaut. Sie haben sich ein paar Tage zusammengetan. Als sie herausfand, dass sie schwanger war, rief sie ihn deswegen an, aber er hat nicht reagiert. Also ist sie zurück zu Lloyd gegangen und hat Jack vergessen.«
    »Und jetzt

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