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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hat sie ihn kennengelernt?«
    »Er und Denny und Mark haben ein Konzert in San Antone gegeben.«
    Sie sprach über die beiden anderen Mitglieder des Trios als wären sie Lieblingsonkel.
    »Und?«, sagte Baker.
    »Und sie hatte einen Freund, der als Wachmann arbeitete, und der hat ihr einen Pass für den Backstage-Bereich gegeben, und sie hat alle drei kennengelernt. Sie gefiel ihnen allen, aber Jack gefiel sie am besten. Sie war mal richtig sexy, bevor sie fünfzig Kilo zulegte.«
    Pantomimisch stellte sie einen Wassermelonenbauch dar und streckte zum Zeichen ihres Abscheus die Zunge raus.
    »Also haben Jack und Ihre Mama ein Verhältnis begonnen«, sagte Lamar.
    »Sie haben die ganze Nacht gefickt, wenn Sie das meinen«, erwiderte Gret. »Und das Ergebnis ist moi .« Sie zeigte auf ihre Brust.
    Brustwarzen zeichneten sich durch das gelbe T-Shirt ab,
verflixt, er hätte an einen BH denken sollen. Lamar sagte: »Sie haben es ihr ganzes Leben lang gewusst.«
    »Ich habe seine Karriere verfolgt, wenn ich in die Nähe eines Computers kam, in einem Internet-Café zum Beispiel hab ich ihn gegoogelt. Da ist nicht mehr viel gelaufen in den letzten … zehn Jahren, aber ich hab es trotzdem gemacht. Hab rauszufinden versucht, ob ich es versuchen sollte.«
    »Was?«
    »Ihn kennenzulernen. Vielleicht würde er mich sehen, und …« Sie lachte nervös. »Leute, die mich kennenlernen, mögen mich.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Sie klimperte mit den Wimpern. Drückte den Rücken durch.
    Lamar sagte: »Also entschieden Sie sich schließlich …«
    »Ich bin vor ungefähr sechs Monaten nach Nashville gezogen. Wegen meiner Karriere als Sängerin, wissen Sie. Deshalb erschien es mir wie ein Wink des Schicksals, als ich erfuhr, dass er hierherkam.«
    »Haben Sie von Anfang an im Happy Night gewohnt?«
    »Vorher in zwei anderen Löchern. Das Happy Night war das beste.«
    »Dann haben Sie sich einen Job im T House besorgt.«
    »Yeah.«
    »Wie ist es dazu gekommen?«
    Gret trank von dem Starbucks, den sie ihr hatten kommen lassen, und rasselte die zeitliche Abfolge herunter. Der geile Zahnarzt war einer von vielen gewesen, die in dem Motel aufgetaucht waren. Da er reicher war, kam sie ihm und seinen kleinen Bühnenproduktionen etwas weiter entgegen. McAfee war seit längerer Zeit geschieden und lebte allein in seinem Haus, weshalb er sich dazu entschloss, die Aufführung gelegentlicher Fantasiespiele nach Brentwood zu verlegen. Als die Touristenfamilie sich beklagte, rechnete sie sich
aus, dass die Zeit gekommen war, den Standort auf Dauer zu wechseln.
    »Wann fanden Sie heraus, dass ihm ein Club gehörte?«
    »Kurz danach«, antwortete sie. »Ich sah die Rechnung für die Karaoke-Maschine, und er sagte mir, wofür sie war. Ich hab gesagt, das ist ein billiger Scheiß, du solltest dir eine Band holen. Er meinte: Auf keinen Fall, ich verliere ohnehin schon Geld damit.«
    »Und dann fingen Sie an, im T zu arbeiten.«
    »Es passte perfekt«, sagte sie. »Ich bekam meine Bühne, und er bekam mich. Ich muss einfach singen .«
    »Der Kreationstrieb«, sagte Lamar.
    Der Ausdruck verblüffte das Mädchen, aber sie lächelte und nickte.
    »Wann hatten Sie denn vor, sich mit Mr. Jeffries zu treffen?«, fragte er.
    » Mister Jeffries«, sagte sie, schüttelte die Haare und ließ sich viel Zeit, die blonden Strähnen neu zu ordnen. »Den Titel verdient er nicht. Er ist ein blöder Mistkerl, genau wie Mama gesagt hat.«
    »Warum hat sie das gesagt?«
    »Er hat sie geschwängert sitzen lassen und keinen ihrer Briefe beantwortet.«
    »Warum hat sie keine Vaterschaftsklage eingereicht?«
    »Das hat sie versucht, hat sich einen blöden Anwalt in San Antone genommen. Er hat einen Brief geschrieben und wurde dann von einem gaaanz wichtigen Anwalt aus Beverly Hills angerufen, der ihr sagte, sie hätte die Wahl: Entweder würde sie jetzt etwas Geld nehmen und für immer die Schnauze halten, oder sie würde vor Gericht ziehen und Pleite machen, weil sie genug Geld hätten, den Prozess jahrelang hinauszuziehen. Sie hat das Geld genommen.«
    »Das hat Ihre Mama Ihnen alles erzählt?«, fragte Baker.
    »Die ganze Zeit«, sagte Gret. »Die ganze die ganze die
ganze Zeit. Es war so was wie ihre liebste Gutenachtgeschichte.«
    »Als Sie noch ein Kind waren?«
    »Auch danach noch. Was ich damit sagen will, ist: Sie hat sie so oft erzählt, dass sie selber dabei eingeschlafen ist.« Sie lachte. »Sie schnarcht wie ein Schwein.«
    »Was ist mit dem Geld passiert?«,

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