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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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süßer Fratz.« Lamar blickte hoch. »Vielleicht ist doch was dran am Lebensstil der Kirchgänger.«
    »Zumindest weißt du, wo die Kinder mittwochs und sonntags sind.« Baker rieb sich über den Kopf. »Reden wir mit dem guten Doktor und finden raus, was für Spiele Gret sonst noch gerne spielt.«

    Laut Unterlagen der PKW-Zulassungsstelle lag Dr. Donald McAfees Haus sechs Häuserblocks von dem modernen wei ßen Bungalow der Dres. Carlson entfernt.
    »Muss sich um eine Arztgeschichte handeln«, sagte Baker auf dem Weg dorthin.
    Das Haus war ein mit Schindeln gedeckter Bungalow, dessen merkwürdig geschwungenes Dach an eine Pagode erinnerte. Ein steinerner Springbrunnen davor und ein Büschel Mondo-Gras sprachen dafür, dass jemand auf die Asiennummer stand.
    Zwei Fahrzeuge waren auf McAfee registriert, eine silberne Lexus-Limousine und ein schwarzer Lexus Rx. Keiner der beiden Wagen war in Sicht, aber ein zehn Jahre alter roter Mustang stand in der Zufahrt. Er war verbeult und hing tief durch, hatte Roststellen auf den Stoßstangen und hinten ein zerbrochenes Seitenfenster.
    Nummernschilder aus Texas.
    »So viel dazu, dass Gret kein Auto hat«, sagte Lamar. »Warum sollte man lügen, um sich ärmer zu machen, als man ist?«
    »Um auf unsere Tränendrüsen zu drücken«, erwiderte Baker.
    »Aus welchem Grund?«
    »Die Kleine denkt, sie kann singen. Vielleicht möchte sie auch Schauspielerin werden.«
     
    Über der roten Tür war nicht viel Licht. Sie läuteten.
    Ein gongartiger Klingelton erklang, und Greta Barlines Stimme trällerte: »Eine Sekunde.«
    Als die Tür aufschwang, stand sie da, ihre blonden Haare lang ausgekämmt, und hatte eine winzige Spitzenschürze und Pumps mit Pfennigabsätzen an, und sonst nichts. In der einen Hand hielt sie einen Schneebesen, in der anderen ein Kuchenmesser.

    Wenige Menschen sehen nackt besser aus als angezogen. Dieses Mädchen war die Ausnahme. Jeder sichtbare Quadratzentimeter von ihr war glatt, golden und verlockend. Als sie an die Tür kam, hatte sie gegrinst und sich die Lippen geleckt. Aber das verschwand schnell.
    »Tut uns leid, die Inszenierung zu unterbrechen, Gret«, sagte Baker.
    Die Augen des Mädchens wurden groß, und verdammt wollte er sein, wenn ihre kleinen rosafarbenen Brustwarzen nicht hart und ganz runzlig um die Rosetten wurden, oder wie diese Dinger auch hießen.
    »Ihre Geschäftskleidung?«, fragte Lamar.
    Er würde es nie zugeben, aber er war von diesen Brustwarzen abgelenkt gewesen, als sie mit dem Kuchenmesser auf ihn losging.
     
    Es gelang ihnen, Gret zu bändigen, aber es kostete sie erstaunliche Mühe. Selbst nachdem sie ihr Handschellen angelegt und sie mit dem Gesicht nach unten auf ein mit rotem asiatischem Seidenstoff bezogenes Sofa geworfen hatten, hörte sie nicht auf, um sich zu treten und zu schreien - eine Menge Unsinn von Vergewaltigung.
    Das Innere des Hauses sah so aus, als hätte jemand alle Touristenfallen in Bangkok geplündert. Lamar fand Greta Barlines Kleidungsstücke im Schlafzimmer - einem gro ßen, mit langflorigen Teppichen ausgelegten Raum, der von einem riesigen, mit Goldfarbe bemalten Gipsbuddha dominiert wurde. In einer Teak-Kommode war eine Schublade für Bikinis, Thongs und Slips ohne Schritt reserviert. In einer Abteilung des begehbaren Wandschranks hingen Negligees, ärmellose Unterhemden und T-Shirts sowie drei Diesel-Jeans Größe 4. Tonnenweise Make-up und andere Kosmetikprodukte im Badezimmer. Sie hatte eine echte Schweinerei veranstaltet, nasse Handtücher neben zusammengeknüllten
National Enquirers auf dem Boden liegen lassen.
    Offenbar wohnte sie ab und zu hier, wenn sie nicht Freier flachlegte und Karaoke schmetterte.
    Lamar suchte die sittsamsten Kleidungsstücke aus, die er finden konnte - ein gelbes T-Shirt und eine Jeans -, und nahm sie mit ins Wohnzimmer. Vielleicht wäre es klug gewesen, eine Polizistin hinzuzuziehen, aber sie wollten nicht länger hier herumsitzen, während dieses unflätige nackte Mädchen schrie, es würde vergewaltigt.
    Die Detectives schafften es, sie in die Klamotten zu zwängen, aber es brachte sie zum Schwitzen.
    Dann fiel Lamar ein: keine Unterwäsche. Als ob sie Wert darauf legte.
    Sie setzten sie aufrecht hin und hatten ihr gerade etwas zu trinken gegeben, als ein großer, rotgesichtiger Mann mittleren Alters in der Uniform eines Domino-Pizza-Boten auftauchte. Die Sachen waren ihm eine Nummer zu klein und sahen an einem schmerbäuchigen, grauhaarigen Typen mit Stahlbrille

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