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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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miteinander unterhalten. Sie machte einen durchaus vernünftigen Eindruck auf mich. Nicht direkt pro-polizeilich, aber auch nicht so anti wie manche der anderen, die wir gehabt haben. Wenn sie redete, wurde sie ziemlich lebhaft. Ich nehme an, das lag an der Leidenschaft, mit der sie an bestimmte Dinge glaubte.«
    »Wenn man leidenschaftlich für etwas ist, stehen die Chancen nicht schlecht, dass es jemanden gibt, der leidenschaftlich gegen dieselbe Sache ist.«
    »Die Stammzellen-Sache, das Eierwerfen letzte Woche«, sagte Amanda. »Ich frage mich, ob die Kollegen in Sacramento irgendwas darüber haben.«
    »Ich kenne noch ein paar Leute dort oben. Ich werde mich erkundigen.«

    »Vielleicht sollten wir der Hauptstadt einen Besuch abstatten«, schlug Amanda vor. »Nehmen ihre Feinde und ihre Freunde unter die Lupe.«
    »In der Hauptstadt kann es sich dabei um ein und dieselben Leute handeln. Klar, gute Idee, aber ich glaube, mit denen zusammenzusitzen, die darüber Bescheid wissen, liegt mehr auf deiner Linie, Mandy.«
    »Und was ist deine Stärke, Compadre?«
    »Mit ihren Leuten zu reden.«
    Amanda wusste, dass er die Community der Schwulen und Lesben meinte. Wenn sie an all die Kontakte dachte, die ein Detective möglicherweise pflegen würde, konnte sie sich keine seltsamere Kombination vorstellen als die von Will und Schwulen. Aber er bekam mehr Informationen von ihnen als jeder andere. Vielleicht vertrauten sie ihm, weil er der Letzte war, der sie herablassend oder gönnerhaft behandeln würde. »Bist du sicher, dass du dich nicht um die grauen Anzüge kümmern möchtest, Willie? Es war ursprünglich dein Revier.«
    »Mein Revier, aber nie meine Leute.«

4
    Jerome Melchior saß mit dem Kopf zwischen den Knien auf dem Rücksitz des Streifenwagens. Er war kompakt gebaut und hatte die Arme eines Gewichthebers, über denen sich die langen Ärmel seines schwarzen T-Shirts spannten. Und weinte sich die Augen aus.
    Melchior hob den Kopf, als Barnes sich näherte. Tief liegende dunkle Augen, kurz geschorene zimtfarbene Haare mit goldenen Strähnen. Er wischte sich die Augen ab und ließ den Kopf wieder sinken. Barnes setzte sich neben ihn. »Ein schrecklicher Morgen, Mr. Melchior. Es tut mir leid.«

    Melchior holte tief Luft. »Ich dachte, sie würde schlafen. Manchmal tut sie das.«
    »Sie schläft an ihrem Schreibtisch ein?«
    Der Assistent nickte. »Wenn sie die ganze Nacht durchmacht.«
    »Wie oft kam das vor?«
    »In letzter Zeit öfter wegen ihrer Gesetzesvorlage.«
    »Das Stammzellen-Gesetz?«
    »Ja.«
    Barnes klopfte Melchior auf die Schulter. Melchior richtete sich auf und starrte das Dach des Polizeiautos an. »Mein Gott, ich kann das einfach nicht glauben!«
    Barnes ließ ihm Zeit. »Wann haben Sie begriffen, dass sie tot war?«
    »Ich weiß nicht, warum. Ich ging einfach zu ihr und schüttelte sie sanft an der Schulter. Als ich meine Hand wegzog, war Blut an meinen Fingern. Ich habe es zuerst nicht registriert … dann … schon.« Melchior griff mit der Hand nach hinten und berührte seinen Nacken. »Das Loch .«
    Barnes holte sein Notizbuch heraus. »Also hat Sie nichts sofort auf den Gedanken gebracht, dass irgendwas nicht in Ordnung war?«
    »Alles war da, wo es hingehörte, wenn Sie das meinen.« Er betrachtete Barnes. »Ich habe sie noch mal berührt. Meine ganzen Hände waren voll Blut. Ich habe sicher blutige Fingerabdrücke hinterlassen - oh Gott, wird das Ihre Untersuchung beeinträchtigen?«
    »Jetzt nicht mehr, wo Sie es mir gesagt haben. Ihr Anruf wurde gegen acht heute Morgen entgegengenommen. Wie lange hat es nach der Entdeckung gedauert, bis Sie den Notruf wählten?«
    »Ungefähr … zwei Minuten, vielleicht weniger. Aber ich war so durcheinander, dass ich 611 statt 911 gewählt habe, so sehr hab ich gezittert.«

    »Das ist normal, Mr. Melchior. Reden wir über Ms. Grayson. Politiker haben es mit vielen Leuten zu tun, die nicht mit ihren Ansichten einverstanden sind. Ist irgendjemand besonders auffällig gewesen?«
    »Nicht so sehr, dass er sie umgebracht hätte.«
    »Nennen Sie mir trotzdem ein paar Namen.«
    »Ich rede jetzt von anderen Abgeordneten«, sagte Melchior. »Sie sind vielleicht schäbig, aber sie sind keine … okay, okay … Mark Decody aus Orange County … Alisa Lawrence aus San Diego konnte Davida auch nicht ausstehen. Sie sind beide Republikaner. Sie hatte auch einige Probleme mit einem Demokraten. Das ist er allerdings nur dem Namen nach. Artis Handel. Er war

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