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Schwere Wetter

Schwere Wetter

Titel: Schwere Wetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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seinem Auto installiert, als es auf dem Parkplatz vor seiner Arbeitsstätte
stand.
    Abends war Tödter
noch einmal in Wilster gewesen. Er hatte zwei Stunden am Markt geparkt. Lüder
kontrollierte übers Internet die Umgebung. Dort befand sich, im Schatten des
Doms, ein italienisches Restaurant.
    Bei Mahmud
al-Rahman hatte man erst am späten Abend das System installieren können, da
sein Fahrzeug vorher nicht auffindbar war. Richtig, überlegte Lüder. Der
Jordanier war den ganzen Tag über im Betrieb gewesen.
    Dolf Waldow hatte
mit seinem Porsche mehrere Kurzstrecken absolviert, alle im Stadtgebiet von
Kiel. Den einzelnen Haltepunkten konnte Lüder kein Muster entnehmen. Es sah
aber so aus, als hätte Waldow Besorgungen in der Innenstadt gemacht. Außerdem
hatte er den Parkplatz eines Supermarktes angesteuert und sich dort eine halbe
Stunde aufgehalten. Von dort war er direkt nach Hause gefahren.
    Auch die
Überwachung der beiden Universitätsmitarbeiter Rottenberg und Meerwein war
unauffällig. Für Anders Malmström war kein Auto angemeldet. Und Frank
Hundertmarcks Fahrzeug war nicht aufzufinden gewesen.
    Das war nicht
überraschend. Möglicherweise war der Manager mit seinem Auto unterwegs. Im
schlimmsten Fall war ihm etwas zugestoßen, und man hatte das Auto beseitigt
oder irgendwo abgestellt, wo es bisher nicht entdeckt worden war.
    Lüder rief
Hauptkommissar Vollmers an und bat ihn, zu arrangieren, dass die uniformierten
Kollegen einen Blick auf das Mercedes-Coupé werfen sollten, insbesondere an
Bahnhöfen und auf Parkplätzen an Fähranlegern. Den Zusatz »Flugplätze« konnte
man sich in Schleswig-Holstein sparen.
    Vollmers zeigte
sich nicht begeistert.
    »Können Sie so
etwas nicht selbst arrangieren?«, fragte er.
    »Ich bin
Einzelkämpfer«, erwiderte Lüder.
    »Ich auch«,
knurrte Vollmers.
    Lüder rief beim
Dezernat Operative Technik an und gab den Hinweis durch, dass Anders Malmström
möglicherweise mit einem auf die »global data framework« zugelassenen Fahrzeug
unterwegs war. Man solle dort die Fahrzeugflotte prüfen. Lüder nahm an, dass
das teuerste Modell dem Geschäftsführer vorbehalten war.
     
    Anschließend fuhr
er zur Humboldt-Schule. Oberstudiendirektor Auweiher zeigte sich über die
erneute Störung nicht begeistert.
    »Das geht nicht«,
erklärte er. »Das beeinträchtigt erheblich den Unterricht. Uns wird ständig der
Ausfall von Stunden vorgehalten. Und was machen Sie?«
    »Ich ermittle«,
sagte Lüder und unterließ es, »in einem Mordfall« anzufügen. Das hätte den
Schulleiter irritiert. Es wäre nicht auszuschließen gewesen, dass es
Auswirkungen auf Ulf Besenreithers Beurteilungen in der Schule hatte.
    »Gibt es wirklich
keine andere Möglichkeit?«, fragte Auweiher. »Ich möchte Ihnen eigentlich die
Zustimmung verweigern. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Es geht nicht
darum, Ihre Arbeit zu sabotieren. Aber ich bin für den Schulbetrieb
verantwortlich.«
    Lüder verstand die
Argumente des Schulleiters, erklärte aber noch einmal, dass es für den Fortgang
der Ermittlungen von Bedeutung sei, wenn er Ulf Besenreither nicht erst am
späten Nachmittag sprechen könne.
    »Ausnahmsweise«,
sagte Auweiher und bat Lüder zu warten. »Leider kann ich Ihnen keinen Raum
anbieten. Die sind alle belegt.«
    Nach wenigen
Minuten erschien der Schulleiter in Begleitung des jungen Mannes. Dann zog er
sich diskret zurück, nachdem er noch einmal gemahnt hatte, es möglichst kurz zu
machen.
    »Ich folge der
Bitte des Direx«, sagte Lüder, »und erspare mir die lange Vorrede. Kennen Sie
die ›global data framework‹?«
    »Nein. Nie gehört.
Was soll das sein?«
    »Sagen Ihnen
folgende Namen etwas? Mahmud al-Rahman?«
    »Nein.«
    »Frank
Hundertmarck?«
    Besenreither
schüttelte den Kopf.
    »Dustin
McCormick?«
    »Nee.«
    »Jens Tödter?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wu Zang Tian?«
    »Nee. Nicht.
Klingt irgendwie chinesisch.« Besenreither kratzte sich am Kopf.
    »Das ist
zutreffend.«
    »Bei ›personality
protecting‹ war mal ein Chinamann. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie der
Typ heißt.«
    »In Dolf Waldows
Haus?«
    »Correctamente« , radebrechte Besenreither auf
Spanisch.
    »War der Asiate
öfter da?«
    »Ich hab ihn nur
einmal gesehen. Keine Ahnung, ob er sonst noch da war.«
    »Wissen Sie, ob
Geld geflossen ist zwischen Dolf Waldow und der ›securus consulting‹?«
    »›Securus
consulting‹?«, wiederholte Besenreither. »Ach, richtig. Die aus Büdelsdorf.
Nee. Warum auch. Wir

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