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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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sammelten.
    Damien Redburn nutzte die Unterbrechungen, um seine Grabrede zu beleben. Um zu unterstreichen, dass seine Worte Relevanz für das hatten, was sich hier und jetzt auf Terra ereignete.
    »Doch Victors Verlust bedeutet keineswegs ein Ende. Er ist vielmehr ein Beginn. Er kündet von einem neuem Anfang für die Republik und neuen Möglichkeiten für alle Reiche der Inneren Sphäre, gemeinsam für eine bessere Zukunft zu streiten. Für Frieden.«
    Für diese bessere Zukunft reichte Harrison Julian einfach den Zettel, den ihm der Priester zugesteckt hatte. Julian faltete ihn auf. Er fühlte Sandra neben sich, die sich an ihn drängte, um einen Hinweis darauf zu erhalten, was da vor sich ging, während sie gleichzeitig vorgab, nicht mitzulesen.
    Die erste Hälfte der kurzen Botschaft lautete nur: >Es ist so weit.< Knapp und direkt. Vermutlich glich sie damit den übrigen Nachrichten, die in der ganzen Kathedrale ihre Empfänger fanden. Bis auf den zweiten Teil. Nur ein Wort. Ein Name.
    Meaux. Ein Ort etwa zwanzig Kilometer außerhalb von Paris.
    An den heimlich Elemente der 1. Davion Guards aus dem amerikanischen Südwesten verschifft worden waren! Julian verstand sofort. Erregung packte
    ihn, als er Harrisons nächsten Befehl erwartete.
    »Geh, Julian. Draußen wartet ein Wagen auf dich. Du übernimmst den Befehl in Meaux. Auf Exarch Levins direkte Order.«
    »Er hat es autorisiert?«
    Julian schob sich auf seinem Platz vor. Jetzt raste das Geschehen an ihm vorbei. Die Beisetzung. Der drohende Kampf. Ein Offizierspatent der Republik? Das ging alles zu schnell.
    »Unter dem Gesetz für Besucher fremder Mächte. Eine befristete Genehmigung.«
    Kurz drückte Julian Sandras Hand, dann schob er sich an Harrison und Amanda, Caleb und Riccard Streng vorbei zum Seitengang. Harrison stand ebenfalls auf und folgte ihm ans Ende der Bank, als hätte er geahnt, welche Frage sich Julian plötzlich aufdrängte.
    »Dieses Gesetz gilt nur für den Fall eines Kriegsbündnisses zwischen den Vereinigten Sonnen und der Republik«, erinnerte er seinen Prinzen. Sie standen beide da im Seitengang der Kathedrale und trugen die Ausgehuniform der Armee der Vereinigten Sonnen. Als einzige Offiziere aller anwesenden Häuser und Fraktionen.
    Eine Eigentümlichkeit, die den Prinzen nicht weiter zu berühren schien. »... das Exarch Levin uns angeboten hat«, erwiderte er. »Ich habe ihm geantwortet: wenn ich dich in den Einsatz schicke, darf er das Bündnis als so gut wie unterschrieben betrachten.«
    Julian schaute zum Altar. Redburn hielt noch immer seine Grabrede für Victor Steiner-Davion und bannte die Versammlung mit schierer Willenskraft. Doch momentan achteten nur noch wenige Anwesende auf ihn. Erst recht nicht mehr, sobald die sechs Paladine der Ehrenwache ihren Platz verließen. Bis auf einen, der weiter über Victor wachte und ohne Zweifel im Voraus durchs Los bestimmt war. Es gab Verpflichtungen aller Art, und die Paladine waren nicht bereit, sie gegeneinander aufzuwiegen. Einer von ihnen blieb.
    Sire David McKinnon. Der älteste der siebzehn, und selbst ein vorbildlicher Paladin.
    Und noch jemand in der Nähe des Altars schaute sich um und hielt Julians Blick fest. Exarch Levin. Der ehemalige Paladin und jetzige Herrscher der Republik der Sphäre bewegte keine Miene. Zeigte weder Sorge noch Erleichterung. Aber er nickte Julian einmal kurz zu. Ein Vertrauensbeweis.
    »Wann hat er dieses Angebot gemacht?« Nach all den Treffen und Besprechungen, die Julian hatte über sich ergehen lassen müssen, überraschte es ihn, dass er diese Zusammenkunft jetzt verpasst hatte.
    »Heute Morgen, bei der letzten Besichtigung des Sargs. Jonah hat mir in der Vorhalle das Bündnis angeboten.«
    Mit anderen Worten: ungefähr zwei Stunden zuvor.
    »Wie machst du das?«, fragte er. Es lag keine Besorgnis in seiner Stimme. Nur Ehrfurcht vor dem Mann, dem zu folgen er sich entschlossen hatte. »Du hast mir in den letzten Wochen so viel gezeigt, und trotzdem habe ich es nicht kommen sehen.«
    »Du sorgst dafür, Julian.« Harrisons Stimme wurde knapp, als müsse er seinem besten Schüler eine Antwort erklären, die er hätte wissen müssen. »Weil niemand sonst es dir abnimmt. Und jetzt wird es wirklich Zeit für dich.«
    »Ja, Sire.« Julian nahm Haltung an. Offenbar war er noch nicht zu alt, um von seinem Prinzen zurechtgestutzt zu werden. »Und jetzt ist es an mir, diese Befehle auszuführen. Ich verstehe.«
    Er wandte sich um und wollte gehen.

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