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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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unter dem Balkon, auf dem sich die Kapelle mit der kraftvollen Musik abmühte, die Caleb derzeit bevorzugte. Hin und wieder hakte die Darbietung, aber er war großzügig genug, das zu übersehen. Solange sie einen zügigen Rhythmus mit reichlich Blechbläsern hielten. Und falls ein paar der älteren Herren unter der Anstrengung ins Schwitzen gerieten oder ihre Schultern leicht sackten, na und?
    Es war seine Party, und er bekam seine Musik.
    Seine nächste Eroberung!
    Sie wartete an der Bar, lehnte an der Theke, als wäre sie für ihre Körpergröße und Kurven eigens entworfen worden. Das dunkel gefärbte Eisenholz passte in Farbe und Härte zu ihren Mandelaugen. Den größten Teil des glänzend schwarzen Haars hatte sie in einem eleganten Schwung der Frisur nach hinten gekämmt, nur ein paar einzelne lose Strähnen fielen nach vorn und rahmten ein Elfengesicht ein. Ihr Abendkleid war für den Fall eines Schwerkraftausfalls um den rechten Knöchel befestigt. Auf der anderen Seite aber bot ein langer Schlitz einen Blick auf eine wohlgeformte Wade. Athletisch, ohne militant zu wirken. Verführerisch, jedoch auf beiläufige Weise. Ihr Charme beruhte zu gleichen Teilen auf Schönheit und Auftreten.
    Und sie wartete allein.
    Jeder der ultraexklusiven Plätze im >Galileo's< war fest reserviert, also diente die Bar nicht dazu, auf einen frei werdenden Tisch zu warten. Stattdessen fungierte sie als eine Art Rendezvous-Gelegenheit. Es gab exakt zwei Hocker, auf denen ein Pärchen einen Moment lang allein sein konnte. Nicht mehr als zwei Personen auf einmal, lautete die ungeschriebene Regel.
    Was Caleb sehr zusagte.
    »Auf der Suche nach einem neuen Tisch?«, fragte er und machte ihr das Angebot, nach dem fast das halbe Lokal lechzte.
    Sie hob ihr Weinglas und nippte an einem dunkelvioletten Nektar, der nach Pflaumen und Honig duftete. »Nicht wirklich.«
    Er versuchte sein bestes Lächeln, auf hundert Welten erprobt. Zwar hatte selbst dieses Lächeln es nicht geschafft, den Klatsch zum Verstummen zu bringen, der ihn die letzten zwei Jahre klar auf seiner Rundreise begleitet und sich über die Distanz zwischen Vater und Sohn ausgelassen hatte. Aber zumindest hatte er damit unterwegs ein paar Adlige für sich einnehmen können. Und auch ein paar adlige Töchter.
    »Dann genießen Sie nur einen ruhigen Moment an der Bar?«
    »Bis jetzt.«
    Die Art, wie sie das sagte, mit einem Hauch Belustigung und der Andeutung einer Möglichkeit, machte es unmöglich, beleidigt zu sein. Eine Herausforderung!
    Über ihnen wurde die Musik kurz leiser, als die Blechbläser aussetzten, und Caleb summte die dunklen Bass- und Pianopassagen mit. Aus einer schummrig beleuchteten Tür erschien der Barmann und schenkte Caleb schnell einen neuen Bourbon ein. Ein langer, dunkler Strahl über frisches Eis. Und wie ein Geist - ein ausgezeichnet trainierter und teurer Geist - verschwand er einen Moment später wieder.
    Caleb nippte vorsichtig an dem kräftigen warmen Bourbon und sammelte seine Gedanken. Gestattete sich einen Moment, um der lockeren Musik zu lauschen und sie an seine Gegenwart zu gewöhnen. Doch das Abwarten gehörte nicht zu seinen Stärken.
    Er stellte das Glas auf eine Leinenserviette ab und reichte ihr die Hand. »Ich heiße Caleb.«
    »Danai.«
    Sie bot ihm die Hand nicht auf die zierliche Art, wie sie die meisten Ladies aus besserem Hause gelernt hatten, noch packte sie mit einem kurzen, schnellen, geschäftsmäßigen Händedruck zu. Sie hatte einen kräftigen Händedruck. Warm. Caleb ertappte sich dabei, ihre Hand einen Pulsschlag länger als notwendig zu halten.
    Ihm fiel auf, dass sie keinen Nachnamen genannt hatte. Andererseits hatte er das ja auch nicht getan. Er war einfach davon ausgegangen, dass sie ihn erkannte. Und angemessen beeindruckt war. Die Art, wie sie darauf geantwortet hatte, hinterließ beinahe den Eindruck, sie erwarte dasselbe. Dass er sie kannte.
    Trotzdem verspürte er einen Moment der Enttäuschung, dass sie mit keiner Miene darauf hinwies, ihn erkannt zu haben. Danai schien zufrieden, als er nicht weiter nachfragte. War sie denn irgendwie berühmt? Selbstvertrauen und Attraktivität - es fiel ihm nicht schwer, sie sich als Schauspielerin vorzustellen. Oder als gefeierte Musikerin.
    Er stellte sie sich in der Kapelle über ihnen vor, wie sie sich ausruhte, ein Taschentuch in der Nähe, um sich den Schweiß abzutupfen. Wie sie ein elektronisches Saxophon auf den Schoß nahm oder, noch besser, eine echte Trompete

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