Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
sondern auch dem der Schwerkraft.
    Eine Sinnestäuschung, hervorgerufen durch die Zentrifugalkraft, die eine gleichmäßige künstliche Schwerkraft entlang der Außenwand des Hauptgrav-decks der Stargazer erzeugte. Das wusste er. Trotzdem verursachte ihm der Anblick ein leichtes Schwindelgefühl.
    Der Davion-Thronfolger fiel halb zurück auf seinen Platz und wehrte mehrere Angebote ab, ihm ein frisches Glas, einen frischen Drink, zu holen.
    »Das mach ich schon«, erklärte er. Eine Hand auf die Schulter seiner Begleiterin für diesen Abend gestützt, hievte er sich wieder hoch. War es die Tochter des Generaldirektors von Joneson Multiplanet? Oder doch das Mündel der Lady Dolmate von Hassad?
    Egal. Sie griff nach oben und drückte spielerisch seine Hand.
    »Ein kurzer Spaziergang ist jetzt genau das Richtige, um wieder klar zu werden, meine Liebe«, versprach er ihr.
    Ein sehr kurzer Spaziergang. Aber nicht ohne Risiken. Calebs Tisch stand unmittelbar neben der bodenlangen Panzerglaswand, die einen Schwindel erregenden Blick auf die vorbeiziehenden Sterne und den immer wieder in Sicht kreisenden kleinen roten Ball der Zwergsonne Kyrkbackens bot. Das Firmament bewegte sich um eine Achse, definiert durch die Längsachse des wespenförmigen Sprungschiffs, und das schnell genug, um im Innern des Gravdecks eine Erdstandard-Schwerkraft und spürbaren Schwindel zu erzeugen. Besonders, wenn Caleb stand.
    Das >Galileo's< war kein Ort für schwache Mägen -oder schwache Geldbeutel.
    Tatsächlich stellte das Fünf-Sterne-Restaurant mit seinem Live-Unterhaltungsprogramm und dem unvergleichlich direkten Blick ins All selbst für Calebs Konstitution und Finanzen eine Herausforderung dar. Was nicht heißen sollte, er hätte sich den Besuch nicht leisten können. Sicher nicht. Doch selbst mit dem extravagantesten Trinkgeld für den Zahlmeister der Stargazer hatte er nicht mehr als drei mittelgroße Tische reservieren können.
    Was dem halben Sitzaufkommen des exklusiven Speiseclubs entsprach.
    Caleb hatte die Erfahrung gemacht, dass sich Sprungschiff-Gravdecks selbst auf zivilen Passagierschiffen in der Regel durch enge Korridore und Kombüsen von Kleiderschrankformat auszeichneten. Deshalb hatte er sich, als er auf der Kathil-nach-
    Axton-Etappe der Reise nach Terra die Stargazer entdeckt hatte, auf der Stelle entschlossen, sie für den Rest des Fluges zu seinem de-facto-Flaggschiff zu machen, ganz gleich, ob sie an den Linien der noch tobenden Kampfhandlungen zwischen der Republik und Haus Liao entlangflog. Das ehemalige Militärsprungschiff der Invasor-Klasse war zum absoluten Luxusraumer umgebaut worden. Die Glaswand des >Galileo's< war dabei nur eine der auffälligsten Besonderheiten. Sie beförderte vier Landungsschiffe: drei luxuriöse Passagierschiffe der Monarch-Klasse und Calebs spartanischen Triumph. Für den Rest der Reise hatte er allerdings die Präsidentensuite auf einer Monarch und eine Gravkabine der Stargazer angemietet.
    Platz und Schwerkraft. Zwei der größten Luxusgüter auf einer Raumreise.
    Er würde standesgemäß auf Terra eintreffen, oder zumindest nahe genug, um sich mit seinem Vater zu treffen. Vielleicht konnte er den alten Herrn ja überreden, wenigstens dieses eine Mal auf seine Militäreskorte zu verzichten und die Privilegien seiner Position zu genießen.
    Wer weiß, vielleicht ließ sich sogar Julian breitschlagen, ihnen Gesellschaft zu leisten. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da hatte er mit seinem jüngeren Vetter Spaß gehabt. Aber er war viel zu ernst aus dem Lyranischen Commonwealth zurückgekehrt.
    Dabei war es so wichtig, sich entspannen zu können. Das Leben zu genießen.
    Caleb schlängelte sich zwischen den drei Tischen hindurch, die jetzt ihm >gehörten< und winkte seine beiden Leibwächter zurück auf ihre Plätze und an ihre Gläser. Mit ihm zu arbeiten war der beste Dienst, den es bei den Davion Guards überhaupt gab. Für ihn zu arbeiten. Er lachte, dann nahm er Kurs -spinwärts das >Galileo's< hinauf - und quittierte die neugierigen Blicke der übrigen Gäste mit einem Nicken. Sicher erkannten ihn einige, auch wenn die meisten der momentanen Passagiere aus der Republik oder dem Liao-Raum stammten, oder aus früheren Mitgliedssystemen der Liga Freier Welten. Ein paar runzelten die Stirn über seine Verschwendung -er ignorierte sie jedoch -, andere hofften offenbar darauf, eingeladen zu werden. Diese ignorierte er auch.
    Stattdessen konzentrierte er sich ganz auf die kurze Theke

Weitere Kostenlose Bücher