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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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zwischen Tag und Nacht vorbei, oder genauer zwischen Dämmerung und Dunkelheit, als das Landungsschiff sich drehte, um die Triebwerke für den Bremsschub in Position zu bringen. Der dunkle Globus glitt außer Sicht und ließ nur eine Handvoll Sterne zurück, die durch das dünne Dunkelblau der Stratosphäre lugten.
    Und eine grellweiße Triebwerksflamme, wie eine winzige Sonne, auf demselben Anflugsvektor.
    »Die sind aber bedenklich nahe.« Julian griff nach einem Schalter auf der Kommkonsole. »Ich bin erstaunt, dass Streng das erlaubt.« Riccard Streng, Harrisons Spionageminister, kümmerte sich in der Regel auch um Sicherheitsbelange.
    Harrison packte sein Handgelenk in einem festen Griff. »Du brauchst Riccard nicht zu belästigen.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die schmerzhaft grelle Triebwerksflamme. »Das ist unser Schiff.«
    Julian starrte seinen Onkel entgeistert an. »Die Ribald Song? Sie ist uns von Neuhessen gefolgt?« Bis auf eine Lanze beschädigter Fahrzeuge hatte das Schiff nur von Hiritsu erbeutetes Bergegut an Bord.
    »Nicht wirklich. Nein. Ich habe die Song zurück nach New Avalon geschickt. Das dürfte die Marke-son Pride sein.«
    Julian lehnte sich zurück und betrachtete seinen Prinzen mit einer gewissen Zurückhaltung. »Das ist ein Landungsschiff der 1. Davion Guards.« Julians Einheit.
    »Soweit ich weiß, ja.«
    Und es begleitete den Prinzen durch den Republikraum? Ohne irgendeinen Hinweis auf seine Anwesenheit? Harrisons ruhiger, selbstsicherer Blick zeigte Julian, dass der Erste Prinz weder den Verstand verloren hatte, noch waghalsig geworden war. Der Champion verstand es jedoch immer noch nicht. »Sollte ich wissen, was die Pride hier im Landeanflug auf Terra macht?«, fragte er vorsichtig.
    Harrison hob nur die Pfeife an den Mund und paffte mehr Kirschblütentabak auf seine private Brücke. »Ich denke schon«, sagte er.
    Gehe imn isse waren in der Tat ein Spiel für Prinzen.
    Die Nachricht vom Untergang der Republik war maßlos übertrieben!
    Die Paladine haben die Panik auf New Aragon im Griff, und ich kann Ihnen versichern, dass der Exarch bei bester Gesundheit ist und auch Genf noch steht. Ebenso wie Terra. Dieser Aprilscherz war nicht nur äußerst geschmacklos, er war auch ein Akt verbrecherischer Rücksichtslosigkeit. Selbst ohne einen Blick auf die Aufstände und Selbstmorde würde ich die Verantwortlichen dieses Betruges minimal der Hilfe und Unterstützung für den Feind anklagen. Anders lässt es sich nicht beschreiben, wenn man in Zeiten wie diesen Zwietracht sät!
    - F ahrender R itter R aul O rtega , Öffentliche Ansprache, Achernaar, 4. April 3135
    Terra
    Präfektur X, Republik der Sphäre 8. April 3135
    Jonah Levin stand im Fenstererker hinter seinem riesigen Schreibtisch und wartete auf die Ankunft des Ersten Präzentors ComStars. Er hatte die Hände im Rücken verschränkt und die Schultern zurückgenommen. Schaute mit trockenem Schlucken hinab auf die Zeltstadt, die seit zwei Wochen den Grand Parc bedeckte.
    So oder so würde das heute ein Ende finden.
    Aus dieser Höhe wirkten die Menschen kaum größer als Am eisen bei einem Picknick. Ein gefährlicher Anblick. Es wäre besser gewesen, er hätte dort unten bei ihnen sein können. Mit denen zu reden, die er regierte, wie er es erst vier Monate zuvor vielleicht noch versucht hätte, als er nur ein Paladin gewesen war und nicht der Exarch. Vielleicht hätte er es sogar trotzdem getan, sogar heute, wären da nicht die jüngsten Sicherheitsbedenken gewesen.
    Er streckte die Hand aus und zeichnete einen Kreis um einen Kratzer an der Außenseite der kalten, glatten Glasscheibe. In der Windschutzscheibe eines Wagens hätte er es für Steinschlag gehalten. Aber nun wusste er es besser. Immerhin hatte er selbst hier gestanden, als es zwei Tage zuvor geschehen war. Und Jonah hatte genug Einschläge von Gewehrkugeln auf BattleMech-Kanzeldächern gesehen, um einen zu erkennen.
    Jemand hatte versucht, ihn umzubringen. Hatte es wieder versucht.
    Der Schuss war aus den fünfhundert Meter entfernt stehenden Bäumen gekommen. Ein Meisterschuss. Ein Attentäter, der sich im Getümmel der Demonstranten verbarg, mit einem sicheren Fluchtweg, weil es Jonahs Leuten nicht gelang, das Gelände abzusperren. Wie sicherte man einen Mob von dreißigtausend?
    Sehr, sehr vorsichtig.
    »Na los. Hier bin ich.« Er schaute hinaus über den Park. »Lass sehen, was du kannst.«
    Nichts. Jonah entspannte sich und beobachtete die

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