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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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antwortete May düster. »Aber er trifft zu.«
    Und statt im sturmgepeitschten Wasser der Politik eine Rettungsleine gefunden zu haben, sah sich Jonah Levin jetzt mit zusätzlichen Problemen belastet. Sich und seine Republik. Blieb ihnen denn tatsächlich nichts mehr außer den Notmaßnahmen, die Devlin Stone vor so langer Zeit als letzte Rettung der Republik vorbereitet hatte?
    War die Lage wirklich so verzweifelt?
    »Dann haben Sie also nichts für uns?«, fragte er, immer noch auf der Suche nach einem Weg, dem Damoklesschwert zu entgehen.
    »Nichts wirklich Hilfreiches«, bestätigte der Erste Präzentor. Aber er griff in eine Falte seiner Robe und zog einen Datenstreifen hervor. Das dünne Plättchen aus schwarzem Kunststoff war mit dem griechischen Buchstaben Rho markiert, dem Zeichen des angeblich aufgelösten ComStar-Geheimdienstes ROM.
    Jonah zögerte, das ominöse Objekt in Empfang zu nehmen, und schaute nur dabei zu, wie May es auf den Rand des Couchtisches legte. Auch Heloise beäugte es misstrauisch, als könnte es sich jeden Augenblick in eine winzige Giftnatter verwandeln.
    »Was ist das?«, fragte Jonah.
    May zuckte die Achseln, wirkte unbehaglich. »Antworten auf ein paar Ihrer jüngsten Fragen über Victor Steiner-Davions Nachforschungen. Das Material, das er zutage gefördert hat. Und die Methoden, die er dabei anwandte.«
    »Sie sagen das, als hätte Victor etwas zu verbergen gehabt«, bemerkte Heloise.
    »Das hatte er. Glauben Sie mir, das hatte er. Und in den nächsten Tagen wird auch bekannt werden, was. Deshalb übergeben wir Ihnen diese Informationen jetzt, bevor sie auf eine Weise in die Öffentlichkeit gelangen, die die Position des Senats stärkt.«
    Jonah hob den kleinen Datenspeicher auf. Er war kalt und glatt. Kaum größer als eine Fünfundzwanzig-Devlin-Münze und nur halb so schwer, aber in der Lage, Gigabyte an Daten zu speichern. Vermutlich enthielt er auch kaum weniger. Er fühlte die Spitze des Schwertes über seinem Kopf, nur vom feinsten Haar gehalten.
    »Und falls ich sie zuerst veröffentliche?«
    »Wie ich bereits sagte: >Was Sie tun müssen, wird nicht leicht werden«. Möglicherweise können Sie aus diesem Debakel noch etwas retten und uns allen die nötige Zeit verschaffen, weiter nach Lösungen zu suchen. Möglicherweise bringt dieser Gipfel der Hausfürsten neue Impulse, neue Antworten. So oder so sind Sie lange genug Militär, um zu wissen, wenn der Krieg unvermeidbar ist...«
    »... ist es immer besser, zuerst zuzuschlagen«, beendete Jonah den Satz.
    Und hörte das Haar reißen.

Bürger und Bewohner.
    Ich trete heute schweren Herzens vor Sie hin, um Sie über eine drastische Maßnahme zu informieren,
    die leider unvermeidlich geworden ist, um die Ordnung in unserer
    Republik wiederherzustellen und die Sicherheit des Reiches zu gewährleisten.
    In dieser dunklen Stunde, im Angesicht eines Zwei-Fronten-Krieges und der bevorstehenden Ankunft vieler Fürsten der Inneren Sphäre,
    müssen wir alle zusammenstehen.
    Doch stattdessen zeigen wir uns zerstritten.
    Das hilft niemandem außer unseren Feinden
    und denen innerhalb unserer Grenzen,
    die aus dem Unglück der Republik Profit zu schlagen
    suchen.
    Ich kann nicht länger zulassen,
    dass diese Männer und Frauen die Regierung zu Geiseln machen.
    Deshalb habe ich
    mit schweren Bedenken und nachdem alle anderen vernünftigen Möglichkeiten, den Frieden wiederzustellen, erschöpft waren, den folgenden Erlass unterschrieben:
    Vom heutigen Tage an ist
    auf Exekutivorder, entsprechend des Kriegsrechtsgesetzes von 3082,
    der Senat der Republik der Sphäre aufgelöst.
    Die Autorität der Adligen der Republik erstreckt sich ab sofort nicht
    weiter als bis zu den Grenzen ihres rechtmäßigen Lehens. Die Lordgouverneure der Präfekturen werden weiter alle Gesetze der
    Republik umsetzen. Legaten und Offiziere der Befehlsebene unterstehen weiterhin den planetaren Behörden, sofern sich eine Welt oder ein Gouverneur nicht weigert, diese Exekutivorder in Wort und Tat umzusetzen.
    Jeder Versuch eines ehemaligen Senators, ihm nicht mehr zustehende
    Befugnisse auszuüben, wird auf das Härteste bestraft. Dieser Ausnahmezustand muss und wird gelten, bis die Gefahr für die Republik gebannt ist und die gesamte Bevölkerung, Bürger und Bewohner, Gelegenheit hatte, sich eine Meinung über eine neue und bessere Form der Repräsentation zu bilden und zum Ausdruck zu bringen.
    Ich bedauere zutiefst die Schmerzen und Unsicherheiten, die diese

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