Schwert des Aufruhrs
Aktion auslöst.
Beten wir gemeinsam darum, dass uns jenseits dieser schrecklichen
Düsternis eine strahlendere Zukunft erwartet.
Waffenbrüder
Auf, auf, ihr noblen Engländer,
Vom Blute kriegsgeprüfter Väter!
Von Vätern, die wie ein Heer von Alexandern
In diesen Landen fochten, früh bis spät
Und ihre Klingen nur zur Ruhe betteten - aus Mangel
an Widerstreit.
-S hakespeare , Heinrich V., Akt III, Szene I
Der Krieg ist nie so sauber und ordentlich, wie wir ihn gerne hätten. Wie es die Rekrutierungsoffiziere glauben machen. Für jede Heldentat findet sich ein Akt der Feigheit, und für jeden mit Orden geschmückten Helden ein Vater oder Sohn, der ehrlos krepiert ist.
Warum besteht trotzdem kein Mangel an Leuten, die sich geradezu drängen zu rufen: »Zieht blank das Schwert und frisch ans Werk!«?
-T ara C ampbell , Countess Northwind; >Antwort<,
Terra, 11. April 3135
Der Exarch will uns abschaffen? Uns, die wir über Jahrhunderte für die Menschheit durchs Feuer gingen und in das Angesicht der Hölle schauten? Es gibt keine größere Lüge als die, die er uns aufzutischen versucht: dass wir überflüssig seien, er aber unverzichtbar. Ich sage, schaffen wir ihn ab!
- S enatorin T herese P tolomeny (Unilateralist™, Park Place), Terra, 10. April 3135
Terra
Präfektur X, Republik der Sphäre 11. April 3135
Es sollte nach einer Parade aussehen.
Es begann am Genfer Raumhafen, eskortiert von einem Paladin und einer zweireihigen Panzerkolonne, die den Anfang machte. Luft/Raumjäger kreisten am Himmel und stießen gelegentlich herab, um die zögernde Menge aus Schaulustigen abzulenken. Die ganze Stadt war mit leuchtenden Regenbogenbannern und grünen Laubgirlanden geschmückt. An den größeren Kreuzungen wehten Banner mit dem Wappen Haus Davions im leichten Wind. Die Sonnenschwertwappen markierten die Route und unterstützten die feierliche Illusion.
Eine Parade. Nur Tage, nachdem der Exarch der Republik die Auflösung des Senats verkündet und den Grand Parc gewaltsam hatte räumen lassen.
Sicher doch.
Julian Davions geübtes Auge, und vermutlich auch jeder andere mit ein bisschen Menschenverstand, erkannte in der >Parade< einen massiven Geleitschutz. Es gab reaktionäre Kräfte in der Regierung der Republik, in der Zivilbevölkerung, sogar im Militär. Niemand konnte vorhersagen, was sie planten. Was sie versuchen könnten.
Julian hatte Erlaubnis erhalten, seinen Templer zu steuern, der nach den Kämpfen auf Neuhessen inzwischen repariert und in der rot-goldenen Paradebemalung der Davion Guards frisch lackiert war. Er stampfte hinter einer gepanzerten Limousine drein, allem Anschein nach als Leibwache für seinen Onkel. Aber es war Harrisons Doppelgänger, der den Leuten zuwinkte, als sich der Militärkonvoi seinen Weg durch Genf bahnte und schließlich die Landstraße erreichte, die am Genfer See entlang und schließlich hinauf in die Alpen führte. Jetzt konnte sich zumindest der Doppelgänger entspannen und die bestens bestückte Bar sowie den Kühlschrank der Limousine genießen.
Auf Julian warteten noch sechzig angespannte Kilometer, bis zu jenem Chalet in Thonon-les-Bains, das man dem diplomatischen Besuch aus den Vereinigten Sonnen zur Verfügung gestellt hatte. Die Sicherheitsleute des Prinzen behielten Harrison den ganzen Weg über sicher in einem Fuchs- Panzerschweber. Julian hatte auf der Vorsichtmaßnahme bestanden. Der Fuchs bildete das Schlusslicht der Kolonne, bereit, beim ersten Anzeichen von Ärger das Weite zu suchen.
Es gab aber keinen. Angesichts von David McKinnons Atlas, Julians Templer und weiteren tausend Tonnen Panzerfahrzeugen hatte sich wohl jeder Gedanke, den Ersten Prinzen als Geisel zu nehmen, verflüchtigt.
Das Chalet saß inmitten eines großen Landguts nur fünfundzwanzig Meter unter der Frühlingsschneegrenze, oberhalb des Städtchens Thonon-les-Bains und der weiten, blauen Wasser des Lac Léman. Das steile Dach und die schmalen Fenster des Hauses waren Kennzeichen des lokalen Baustils, auch wenn Julian Zweifel daran hegte, dass es in dieser Gegend noch viele Häuser aus Ferrostahl und fusionsgehärteten Ziegeln gab, die fester waren als Stahlbeton. Das Gebäude konnte es an Stabilität mit jedem Militärbunker aufnehmen, ungeachtet der Gärten und Steinpfade, der malerischen Holzgiebel und Gartenzäune.
Die versteckten Verteidigungsanlagen waren ebenso beeindruckend, erst recht jetzt, nachdem die Vorhut des Prinzen sie einen vollen Monat aktualisiert
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