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Schwert und Laute

Schwert und Laute

Titel: Schwert und Laute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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auf der Haut klebte.
    »Schwört mir, dass Ihr wirklich hier bleiben wollt, und ich verlasse Euch. Von wem stammt dieses ganze Blut? Ihr stinkt wie ein abgestochenes Schwein.«
    Besser hätte er es nicht beschreiben können. Er hatte erraten, in welcher wenig erfreulichen Lage ich steckte, und nutzte das aus. Wieder begann er mich zu betasten, und ich stieß ihn heftig zurück.
    »Rührt mich nicht an«, keifte ich. »Es ist nicht mein Blut, aber mehr werde ich Euch darüber nicht sagen.«
    Einen kurzen Moment lang sah er mich mit einem merkwürdigen Blick an. Ich glaubte zu sehen, dass ein verstohlenes Schmunzeln seine Mundwinkel umspielte, doch dann wandte er sich ab, um durch den Türspalt zu lugen. Ich hörte Bonnie schnauben; sie hatte meine Anwesenheit gespürt und wartete darauf, dass ich sie streichelte.
    »Also, Mistress, wie lautet Eure Entscheidung? Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit. Es wird nicht lange dauern, bis man meine Abwesenheit bemerkt.«
    Rasch! Rasch! Ich musste nachdenken. Was würde er nachher mit mir anstellen? Offensichtlich war ich nicht in der Lage, mich gegen einen Riesen von diesem Schlag zu wehren. Aber andererseits, was konnte mir schon Schlimmeres passieren als das, was mir heute Nacht schon einmal zugestoßen war? Was ich, wenn ich ehrlich war, schon seit fast zwei Jahren ertrug?
    »Gut, einverstanden. Aber dann möchte ich, dass Ihr mir Bonnie sattelt. Sie ist das einzige Pferd, auf dem ich hier schon geritten bin, und sie kennt mich gut.«
    Ich wusste, dass dies nicht der richtige Moment war, um Ansprüche zu stellen, aber ich konnte mich nicht überwinden, mich
von ihr zu trennen. Er wandte sich mir zu, und das Mondlicht schimmerte auf seiner schweißnassen Haut.
    »Schön, ob dieses Pferd oder ein anderes, das läuft auf dasselbe hinaus«, grummelte er. »Welches ist es?«
    »Die weiße Stute. Die zweite von rechts.«
    »Vergesst nicht, bei der kleinsten Bewegung auf dem Hof müsst Ihr mich warnen.«
    »Ja, ich habe verstanden.«
    Er stieß einen leisen Pfiff aus, auf den er sogleich ein lautes Schnauben zur Antwort erhielt. Der Mann trat auf das Tier zu und streifte dabei meine Schulter. Der säuerliche Geruch, den er ausstrahlte, hüllte mich ein, und ich verzog das Gesicht. Ich postierte mich in der Türöffnung und machte mich pflichtgemäß daran, den Hof im Auge zu behalten, während ich meine Aussichten überdachte, dieser misslichen Lage zu entrinnen. Verstohlen beobachtete ich den Fremden, der keine Zeit verlor. Er bewegte sich schnell und präzise und fand sich in der fast vollständigen Dunkelheit ebenso gut zurecht wie am hellen Tag.
    Plötzlich vernahm ich von draußen zuerst Stimmen und dann Gelächter. Ich presste mich an die Wand und riskierte einen Blick aus der Tür. Zwei Soldaten hatten soeben die südliche Ecke des Herrenhauses umrundet. Sie tranken abwechselnd aus einer Feldflasche mit Whisky und erzählten sich zweifellos schlüpfrige Geschichten. Einer der Soldaten schwankte und hielt sich am Arm seines Kameraden fest, der unter seinem Gewicht ins Taumeln geriet. Sie waren betrunken. Beruhigt sah ich ihnen nach, bis sie um die andere Ecke des Gebäudes verschwunden waren.
    Einen Moment lang fühlte ich mich beobachtet und wandte mich zu dem Highlander um, der mich in der Tat musterte. Er nahm mein Kinn und drehte mich zur Seite, um in dem von außen einfallenden Lichtstrahl mein Gesicht besser erkennen zu können. Sein Finger glitt über die Stelle, wo Lord Dunning mich geschlagen hatte. Er verzog das Gesicht und kniff die Augen zusammen.
    »Tut Euch das weh, Frau?«
    Mein Kiefer stach, der Schmerz der Verbrennung wurde immer schlimmer, und die Innenseiten meiner Schenkel taten entsetzlich weh.

    »Nein, nicht besonders«, log ich.
    Er ließ mein Kinn los.
    »Ist das Dunning gewesen?«
    Ich gab keine Antwort, doch er deutete mein Schweigen als Zustimmung.
    »Ein Mann sollte niemals eine Frau schlagen.«
    »Er wird es nie wieder tun«, entgegnete ich.
    »Hmmm... Gewiss nicht. Die Pferde sind bereit. Seid Ihr Euch wirklich sicher, dass Ihr nicht verletzt seid? Der Ritt wird Euch nicht guttun.«
    »Ihr vermögt nicht meine Schmerzen zu lindern«, bemerkte ich bitter. »Und außerdem, was gehen Euch meine Blessuren an? Dass sie meine Gesundheit schwächen, wird Euch nicht daran hindern, mich mitzunehmen.«
    Er entgegnete nichts darauf, sondern gab sich damit zufrieden, mich in dem schwachen Mondlicht, das in den Stall fiel, aufmerksam zu betrachten.
    Ich

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