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Schwert und Laute

Schwert und Laute

Titel: Schwert und Laute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Gesicht stand immer noch dieses dümmliche Grinsen.
    Seine aufgesetzte Unschuldsmiene brachte mich erst richtig in Rage. Die Frau drehte sich von neuem zu mir um, nahm mich eingehend in Augenschein und lächelte dann.
    »Was für ein Glück Ihr habt, meine Hübsche!«, schrie sie dann ausgelassen. »Diesen Winter braucht Ihr nicht zu frieren. Ich kann Euch sagen, er wärmt Euch das Bett wie ein Feuerchen! Aber das habt Ihr gewiss schon festgestellt«, setzte sie kichernd hinzu.
    Sie zupfte an Liams Hemdkragen, worauf er beinahe auf sie gestürzt wäre, und drückte ihm einen dicken Schmatzer auf den Mund, bevor sie ihn losließ. Das Gelächter wurde immer lauter.
    »Du wirst mir fehlen, mein großer Hase! ...Meinen Glückwunsch.«
    »Heh, Maggie! Ich würde mich als Ersatz zur Verfügung stellen«, schrie jemand mit heiserer Stimme.

    »Nichts da, ich brauche einen richtigen Mann, MacKean«, lachte die üppige Brünette und zog eine hochmütige Miene.
    Kichernd stieß sie die vorwitzige Hand des unverbesserlichen Donald beiseite und drehte sich mit wehenden Röcken erneut zu uns um.
    »Oh, ich hatte ganz vergessen, warum ich überhaupt zu dir gekommen war, Macdonald ... Ein Gentleman erwartet dich im Alkoven.«
    Sie zwinkerte ihm viel sagend zu, wandte sich ab und stolzierte hüftschwenkend davon. Ich starrte ihr mit offenem Mund nach, bis eine Stimme mich aus meiner Erstarrung riss.
    »Gehen wir, Caitlin«, sagte Liam und fasste mich vorsichtig um die Taille.
    Ich riss mich los, wich ein Stück zurück und starrte ihn drohend an.
    »Du wirst mir sofort erklären, was du mit dieser... Dirne zu tun hattest!«, schrie ich völlig außer mir.
    Die Trunkenbolde um uns herum ließen sich kein Wörtchen unseres Disputs entgehen. Da Liam es offensichtlich nicht für nötig befand, auf meine Frage zu antworten, schaltete sich einer seiner Männer ein.
    »Das war Maggie MacHardy. Sie ist die Witwe von Hugh MacHardy, dem Besitzer der Herberge. Er ist bei...«
    »Halt’s Maul, Allan!«, stieß Liam mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Aha, eine lustige Witwe!«, schrie ich weiter wutentbrannt.
    Ich drehte mich zu Liam um, dessen Wangen rot angelaufen waren. Ob vor Scham oder Wut, das war mir vollständig gleich!
    »Kommt mir vor, als ob sie dich sehr gut kennen würde, mein teurer Gatte! Vielleicht muss das Bett der armen Dame ja heute Nacht wieder gewärmt werden! Soll ich sie danach fragen, mein großer Hase ?«
    Meine Tirade wurde im ganzen Saal mit brüllendem Gelächter quittiert.
    »Das reicht jetzt!«, zischte Liam gefährlich leise.
    »Ich stelle fest, dass du deine Gespielinnen gern schön rund
magst. Bei ihr hat man wahrlich genug zu sehen und alle Hände voll zu tun...«
    Ich hatte keine Zeit, meinen Satz zu beenden, denn Liam hatte mich schon am Arm gepackt und zerrte mich unter allgemeiner Heiterkeit und einigen ziemlich groben Bemerkungen davon. Er ließ mich erst los, als wir draußen waren. Dann lehnte er sich mit vor der Brust verschränkten Armen an die Steinmauer des Stalls, während ich vor ihm auf und ab ging.
    »Ich warte auf deine Erklärung!«
    »Welche Erklärung?«, fragte er und sah mich unter halb geschlossenen Lidern an.
    »Welche Erklärung?«, äffte ich ihn nach, die Fäuste in die Hüften gestemmt. »Machst du dich über mich lustig, Liam Macdonald, oder bist du vollkommen einfältig geworden? Wahrscheinlich ist dein Gehirn so mit Whisky vollgesogen, dass...«
    Einer seiner Mundwinkel zuckte leicht.
    »Machst du mir da gerade eine Eifersuchtsszene, a ghràidh ?«
    »Das ist keine Eifersuchtsszene!«, keifte ich. »Diese Frau hat mich vor allen Leuten gedemütigt... Findest du es komisch, dass eine Dirne mir vor all deinen Männern erzählt, was für ein guter Bettwärmer du bist? Wahrscheinlich hatte ich noch Glück, dass sie sich nicht in weiteren Einzelheiten erging!«
    Er entflocht seine Arme und rieb sich das Kinn, um so gut wie möglich zu verbergen, dass er beinahe losgelacht hätte.
    »Ja, diese Einzelheit hätte sie ruhig auslassen können...«
    »Einzelheit? Du hast wirklich einen Sinn dafür, was wichtig ist«, gab ich höhnisch zurück. »Das wird ja klar, wenn man sie nur ansieht. Bei einer solchen Brust braucht ein Mann kein Kopfkissen mehr! Also, war sie deine kleine Zerstreuung, als du das letzte Mal in Arbroath warst?«
    Liam vermochte sich nicht länger zu beherrschen und brach in brüllendes Gelächter aus, was mich endgültig die Fassung verlieren ließ. Ich trat ihn

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