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Schwert und Laute

Schwert und Laute

Titel: Schwert und Laute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Caitlin, glaubst du, dass ich dich mit Anna vergleiche?«
    »Ja, manchmal...«, stammelte ich. »Ich kann mich nicht dagegen wehren. Ich weiß, dass es töricht ist, aber schließlich warst du mit ihr verheiratet. Sie hat dir einen Sohn geschenkt... Ich weiß genau, dass es einen Teil von dir gibt, der mir niemals gehören wird.«
    Nervös drehte ich den Stoff seines Plaids zwischen den Fingern.
    »Es ist zu schwierig, das zu erklären«, meinte ich gereizt.
    »Du hast Angst, dass ich an sie denke, wenn ich im Bett mit dir zusammen bin? Ist es das?«
    »Ein wenig, ja«, flüsterte ich mit glühenden Wangen.
    »Sieh mich an, Caitlin.«
    Ich schlug den Blick zu ihm auf. Seine Miene war ernst.
    »Ich werde niemals leugnen, dass ich Anna geliebt habe. Das kannst du sicherlich verstehen. Aber wenn ich mit dir zusammen bin, dann sehe ich dich und niemanden sonst. Ich teile mein Leben mit dir, Caitlin Macdonald. Und mit dir, mit dir allein, liege ich zusammen, a ghràidh. Ich kann und ich will meine Vergangenheit nicht ungeschehen machen, aber mein früheres Leben ist eine Erinnerung, und du, du bist hier und bei mir. Verstehst du?«
    Ich nickte, denn mir war die Kehle so eng geworden, dass ich kein Wort herausbrachte. Er strich mir sanft über die Wange, dann glitt seine Hand in meinen Nacken und zog mich an ihn. Er drückte mir einen zarten Kuss auf die Lippen. Ich schloss die Augen und schmiegte mich an seine Schulter.
    Obwohl ich mir ein wenig töricht vorkam, spürte ich diesen merkwürdigen Drang, mich ständig seiner Liebe zu versichern. Vielleicht eine Marotte schwangerer Frauen, aber heute Abend fürchtete ich, Annas Geist könnte Liam ebenso heimsuchen wie mich.

    Ein Wintergoldhähnchen setzte sich auf einen Stechginsterbusch und lenkte für einen Moment meine Aufmerksamkeit auf sich; dann zog eine Gruppe von Schwänen über uns hinweg zum Loch Achtriochtan. Lange sahen wir schweigend über das Tal hinaus, das sich gen Osten erstreckte, so weit das Auge reichte.
    Das Flüstern des Winds im trockenen Laubwerk mischte sich mit dem gedämpften Klang der Musik. Liam rutschte ein wenig herum, nahm dann meine Hände und sah auf sie herunter.
    »Heute Morgen kam ein Bote«, erklärte er zögernd. »Die Waffenladung wird in ungefähr sechs Tagen an der Küste eintreffen. Ich muss morgen mit Tom MacSorley nach Lang Craig aufbrechen.«
    Er beobachtete mich aufmerksam und schien auf eine Reaktion von mir zu warten. Ich blieb gelassen. Nun, da wieder Frieden herrschte, bezweifelte ich, dass er mich zwingen würde, in Carnoch zu bleiben. Natürlich wusste ich genau, dass dies am klügsten gewesen wäre, aber ich konnte mich nicht durchringen, allein hierzubleiben und vor Langeweile zu versauern. Mein Entschluss war gefasst. Der größte Teil der Vorkehrungen für den Winter war erledigt, und ich konnte es mir erlauben, mit ihm zu reiten. Dem Kind ging es ausgezeichnet, und mein Umfang bereitete mir noch keine Probleme. Da zog ich es vor, ihn zu begleiten.
    Liam musste in meinen Augen die Antwort, die er fürchtete, gelesen haben, denn er seufzte und schüttelte hilflos den Kopf.
    »Genau das hatte ich geahnt«, erklärte er in resigniertem Ton. »Du weißt aber schon, dass dein Vorhaben wahnwitzig, unüberlegt und gefährlich ist, oder?«
    Ich hob den Kopf und hielt seinem Blick stand, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Du hast vergessen zu erwähnen, dass es außerdem unvernünftig, leichtsinnig und unbedacht ist.«
    »Dein Dickkopf ist härter als Granit. Was soll ich nur mit dir anfangen?«, brummte er und legte die Hand auf meinen gerundeten Bauch.

    Am Abend unseres vierten Reisetags nahmen wir Zimmer in der Herberge Auld Red Kirk in Guthrie. Nur noch sechs oder sieben Meilen trennten uns von der Steilküste von Lang Craig. Ungefähr ein Dutzend Männer begleitete uns, darunter auch einige aus Keppoch und Glen Nevis. Sie schienen meine Anwesenheit wohlwollend aufzunehmen, und ich konnte feststellen, dass mein Ruf als irische Kriegerin mir vorausgeeilt war. Einer der Männer aus Glen Nevis hatte mir eines Abends am Lagerfeuer ins Ohr geflüstert, die Macht der Badh Dubh werde gewiss zum guten Ausgang der geheimen Operation beitragen – was ich mir natürlich ebenfalls brennend wünschte. Ich hatte sogar den jungen Calum mehrmals dabei ertappt, wie er mir zulächelte.
    Ich hatte nicht vergessen, was Ewen Campbell mir über einen gewissen Robert Barber gesagt hatte, und auch die Möglichkeit, dass sich ein Verräter unter

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