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Schwert und Laute

Schwert und Laute

Titel: Schwert und Laute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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uns befinden könnte, ließ mir, genau wie Liam, keine Ruhe. Da wir nicht wussten, um wen es sich handelte, beobachteten wir jeden Einzelnen genau. Bis jetzt hatten wir nichts Verdächtiges bemerkt, doch wir waren weiter auf der Hut. Bis auf Thomas MacSorley und Simon hatten wir niemanden eingeweiht. MacSorley, weil er so viel Geld in diese Operation gesteckt hatte, dass er nicht das geringste Interesse an ihrem Scheitern haben konnte, und Simon, weil er als Verräter auf keinen Fall in Frage kam. Zusammen mit den beiden hatte Liam die Loyalität der Männer auf die Probe gestellt, indem sie falsche Angaben über den Treffpunkt und über die geplante Taktik in Umlauf brachten. Anschließend hatten sie die Reaktionen und das Verhalten der Männer beobachtet und ihren Gesprächen aufmerksam gelauscht. Doch sie hatten nichts Ungewöhnliches bemerkt. Außer vielleicht, dass sich Isaak schweigsamer als sonst verhielt, sich oft von den anderen entfernte und Liams Blick auswich.
    Liam hatte zwar einige Differenzen mit Isaak beilegen müssen, nachdem er Meghan »verlassen« hatte, doch er schätzte ihn wegen seiner Schnelligkeit im Kampf und seiner raschen Auffassungsgabe, die bei einer solchen Operation äußerst nützlich waren. Liam bedrückte es, dass er sich so verdächtig verhielt. Was mich anging, so war er mir von Anfang an suspekt gewesen.
Schon seit meiner Flucht aus Dunning Manor war er mir unsympathisch, und sein Versuch, mir Gewalt anzutun, hatte meinen Hass auf ihn weiter geschürt. Ich wartete nur auf den Moment, in dem er den unvermeidlichen Fehler begehen würde, der seinen Verrat bewies.
    Der verräucherte Gastraum der Herberge war zum Bersten voll und von einer wilden Mischung von Gerüchen nach Schweiß, gebratenem Fleisch, billigem Parfüm und gekochtem Kohl erfüllt. Wir hatten uns die Zeit genommen, uns frisch zu machen und eine Stunde zu ruhen, bevor wir heruntergekommen waren, um uns mit Haggis 20 und herrlich frischem Bier zu stärken. Ich begann, mich an die überschäumende Munterkeit zu gewöhnen, welche die Männer angesichts eines möglichen Scharmützels an den Tag legten. Sie schienen wirklich ausgesprochen gern zu kämpfen und scheuten sich nicht, ihre Schwerter zu ziehen. Ich hätte sogar behaupten mögen, dass sie eine gewisse Streitlust hegten und gern Ärger vom Zaun brachen, wenn sich die Gelegenheit bot.
    Es herrschte also allgemein gute Laune. Auf den Tischen sammelten sich leere Whisky- und Bierkrüge an. Ich hatte ein wenig entfernt von der Gruppe Platz genommen, ohne mich allerdings vollkommen unsichtbar zu machen, und beobachtete die Männer amüsiert. Da ich gerade über ihre Fähigkeit staunte, unglaubliche Mengen an Alkohol zu sich zu nehmen, ohne dass man ihnen etwas anmerkte, hatte ich nicht besonders auf die Wirtin geachtet, die Liam umschwärmte wie eine Fliege den Honigtopf. Doch mit einem Mal wurde mir ihre Koketterie zu viel. Als die hübsche Brünette, deren Formen für meinen Geschmack zu drall waren, sich meinem werten Gatten auf den Schoß setzte und dieser nicht die geringsten Einwände erhob, sondern sich auch noch darüber amüsierte, beschloss ich, die Dinge in die Hand zu nehmen. Ich sprang auf und marschierte schnellen Schritts auf die Szene zu, die gefährlich ins Obszöne abzugleiten drohte. Die Fäuste in die Hüften gestützt, bezog ich vor den beiden Stellung und durchbohrte Liam mit einem wütenden Blick.

    Er sah aus geröteten Augen zu mir auf und schob die junge Frau, die mich verblüfft musterte, behutsam weg.
    »Caitlin..., ich dachte, du wärest schon nach oben gegangen, um zu schlafen«, meinte er mit einer unschuldigen Miene, die mich in die Luft gehen ließ.
    »Das sehe ich; und wie du deinerseits sehen kannst, schlafe ich noch nicht...«
    Er warf mir ein einfältiges Lächeln zu, stand schwankend auf und hielt sich am Arm der jungen Frau fest, ließ sie jedoch angesichts meines wutentbrannten, drohenden Blicks sofort wieder los.
    »Wer ist denn das?«, kreischte die Frau und wies mit dem Finger auf mich.
    »Das ist Mrs. Macdonald«, erklärte ihr einer der Männer, der schon ganz glasige Augen hatte, gut gelaunt. »Wenn du weißt, was gut für dich ist, solltest du ihren Gatten nicht anrühren.«
    Hochmütig musterte sie mich.
    »Das ist deine Frau?«, rief sie aus und wandte sich zu Liam um, der sich den Bauch hielt und ganz offensichtlich versuchte, nicht vor Lachen herauszuplatzen. Er zuckte die Achseln, und auf seinem puterrot angelaufenen

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