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Schwert und Laute

Schwert und Laute

Titel: Schwert und Laute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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Hände um meinen Bauch und verzog angewidert den Mund.
    »Wie kannst du mich denn immer noch begehren?«
    Er lachte leise und verschränkte die Hände im Nacken, um mich besser betrachten zu können.
    »Weil du schön bist, a ghràidh. Wie sollte ich denn die Frau, die mein Kind trägt, nicht herrlich finden? Das ist das schönste Geschenk, das du mir machen kannst.«
    »Ein Geschenk, das langsam ein wenig schwer wird«, schimpfte ich und setzte mich auf.
    Ich wandte ihm den Rücken zu, den er zu massieren begann. Fest drückten seine Finger sich in meine Haut und schickten eine wohltuende Wärme in mein schmerzendes Kreuz. Mit geschlossenen Augen leerte ich meinen Geist und konzentrierte mich auf diese Zauberhände, die nach und nach den Schmerz vertrieben, der mir seit einigen Tagen fast keine Ruhe mehr ließ. Ich stieß einen zufriedenen Seufzer aus.
    »Gehst du heute wieder auf die Felder?«, fragte ich nach einer Weile.

    »Nein, ich muss nach Ballachulish reiten und eines von Stoirms Hufeisen richten lassen. Ohnehin ist die Aussaat abgeschlossen. Jetzt können wir nur noch hoffen, dass uns die Saat nicht in der Erde verfault. Seit einer Woche regnet es fast ohne Unterlass.«
    Wirklich, das Wetter war trüb und kalt gewesen und schien auch so bleiben zu wollen. Seit fünf Tagen weinten die Wolken, die um die schneebedeckten Gipfel hingen, auf das Tal, und der Coe, der heftig durch sein Bett strudelte, war schon durch die Schneeschmelze angestiegen und drohte nun über die Ufer zu treten.
    Die Aussaat hatte Liam fast zwei Wochen lang in Anspruch genommen. Immer zwei Männer bearbeiteten den Boden: Der Erste führte den Ochsen, der das caschroim, den schottischen Pflug, zog, und der Zweite ging hinter der Pflugschar und säte. Diese anstrengende Arbeit begann bei Sonnenaufgang und endete bei Sonnenuntergang. Durch den steinigen Boden nutzte der Holzpflug sich rasch ab, wenn er nicht einfach brach, und die Steine, welche der Boden ausspie, mussten aufgelesen und zum späteren Gebrauch anderswo aufgestapelt werden. Der Regen hatte die Arbeit noch schwieriger gemacht und ihren Abschluss verzögert.
    Liams Hände verließen meinen Rücken und strichen über meine Schultern und meinen Nacken, den er zärtlich küsste. Dann tastete er sanft über meinen Leib. Das Kind regte sich und schien zu protestieren. Mit den Handflächen spürte er den Bewegungen des Kindes in seinem engen Nest unter meinem Herzen nach.
    In letzter Zeit war ich ziemlich schlecht gelaunt gewesen. Patrick und Sàra waren noch nicht aus Edinburgh, wo sie den Winter verbracht hatten, zurückgekehrt. Der furchtbare Zustand der Straßen hatte ihre Heimreise verzögert. Wir wateten buchstäblich bis zu den Knien im Schlamm.
    Effie – mochte Gott ihrer Seele gnädig sein – war vor vierzehn Tagen an einer schlimmen Erkältung gestorben; doch meiner Meinung nach hatte sie sich nie wirklich von Meghans frühem Hinscheiden erholt. Niedergedrückt von ihren Schuldgefühlen, hatte
sie sich einfach in den Tod treiben lassen, ohne gegen die Krankheit zu kämpfen. Nun stand ich ohne Hebamme da. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hatte Seamrag sich seit vier Tagen nicht blicken lassen. Im Moment ging alles schief, und mein hochschwangerer Zustand machte mich noch übellauniger.
    »Was hast du heute vor?«, flüsterte Liam mir ins Ohr und strich mir noch einmal über den Bauch.
    »Margaret kommt heute Morgen, um mir beim Kneten des Brotteigs zu helfen. Mein Rücken bringt mich noch um.«
    Er hob meinen Körper leicht an, so dass mein Kreuz etwas entlastet wurde. In diesem Moment änderte das Kind seine Lage. Ich legte die Hand auf die gewaltige Rundung, die mit den Bewegungen des Kleinen ihre Form veränderte.
    »Es ist kräftig, das wird ein Junge.«
    »Nein, es ist ein Mädchen, und es sagt mir guten Tag«, neckte mich Liam und biss in mein Ohrläppchen.
    »Hast du mit der Hebamme gesprochen?«
    »Mit Mrs. MacLoy? Ja. Sie sagt, dass sie übermorgen kommt.«
    »Übermorgen? Aber ist das nicht ein bisschen früh?«, fragte ich.
    »Ein Mann disputiert nicht mit einer Hebamme. Was weiß ich schon davon?«, gab er zurück. »Und außerdem sind die Wege nach Ballachulish auch nicht besser passierbar als die anderen. Sie meint, dass es so besser sei, und ist bereit, solange in Effies Hütte zu wohnen.«
    »Schön, dann hol Mrs. MacLoy«, murrte ich. »Wie ist sie denn so?«
    »Bah! Darüber sollst du dir selbst ein Urteil bilden. Ich persönlich finde sie ja ein

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