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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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gehen. Zunächst möchte ich Sie aber noch um Ihr Einverständnis bitten, dass die Jungs einmal nach Gabriel sehen können.«
    Sie betrachtete den Kleinen, der noch immer so dalag, wie sie ihn ins Bett gelegt hatte. »Ich wüsste nicht, was dagegenspricht.«
    »Dann bringe ich sie her. Oh, und was den Besuch beim Priester angeht, werde ich Sie abholen, wenn Ihnen das recht ist.«
    »Ich würde mich darüber freuen«, erwiderte sie mit ruhiger, gelassener Stimme, obwohl ihr Gesicht bis zum Haaransatz gerötet war.
    Er wäre gern noch geblieben, um den Ursprung ihres Errötens herauszufinden und um zu sehen, ob es womöglich damit zu tun hatte, dass sie auf dem Weg zur Eheschließung Fortschritte machten. Doch unter den gegebenen Umständen war es sicher besser, dieser Versuchung zu widerstehen.
    Dass die Jungs nicht schliefen, als Nicholas zu ihnen kam, wunderte ihn nicht. Sie teilten sich den Tag so ein, wie es ihnen gefiel, weshalb sie oft so lange auf der Straße herumlungerten, wie noch jemand unterwegs war. Keine Gelegenheit wurde ausgelassen, von den Besuchern des Theaters oder des Opernhauses ein paar Münzen zu erbetteln oder hinter einem der Restaurants zu lauern, ob dort Essensreste abgegeben wurden.
    Gut gelaunt erhoben sie sich von ihren Strohlagern, dann folgten sie ihm nach oben, wo sie an der Tür standen und den auf der weichen Matratze liegenden Gabriel betrachteten. Squirrel musste ihnen erzählt haben, welche Fortschritte der Kleine machte, da sie alle sich damit begnügten, den Kranken anzusehen, ohne irgendwelche Fragen zu stellen.
    So sehr sie sich auch Mühe gaben, verursachten sie doch Geräusche — das Knarren einer Diele, das Schaben nackter Füße, ein Räuspern oder ein Schniefen -, bevor sie den jeden Laut dämpfenden Teppich erreicht hatten. Gabriel regte sich im Schlaf und drehte den Kopf auf dem Kissen hin und her. Im nächsten Moment schlug er die Augen auf, und wie von einem Magnet angezogen, suchte er nach Juliette. Als er sie entdeckte, erschien ein strahlendes Lächeln auf seinem kleinen Gesicht.
    »Maman«, flüsterte er.
    In der völligen Stille war deutlich zu hören, wie Juliette bei diesem Wort nach Luft schnappte. Sie stand da wie ein aus Stein gehauener Engel, dann kam sie näher und legte ihre zarten Finger um seine winzige Hand. »Hier, mon petit«.
    Die Seufzer der Jungs, die diese Szene miterlebt hatten, wurden daraufhin so heftig, dass die Flammen der Kerzen zu flackern begannen. In ihren Gesichtern spiegelten sich tausend Träume, Hoffnungen und aufgegebene Wünsche wider, die eine schier endlose Abfolge von Enttäuschungen darstellten. Nicholas merkte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen, doch er konnte sie erfolgreich wegblinzeln.
    Ein wütender Ausruf zerriss die angenehme Stille. »Juliette, mon Dieu ! Was ist denn hier los? Ich sah, dass die Truhe nicht auf ihrem Platz steht, aber ich hätte mir nicht träumen lassen ... Bist du völlig verrückt geworden, dass du sie diesen Kreaturen zeigen willst? Die können doch sonst was damit anstellen!«
    Es war Juliettes Mutter, die da in der Tür stand und ihren missbilligenden Blick über alle im Zimmer wandern ließ. Nicholas fand, dass Juliette offenbar zu optimistisch gewesen war, als sie sagte, ihre Mutter würde sich an die Jungs schon gewöhnen. Er wollte etwas sagen, um sie zu besänftigen, doch sie rannten mit einem Mal wie aufgescheuchte Hühner los und drängten sich an ihrer Gastgeberin vorbei nach draußen. Dann waren ihre hastigen Schritte zu hören, als sie die Treppe nach unten in den Innenhof liefen.
    »Maman! Jetzt sieh doch nur, was du angerichtet hast«, rief Juliette.
    »Was ich angerichtet habe? Sieh dir doch lieber an, was du machst, ma fille. Du setzt alles aufs Spiel für die Gesellschaft dieser kleinen Streuner. Monsieur Daspit hat völlig recht, wenn er sagt, dass du zu weltfremd bist und auf jeden Gauner hereinfällst.«
    Juliette versteifte sich bei diesen Worten. »Ich bin nicht diejenige, die auf einen Gauner hereingefallen ist, das kann ich dir versprechen.«
    »Wie kannst du es wagen, so etwas zu behaupten, wenn es offensichtlich ist, dass du diesem Mann, den du heiraten willst, den Inhalt der Truhe zeigst? In meinem ganzen Leben war ich noch nie so entsetzt!«
    »Das habe ich nicht getan! Er würde mich auch niemals darum bitten, ganz im Gegensatz zu jemandem, dessen Namen ich hier nicht erwähnen will.«
    »Ich sehe es doch mit meinen eigenen Augen.«
    »Gar nichts siehst du,

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