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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Mutter und ihre Schwester recht? Oh, aber es war doch entsetzlich, ihr diese Entscheidung aufzuzwingen, wenn sie selbst wissen wollte, wie es Nicholas ging. Wie gehässig, sie glauben zu lassen, sie könnte entkommen, sie könnte sich von ihm lieben lassen, von einer gemeinsamen Zukunft träumen, von ihren Kindern.
    Ihre Kinder! »Was ist, wenn ich ein Kind erwarte?«
    »Das Kind musst du weggeben, als wäre es ein uneheliches. Eine andere Wahl bleibt dir nicht.«
    Keine andere Wahl! Sie sollte ihr Kind weggeben, sodass es niemals erfahren würde, dass Nicholas der Vater war, der ebenfalls seinen Vater nicht kannte. Und die Familie, die zusammen mit Nicholas auf sie wartete — die Jungs mit ihrer freundlichen Art, Squirrel, der so erwachsen und so ernst war. Und Gabriel, ihr kleiner Gabriel. Oh, und dann Nicholas, wenn am Abend seine Augen vor Verlangen brannten, wenn er ihr alles beibringen wollte, was sie noch über Liebe und Lust zu lernen hatte.
    Hatte sie wirklich keine andere Wahl?
    Musste sie tatsächlich den Mann aufgeben, der ihr als Antwort auf ihr Gebet von der Heiligen Mutter geschickt worden war? Sollte sie auf das Versprechen jener Kerze verzichten, die in der dämmrigen Heiligkeit der Kirche so hell, so unglaublich hell gebrannt hatte?
    »Nein«, flüsterte sie.
    »Juliette, ma chere ...«, setzte Paulette zum Reden an, während ihre Mutter sie anstarrte, als hätte sie sie noch nie zuvor gesehen.
    »Nein«, sagte sie lauter. »Vergib mir, Maman, aber es kann nicht rechtens sein, dass du das Leben eines anderen Menschen der Kirche versprichst und ihn für deine Erlösung bezahlen lässt. Ich bedauere sehr, dass ich dir das verweigern muss, aber ich habe selbst auch einen Schwur abgelegt und mich Nicholas Pasquale versprochen. Trotz allem hat er mir vertraut, was diese Truhe angeht, und er verdient, dass ihm Gleiches widerfährt. Weder kann ich mich jetzt noch von ihm zurückziehen, noch möchte ich es. Ich habe einen Ehemann und eine Familie, Menschen, die mir wichtig sind und die mich brauchen. Ich muss ihnen ein Zuhause geben, ob mit oder ohne Truhe, und egal, ob sie leer ist oder nicht, und auch, ob ich nun die ältere oder die jüngere Tochter bin. Nicholas und ich werden in der Kirche und vor Gott heiraten, so wie uns der Richter in Gretna schon einmal vermählt hat. Ich werde seine Frau sein, aber keine Nonne. Ich bin ich selbst, und ich habe es verdient, über mein Leben selbst zu entscheiden. Und das ist meine Entscheidung.«
    Auf dem Laubengang waren Schritte zu hören, außerdem ein Geräusch weiter weg auf der Treppe. Dann betrat Nicholas das Zimmer und sagte mit tiefer, zufriedener Stimme: »Und ich als Juliettes Ehemann werde dafür sorgen, dass es ihr gestattet wird.«
    Einen Moment schauten sie alle betroffen drein.
    Juliettes Mutter schrie wieder auf und begann zu schluch-zen. Paulette, die kurz vor einer Ohnmacht stand, brachte nur ein Keuchen zustande, gleichzeitig sammelten sich Tränen in ihren Augen. Plötzlich erschien hinter Nicholas ein weiterer Mann, Paulette sprang auf und warf sich Jean Daspit an den Hals, der wie durch ein Wunder noch lebte. Valara murmelte verärgert etwas, weil die beiden Männer und Juliettes Zwillingsschwester ihr den Weg versperrten, während hinter ihr Squirrel, Gabriel und alle anderen Jungs drängelten und jubelten, dass ihr M'sieur Nick zurückgekehrt war. Dahinter kam Dr. Laborde die Treppe herauf und machte eine verblüffte und missbilligende Miene, als hätte man ihn lediglich unter einem Vorwand herbeigeholt.
    Das war aber nicht der Fall, denn Madame Armant war tatsächlich krank. Er sorgte dafür, dass man sie ins Bett brachte und man ihr einen heißen Ziegelstein ans Fußende legte, gleichzeitig ordnete er für sie Bettruhe an. Juliette und Paulette versammelten sich mit Nicholas und Daspit sowie Valara im Krankenzimmer, um sich anzuhören, was Dr. Laborde zu berichten hatte. Es war ein leichter Schlaganfall, der aber aufmerksam beobachtet werden musste. Als Valara das hörte, sah sie zur Decke und schüttelte den Kopf. Der Arzt wollte gerade Laudanum verschreiben, damit seine Patientin zur Ruhe kam, die in Tränen aufgelöst war und ein wenig schleppend sprach, da hob Valara die Hand, um den Mann davon abzuhalten.
    »Einen Moment, Monsieur le docteur .«
    »Meine liebe Frau«, setzte der Doktor an.
    »Ich habe da etwas, das die Lady besser beruhigen wird als Ihre Quacksalbermedizin«, erklärte die alte Zofe mit weisem Kopfnicken.
    »Ich

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