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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Heirat bekommen, das hast du selbst uns mehr als hundertmal erzählt. Und du hast gesagt, dass es schon immer so war.«
    »Du hast nicht in der Kirche geheiratet, so wie ich und meine Mutter und meine Großmutter vor mir. Du hattest kein Recht dazu!«
    »Es ist aber geschehen, und du musst erfahren, Maman, dass die Truhe leer ist!«
    Ihre Mutter starrte sie entsetzt an, ihr Mund stand offen. Dann plötzlich riss sie sich zusammen. »Das ist unmöglich! Das kann nicht sein!«
    »Ich versichere dir, es ist so. Ich dachte ... du hättest vielleicht alles herausgenommen, um es woanders sicher aufzubewahren.«
    »Nein, das habe ich nicht getan. Das würde ich niemals tun.« Ihre Stimme klang schwach, alle Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen. »Ich ... davon muss ich mich selbst überzeugen!« Sie zog an ihrer Decke und schob das Tablett so heftig weg, dass die Tasse Schokolade ins Wanken geriet.
    Juliette griff nach der Tasse, dann stellte sie sie mit dem Tablett weg. »Reg dich doch bitte nicht auf. Es muss irgendeine Erklärung geben. Vielleicht hat Paulette ...«
    »Sag so etwas nicht! Deine Schwester würde niemals ein solches Sakrileg begehen. Niemals!« Sie stieg aus dem Bett, ging um das Fußende herum, wo sie sich einen Moment lang an einem der Bettpfosten festhielt, ehe sie sich zur Tür begab, die hinaus auf den Laubengang führte.
    »Warte!«, rief Juliette ihr nach, eilte zum Schrank und holte einen Überwurf heraus, dann lief sie ihrer Mutter nach. Eingeholt hatte sie sie erst an der Tür zum Salon, wo sie ihr den Überwurf um die Schultern legte und ihr in die Ärmel half. Der weite, wallende Stoff hüllte sie beide ein, während ihre Mutter wie in Trance zur Truhe ging, die auf ihrem Platz zwischen den Fenstern stand. Sie streckte die Hände aus und legte sie auf das Schloss, während sie leise entsetzt stöhnte.
    »Hier, lass mich das machen«, murmelte Juliette, holte den Schlüssel hervor, den sie noch nicht zurückgelegt hatte, schloss die Truhe auf und klappte den Deckel hoch.
    Der Geruch nach altem Holz, altem Papier, Staub und dem Hauch eines alten Parfüms oder Puders schlug ihnen entgegen. Was immer diesen Geruch verursacht hatte, es war nicht mehr in der Truhe. Sie war so leer wie am Abend zuvor, als Juliette hineingeschaut hatte.
    Ihre Mutter schrie auf, stützte sich auf den Rand der offenen Truhe und ließ einen weiteren Schrei folgen. Dann sank sie zu Boden wie ein gestärkter Unterrock, den man hinzustellen versucht hatte. Juliette bekam noch ihren Arm zu fassen und wollte sie festhalten, doch ihre Mutter war zu schwer für sie und zog sie mit sich, sodass Juliette schließlich neben ihr kniete, ihre Hand rieb und sie durch Rufe wieder zu Bewusstsein bringen wollte.
    »Was ist los? Was hast du mit ihr gemacht?«, rief Paulette entsetzt, die an der Tür aufgetaucht war. Sie trug ihren Überwurf, ihr Haar hatte sie noch nicht hochgesteckt. Eilig kam sie hinzu und kniete sich auf der anderen Seite neben die Mutter. Im Türrahmen zum Laubengang stand der kleine Gabriel und machte ein Gesicht, als würde er jeden Moment zu weinen beginnen.
    »Ich habe nichts getan. Es ging um die Truhe. Sie sah, dass sie leer ist, und ...»
    »Was? Sie ist leer?« Paulette schaute sie entsetzt an. »O mein Gott, sie wird sterben! Das wird ganz bestimmt ihr Tod sein! Du hast sie umgebracht!«
    Zwar hatte Juliette Paulette verdächtigt, sie könne die Truhe ausgeräumt haben, doch dieser Gedanke wurde widerlegt, als sie das Gesicht ihrer Schwester sah, die fast genauso entsetzt war wie ihre Mutter.
    »Das ist nun wirklich das Dümmste, was ich je von dir gehört habe«, brachte sie so energisch heraus, wie sie konnte. »Ich habe nicht das an mich genommen, was in der Truhe war. Warum sollte ich? Die Truhe gehört doch sowieso mir.«
    »Das behauptest du, obwohl ich vor dir geheiratet habe. Es ist doch wohl mehr als seltsam, dass dieser Schatz über Jahrzehnte hinweg in der Truhe sicher war, und an dem Tag, an dem unsere Mutter ihn einer von uns übergeben soll, ist er auf einmal verschwunden.«
    »Willst du mir etwa unterstellen, ich hätte ihn genommen? Ich habe festgestellt, dass er weg ist, aber keiner kann sagen, wie lange die Truhe schon leer ist.«
    »Wenn du es nicht warst, dann vielleicht dieser gut aussehende Teufel, den du geheiratet hast. Was soll man auch anderes erwarten, wenn du so einen ins Haus bringst.«
    »Wenn, dann wird es doch wohl eher dein Monsieur Daspit gewesen sein. Wenn er sich nicht

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