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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Vaters kümmerte. Als der Zwischenfall bekannt wurde, schickte man den Mulatten in Ketten zurück zu den Inseln. Marie Therese, die nur noch die Truhe besaß, die ihr Geliebter geschnitzt hatte, wurde weggeschickt, um einen Fremden zu heiraten. Ihr neuer Ehemann war ein netter Mann, der sich nicht eifersüchtig gab. Er nahm sie mit aufs Land, wo sie ihr Kind zur Welt bringen konnte. Dieses Kind wuchs zusammen mit den Töchtern auf, die sie mit ihrem Ehemann hatte. Als sie starb, gab sie die Truhe mit den Papieren, die all das erklärten, an ihre Tochter weiter und ließ sie schwören, dass ihre wahre Herkunft niemals bekannt werden dürfe. Jede Tochter fügte ihre eigenen Geheimnisse hinzu, von den Männern, die sie liebten, die sie aber nie heiraten durften, von den Männern, von denen sie geliebt wurden, von denen sie aber nur einen Handkuss bekamen, von den Kindern, die nicht von ihren Ehemännern gezeugt worden waren. Mit den Briefen und Tagebüchern, die sie verfassten, um ihren Kummer zu bewältigen, legten sie auch die Aufmerksamkeiten in die Truhe, die sie erhalten hatten, aber niemandem zeigen durften - die Fächer und Schals, Ringe und Armbänder. Schätze des Herzens, sozusagen.«
    Daspit lauschte, seufzte und sah dann lächelnd Paulette an, die den Kopf schüttelte. »Ich hatte es nicht gewagt, es zu erzählen.«
    »Nein«, erklärte Valara. »Die Frauen, die die Truhen ihr Eigen nannten, verrieten niemandem etwas von ihrem Inhalt. Mit der Zeit fügten sie ihre eigenen Schätze hinzu und schlossen sie zusammen mit ihren Wünschen und Träumen weg. Sie hüteten die Geheimnisse ihrer Vorfahren, bis jeder zu glauben begann, etwas von großem materiellem Wert be-finde sich in der Truhe. Etwas Wertvolles fand sich wahrhaftig in der Truhe, denn was kann schon kostbarer sein als die Erinnerung an unmögliche Träume?«
    Schweigen war das Einzige, was die anderen tun konnten, als sie Valaras Frage hörten. Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort. »Es kam der Zeitpunkt, an dem ich befürchten musste, dass jemand die Truhe stehlen würde, weil er etwas anderes darin vermutete. Also nahm ich den Schlüssel an mich und trotzte dem Fluch, um den gesamten Inhalt herauszuholen. Ich brachte ihn dorthin, wo er in Sicherheit war, und wollte warten, bis Madame Juliette herausfinden würde, dass sie in dieser Generation die Frau ist, die die Hüterin dieser Kostbarkeiten werden soll und werden muss.«
    »Oh, Valara, du hättest sterben können«, sagte Madame Armant ein wenig schleppend. Ihre Augen waren gerötet.
    »Nein, Madame«, entgegnete Valara mit einem listigen Lächeln. »Denn ich bin die älteste Tochter der ältesten Tochter der ältesten Tochter von Marie Therese. Die Geschichte von den Papieren, mit denen meine Vorfahren aus der Sklaverei entlassen worden sein sollten, war nur eine Erfindung, denn meine Mutter und meine Großmütter waren niemals Sklaven, sondern immer frei gewesen. Ihre Mutter war die Besitzerin der Truhe, aber ich bin ihre wahre Hüterin.«
    Juliette fühlte sich von Valaras stolzer Miene unglaublich gerührt und schüttelte langsam den Kopf. »Aber du hast keine Tochter.«
    Valara reckte ihr Kinn. »Das ist richtig, und deswegen sollte die richtige Schwester nun die Truhe an sich nehmen und sie hüten. Sie und ihre Töchter werden weiter das Geheimnis meiner Großmütter und ihre eigenen Geheimnisse hüten. Ich bin die Erstgeborene, und es ist meine Entscheidung. Du, chere, bist diese richtige Schwester.«
    »Oh, Valara«, rief Juliette, während Paulette seufzte und betrübt nickte.
    »Es ist gut so«, erklärte die alte Zofe mit einem würdevollen Kopfnicken. »Manche Dinge sollen so sein, wie sie sind.«
    Es war schon später am Tag, und Juliettes Mutter war endlich eingeschlafen. Ihr Gesicht wirkte inzwischen wieder deutlich entspannter. Valara saß bei ihr am Bett und passte auf sie auf. Die Jungs hatten alle gegessen und lagen im Bett, und Paulette und Jean Daspit waren zu einer Soiree gegangen.
    Juliette war auf der Suche nach Nicholas und fand ihn in dem Zimmer, das einmal nur ihr gehört hatte und das nach zwei ereignisreichen Tagen ihr gemeinsames Schlafzimmer geworden war. Er lag auf dem Bett und trug nur Hemd und Hose, die Hände hatte er hinter dem Kopf verschränkt. Obwohl er die ganze Zeit über die Decke angestarrt hatte, drehte er den Kopf zu ihr um, als sie in der Türöffnung stehen blieb.
    »Madame Pasquale«, sagte er zu ihr. »Ich hatte schon das Gefühl, Sie würden

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