Schwerter der Liebe
und ihre Erregung entdeckte, schien er auf die gleiche, freudige Weise zu reagieren.
Madame Armant winkte mit ihrem Taschentuch als Geste ihres Mutes. »Sie waren mehr als großzügig, Monsieur Pasquale, und ich bin mir sicher, Juliette ist dankbar, so wie ich es für sie auch bin.«
»Ja«, sagte Juliette ruhig. Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte man ihr derart wunderschöne Geschenke gemacht. Ihr fehlten die Worte, um zu beschreiben, wie kostbar jedes einzelne Teil in diesem Korb war, vor allem die Armbänder. Und genauso fand sie keine Worte, um sich für die Mühe zu bedanken, die er sich ihretwegen gemacht hatte.
«Bien. Wir — Paulette und ich — werden Sie nun allein lassen. Es ist üblich, dass ein verlobtes Paar bei solchen Anlässen einige Minuten Zeit bekommt, um sich ungestört zu unterhalten, und um die will ich Sie nicht berauben.« Sie erhob sich und schwankte erst leicht, dann aber hatte sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden. »Ich fürchte ... oh, ich wollte sagen, ich bin mir sicher, dass Sie nun einen Termin für die Heirat bestimmen wollen.«
»Einen Termin?«, rief Paulette. »Aber Maman!<<
»Es ist notwendig, chere «, erwiderte ihre Mutter in einem Tonfall, als müsse sie sich im Angesicht einer schrecklichen Tragödie tapfer zeigen.
»Das ist nicht gerecht. Monsieur Daspit ist ans Bett gefesselt und kann keine Geschenke für meinen corbeille de noce zusammenstellen und ebenso wenig einen Termin für unsere Hochzeit festlegen — und alles ist nur Monsieur Pasquales Schuld!«
»Wie bitte?«, fragte Nicholas verständnislos.
»Sie waren das, und das wissen Sie auch«, fuhr Paulette ihn an und setzte ihre Vorwürfe fort. »Wer sonst würde sich schon hinter einer Maske verstecken und versuchen, ihn zu
töten?«
Ein sonderbarer Ausdruck huschte über Nicholas' Gesicht, war aber so schnell verschwunden, wie er gekommen war, sodass Juliette nicht bestimmen konnte, was er bedeutet hatte. Seine Reaktion weckte unwillkürlich ihr Unbehagen.
»So etwas würde ich nicht machen, Mademoiselle.«
»Mir war klar, dass Sie das sagen würden.«
Nicholas versteifte sich. »Und ich bin es auch nicht gewöhnt, dass mein Wort in Zweifel gezogen wird.«
Madame Armant ging zur Tür. »Paulette, komm jetzt.«
»Ich werde Ihnen diese Attacke niemals verzeihen, Monsieur Pasquale. Niemals!«
Paulette lief hinter ihrer Mutter her aus dem Zimmer. Da die Tür aber nicht geschlossen wurde, konnte man am Klang der Stimmen deutlich erkennen, dass die beiden sich lediglich ins Nebenzimmer zurückgezogen hatten. Juliette war sich dieser Tatsache nur zu gut bewusst, als sie sich zu dem Mann umdrehte, den sie heiraten würde.
»Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll«, begann sie. »Paulette ...«
»Dann sagen Sie gar nichts«, unterbrach er sie. »Was Ihre Schwester von mir denkt, ist für mich unbedeutend im Vergleich zu anderen Angelegenheiten, die erledigt werden sollten. Wünschen Sie sich für uns die üblichen Verlobungsringe, oder wäre Ihnen etwas anderes lieber?«
Es war sehr rücksichtsvoll von ihm, dass er die offensichtliche Missbilligung ihrer Familie so gut wie gar nicht zur Kenntnis nahm, auch wenn er wohl inzwischen daran gewöhnt sein musste. Es war Juliette, die sich daran störte, wie man ihn behandelte. Sie musste sich zusammenreißen, um sich auf seine Frage zu konzentrieren, die sich auf die üblichen ineinandergreifenden doppelten Ringe für Braut und Bräutigam bezog. Üblicherweise wurden in den Ringen ihre Initialen und das Hochzeitsdatum eingraviert. Ein Ring wurde bis zum Tag der Heirat getragen, nach der Zeremonie mit dem anderen zusammengesteckt und von da an nur noch zusammen mit dem zweiten getragen.
»Ich ... die Verlobungsringe wären sicher reizend, wenn Sie Wert darauf legen.«
Er nickte bestätigend. »Ich werde am Morgen herkommen, um Sie zum Juwelier zu begleiten, damit Sie die Ringe in dem Stil auswählen können, der Ihnen am besten gefallt. Das heißt, falls Sie keine Einwände dagegen haben, mit mir gesehen zu werden.«
Er meinte damit, mit ihm in der Öffentlichkeit gesehen zu werden, weil er wusste, welche Spekulationen und Gerüchte das nach sich ziehen würde.
»Es wäre doch gut, wenn sich die Leute an den Anblick gewöhnen würden, oder nicht?«
»Das ist wohl wahr«, antwortete er mit einer Mischung aus Belustigung und Erstaunen in seiner Stimme. »Vielleicht haben Sie bis dahin bereits ein Datum ausgewählt, das eingraviert werden kann.«
»Haben
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