Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
Vom Netzwerk:
drei Gläser mit eau sucre standen. Juliettes Schwester entgegnete nichts, sondern setzte sich auf einen Stuhl und faltete die Hände, als müsse sie sich in größter Geduld üben.
    Offenbar blieb Juliette keine andere Wahl, als in Anwesenheit aller den Korbinhalt zu erkunden. Sie beugte sich vor und nahm das erste Päckchen, das griffbereit lag.
    Es handelte sich um ein Paar Steckkämme aus Schildpatt mit goldenem filigranem Besatz. Nachdem sie die handwerkliche hervorragende Arbeit gelobt und alles Angemessene gesagt hatte, reichte sie sie ihrer Mutter zur weiteren Begutachtung. Es folgte eine Schachtel mit Mandel- und Rosenseife, dann ein Paar Glacehandschuhe, die mit Veilchen und Rosen bestickt waren. Als Nächstes packte sie ein weißes Seidentaschentuch aus, das in Weiß bestickt war, außerdem ein Paar Nadeln mit goldenen Köpfen, das in einem bemalten und vergoldeten Kästchen lag.
    »Alors, Monsieur!«, rief Juliettes Mutter daraufhin aus. »Sie wollen diese Ehe durchbohren, als würden Sie Ihren Degen benutzen?«
    »Madame?« Der Mann neben Juliette sah sie verdutzt und fragend an.
    »Man schenkt einem Freund oder einem geliebten Menschen niemals ein Messer, sonst wird es die Beziehung zerschneiden, und man verschenkt auch keine Nadeln, weil sie die Beziehung löchrig machen werden. Jeder weiß das.«
    Nicholas nahm sofort Juliette das Kästchen mit den Nadeln aus der Hand und steckte es in seine Jackentasche. »Verzeihen Sie, Madame. Ich war mir dessen nicht bewusst. Sehen Sie, und schon sind die Nadeln verschwunden.« Er griff nach dem Glas Rotwein auf dem Beistelltisch und nahm einen kleinen Schluck.
    Im gleichen Moment stieß Madame Armant einen so schrillen Schrei aus, dass er fast den Wein verschüttet hätte. Sein Blick wanderte zu Juliette und war eine unmissverständliche Bitte, ihm zu sagen, was er nun schon wieder verkehrt gemacht hatte.
    »Maman?«, fragte sie, obwohl es ihr sehr schwerfiel, die Ruhe zu bewahren.
    »Er nimmt die linke Hand, chere. Sag mir, dass er nicht des Teufels Werk verrichtet!«
    Juliette sah ihn unsicher an. »Monsieur?«
    »Bedaure, aber ich bin tatsächlich Linkshänder, Mademoiselle. Daran kann ich leider nichts ändern.«
    »Oh, meine arme Tochter«, stöhnte Juliettes Mutter, holte ihr Taschentuch hervor und hielt es sich vor den Mund. »Meine arme, arme Tochter.«
    »Maman, bitte«, gab Juliette zurück. »Viele Leute bevorzugen die linke Hand, wie du weißt.«
    »Aber es ist nicht natürlich, und dazu noch all das andere ...«
    Wenn Mutter so anfing, war es nach Juliettes Erfahrung das Beste, wenn man gar nicht erst darauf einging. Sie unterdrückte einen Seufzer und widmete sich wieder dem Korb zu ihren Füßen, aus dem sie einen Fächer aus Sandelholzstäbchen hervorholte, der eine handgemalte Szene mit Blättern zeigte, die vom Wind verweht wurden. Als Nächstes fand sie einen hauchdünnen Kaschmirschal mit Paisleymuster, dann eine Korallenbrosche, die so bearbeitet worden war, dass sie aussah wie ein winziges Rosenbukett. Schließlich war nur noch ein Geschenk übrig. Als sie es aus dem Papier wickelte, kam eine kleine Schmuckschachtel zum Vorschein, in der sich zwei Armbänder befanden.
    Paulette schnappte bei diesem Anblick ebenso wie Juliette nach Luft. Es war der einzige Laut, den sie bislang von sich gegeben hatte, und er verriet auch, wie erschrocken und betört sie war.
    Die Armbänder waren wahrhaftig beeindruckend - breite goldene Bänder, besetzt mit Perlen und Korallen in einem Rosenmuster, das durch winzige Blätter aus Smaragden unterstrichen wurde. Derartige Schmuckstücke waren die neueste Mode, um den schmalen Streifen nackter Haut zwischen dem Ärmelsaum und den Handschuhen einer Lady zu bedecken. Sie waren zudem eine modische Variante des traditionellen Schmuckgeschenks, das ein Bräutigam seiner Zukünftigen machte.
    Rosenblüten und -knospen, geschnitzt aus rosefarbenen Korallen. Sie hatte ihre rosefarbenen Rosen bekommen, und sie würden für immer ihr gehören.
    »Gestatten Sie.« Nicholas stellte sein Glas weg, damit er die mit Samt ausgeschmückte Schachtel mit den Armbändern darin an sich nehmen konnte. Er öffnete sie und legte eines nach dem anderen um Juliettes Handgelenke.
    Die Berührung durch seine Hände, dieser intime Kontakt und sein Handeln an sich ließen Juliettes Herz schneller schlagen. Sie fürchtete sogar, er könnte ihren hitzigen, rasenden Puls an ihren Handgelenken bemerken. Als er ihr schließlich in die Augen sah

Weitere Kostenlose Bücher