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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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nicht nach ihr um.
    Madame Armant und Paulette begrüßten zusammen mit Daspit die Plauchets, die in der Nähe der Tür standen, um die Gäste beim Eintreffen zu empfangen. Juliette hielt sich etwas abseits, was Nicholas gelegen kam. Er nickte den Gästen zu, an denen er auf dem Weg zu Juliette vorüberging, und versuchte so dreinzublicken, als sei der Besuch derartiger Veranstaltungen eine langweilige und bedeutungslose Pflicht. Tatsächlich galt seine ganze Aufmerksamkeit seiner Verlobten, die ihn längst entdeckt hatte und äußerst amüsiert, aber nicht besonders überrascht zu sein schien, ihn hier zu sehen.
    »Nicholas«, sagte sie und streckte ihm ihre Hand entgegen. »Es freut mich so sehr, dass Sie hier sind.«
    »Die Freude ist ganz meinerseits und sicher tausendmal größer, doch ich muss Ihnen sagen, es ist nicht klug, einen Gentleman so freimütig wissen zu lassen, was Sie empfinden.« Er verhielt sich ernst, und er konnte sich nicht dazu durchringen, ihre Hand loszulassen, weil er weiter die Wärme spüren wollte, die von ihr ausging und die ihre und seine Handschuhe durchdrang.
    »Warum denn das?«
    »Es könnte ihn glauben machen, dass er sich nicht weiter anstrengen muss, um Ihr Interesse auf sich zu ziehen.«
    Sie lächelte strahlend, was ihre Augen auf eine schelmische Art aufleuchten ließ, die er bei ihr noch nicht beobachtet hatte und die für ein sonderbares Gefühl in seiner Brust sorgte. »Da wir heiraten werden, kann ich mir nicht vorstellen, dass weitere Anstrengungen für Sie von Nutzen sein könnten.«
    »Das beweist nur, wie sehr Sie mich unterschätzen, ma chere«, erwiderte er in seinem verbindlichsten Tonfall. »Koketterie zwischen einem Gentleman und einer Lady ist eine angenehme Kunst, die zu vielen interessanten Entdeckungen führen kann.«
    »Zum Beispiel?«
    Ihm fiel auf, wie aufmerksam sie ihn beobachtete, und er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Das ist eine sehr gelungene Einführung in dieses Spiel. Ich gratuliere Ihnen. Und Beispiele dafür? Nun, Vorlieben und Abneigungen, Gedanken, Träume, worüber der andere lachen kann und worüber nicht.«
    »Also würden wir uns unterhalten.«
    Ihr freudiger Gesichtsausdruck war einfach bezaubernd, und Nicholas wünschte, er könnte ihn noch möglichst lange genießen. Doch ihre Schwester warf ihnen bereits einen argwöhnischen Blick zu, und Daspits vogelähnliches Gesicht zeigte einen aufgebrachten Ausdruck.
    »Unter anderem, Mademoiselle Juliette, unter anderem«, antwortete er. »Darf ich auf den ersten Tanz hoffen?«
    »Er ist sogar Ihr gutes Recht«, sagte sie. »Und das gilt für jeden weiteren Tanz.«
    »Ich würde jeden Tanz mit Ihnen tanzen, wenn ich es wagen könnte.«
    »Und warum sollten Sie es nicht wagen können?«
    »Vielleicht aus Angst, mich noch unbeliebter zu machen, als ich es ohnehin schon bin. Es ist nicht meine Absicht, Anlass zu bieten, dass man mich als Ruhestörer des Hauses verweist.«
    »Das dürfte eher unwahrscheinlich sein«, erwiderte sie mit einem ironischen Lächeln. »Wer sollte denn wegen ein paar Tänzen mehr oder weniger ein Duell riskieren?«
    »Jeder anwesende Gentleman, der Augen im Kopf hat«, antwortete er, verbeugte sich und ließ erst dann ihre Hand los.
    Sie lachte fröhlich auf, während ihre Wangen leicht rot wurden. »Ich glaube, diese Koketterie könnte mir gefallen.«
    Ihm ebenfalls, und wenn es nur dem Zweck diente, mitansehen zu können, wie sie errötete. »Dann bis zum Beginn der Musik«, verabschiedete er sich von ihr und wandte sich nur widerstrebend ab, um sich dem Gentleman zu widmen, der sich neben ihn gestellt hatte.
    »Dürfte ich mit Ihnen reden?«, fragte Paulettes Verlobter in einem Tonfall, der nur vorgetäuscht höflich war.
    »Wenn Sie das wünschen.« Mit einer knappen Geste deutete Nicholas auf einen nahe gelegenen Alkoven. Sein Instinkt sagte ihm, diese Unterhaltung könne einen unschönen Verlauf nehmen, und er wollte Juliette nicht in Verlegenheit bringen. Daher mied er lieber eine allzu große Öffentlichkeit.
    Daspit ging vor ihm her und wandte sich um, sobald er sich im Schutze des Vorhangs befand. »Was ich Ihnen zu sagen habe, wird nicht lange dauern«, begann er. »Sie haben versucht, mich umzubringen, um freie Bahn zu haben, damit Sie Paulettes Truhe an sich reißen können. Das hat aber nicht funktioniert. Beim nächsten Mal werde ich gewappnet sein, und dann werden Sie derjenige sein, der von der Bildfläche verschwinden wird.«
    »Ich habe mit

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