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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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nicht willkommen ist.«
    »Es würde mir nicht gefallen, wenn mein Pierre auf die Idee kommen sollte, ihm Manieren beibringen zu wollen. Einen Mann auf diese Weise zu verlieren, wäre eine große Tragödie. Dennoch ist es eine Schande, dass wir gezwungen sind, seine Gesellschaft zu erdulden. Wir werden von diesen
    Fechtmeistern überrannt, die es wagen, in die besten Familien einzuheiraten, n’est-cepa? Erst erweisen die Valliers ihnen die Gunst, und dann auch noch Lisette Moisant.«
    Die erste Frau lachte verächtlich. »Es ist doch kein Wunder, dass sie bereit war, ihn zum Mann zu nehmen. Schließlich hatte sie ihn doch schon in ihr Bett mitgenommen.«
    »La, was bist du doch gehässig. Nicht, dass es anders gewesen wäre, das hört man schließlich überall. Jetzt muss der armen Sonia auch noch der Abend ruiniert worden sein durch diesen parvenu, der es auf dieses Armant-Mädchen abgesehen haben soll, wenn man den Gerüchten glauben darf. Wie abscheulich! Als Nächstes wird man von uns wohl noch erwarten, dass wir uns ihm vorstellen lassen. Ich glaube, ich werde Kopfschmerzen bekommen und mich früh auf den Heimweg machen.«
    »Wollen wir hoffen, dass diese Maitres d’armes klug genug sind, sich nicht einer jungen Lady im heiratsfähigen Alter zu nähern, sonst könnte noch irgendein Gentleman sein Leben aufs Spiel setzen, weil er ihnen erklären will, welchen Fehler sie damit begehen.«
    »Oh, chere, diese Fechtmeister geben sich untereinander erstaunlichen Rückhalt. Wenn einer von ihnen herausgefordert wird, dann fühlen sich die anderen verpflichtet, zu ihm zu stehen. Mir schaudert bei dem Gedanken daran, was alles passieren könnte, noch bevor dieser Abend vorüber ist.«
    Davor fürchtete sich Juliette auch. Und doch war sie außer sich vor Wut darüber, wie man hinter Nicholas' Rücken über ihn sprach. So ein arroganter Unsinn zu behaupten, er sei die Gesellschaft derer nicht würdig, die sich unter dem Dach der Plauchets eingefunden hatten! Er war ein Gentleman bis in die Fingerspitzen, und an ihm konnten sich viele der Farmer von den Plantagen stromaufwärts ein Beispiel nehmen, die ihre gesellschaftlichen Umgangsformen nur während der Saison des Visites übten. Sie fühlte sich sehr versucht, zu ihm zu gehen und mit ihm durch den Saal zu stol-zieren, um ihn jedem vorzustellen, der sich ihnen näherte. Was sie aber davon abhielt, das in die Tat umzusetzen, war ihre Angst, sie könnte damit genau jene Situation heraufbeschwören, die die beiden Ladies hinter ihr fürchteten. Und damit würde sie Nicholas in keiner Weise helfen.
    Während die Plauchets weitere, mit Verspätung eintreffende Gäste begrüßten und die Balletttruppe ihre Sachen zusammenpackte, um aufzubrechen, machten sich mehrere Bedienstete daran, die Stühle wegzuräumen, auf denen die Zuschauer während der Darbietung gesessen hatten. Die älteren unter den Gästen folgten den Dienern zu jener Seite des Saals, die für Anstandsdamen und Gebrechliche reserviert war, die nicht tanzen würden. Andere Gäste standen hier und da in Grüppchen zusammen oder schlenderten durch den weitläufigen Raum, um zu sehen und gesehen zu werden.
    Paulette und Daspit gehörten zu jenen, die von diesem zu jenem Tisch spazierten, während Madame Armant sich mit ihrer verwitweten Freundin in die Ecke der Anstandsdamen zurückzog. Juliette hätte Paulette ebenso folgen können wie ihrer Mutter, doch sie rührte sich nicht von dem Fleck, auf den sie sich zurückgezogen hatte, um nicht den Dienern im Weg zu stehen, die die Tanzfläche freiräumten. Verstohlen sah sie sich nach Nicholas um, doch an seiner Stelle kam der englische Fechtmeister in Begleitung des angesehenen Count de Lerida auf sie zu.
    »Mademoiselle Armant«, sagte der Count und verbeugte sich vor ihr. »Gestatten Sie mir, Ihnen Monsieur Gavin Blackford vorzustellen, einen guten Freund von mir und von ihrem zukünftigen Ehemann. Ich dar! annehmen, dass Sie über diesen kleinen Formverstoß hinwegsehen, da es sein ausdrücklicher Wunsch war, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Aber gewiss, Monsieur le Comte«, erwiderte sie eine Spur höflicher, als sie es gemacht hätte, bevor sie die Hochnäsigkeit hinsichtlich der Maitres d’armes mitbekommen hatte. Sie gab dem Engländer die Hand: » Enchante’, Monsieur.«
    »Zu freundlich, Mademoiselle.« Der Engländer verbeugte sich vor ihr, wobei das Gaslicht an der Decke seine Haare golden schimmern ließ. »Aber ich hätte auch nichts anderes von der

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