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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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schnalzte mit der Zunge und fügte dann hinzu: »Mon Dieu, was ist der Kleine doch für ein Casanova - und das bereits in dem Alter.«
    »Ich bin mir sicher, ihm wurde diese Fähigkeit in die Wiege gelegt », gab sie harsch zurück.
    In den Augen des Fechtmeisters blitzte Belustigung auf. »Fähigkeit? Ah, verstehe. Wie der Vater, so der Sohn, meinen Sie. Ich sollte erfreut sein über das Kompliment, allerdings müssen Sie wissen, dass er es noch nicht so ganz mit seinem Vorbild aufnehmen kann.«
    Das hitzige Versprechen hinter dem amüsierten Ausdruck in seinen pechschwarzen Augen raubte Juliette den Atem. Mit einem Mal kam es ihr so vor, als schnüre ihr Korsett sie über alle Maßen ein und als drücke der Ausschnitt ihres Kleids ihr die Luft ab. Ihr Blick wanderte zu seinen Händen, zu den langen Fingern, die so geschmeidig und so kraftvoll waren. Es schien ihr, als könnte sie fühlen, wie diese Finger mit ihren Strumpfbändern spielten — so wie es der junge Gabriel in diesem Augenblick machte. Eine glühende Schwere regte sich in ihrem Körper, und sie begann, leicht zu schwanken.
    »Zu schade«, fügte er mit sanfter Stimme an, »dass wir nie Gewissheit darüber bekommen werden.«
    Er kokettierte mit ihr, er, der Fechtmeister, der berüchtigtste von ganz New Orleans, überlegte Juliette wie benommen. Sie hatte miterlebt, wenn ihre Zwillingsschwester extravagantes Lob erhielt und mit delikaten, eindeutigen Anspielungen ihrer Bewerber bei Soireen oder in der Oper bedacht wurde, doch sie selbst war in dieser Kunst nicht geübt, erst recht nicht bei einem solchen Gegenüber. Wie berauschend das doch war, und wie beunruhigend zugleich. Immerhin war ihr bewusst, dass die Bemerkungen des Gentlemans nicht ganz so persönlich ausfallen sollten. Sie war sich auch ziemlich sicher, dass er nicht ein einziges Wort ernst meinte.
    Es kostete sie enorme Anstrengung, ihre Sinne wieder unter Kontrolle zu bekommen, doch als es ihr endlich gelungen war, brachte sie sich dazu, den Blick von ihm abzuwenden. »Genug, Monsieur. Ich bin davon überzeugt, Gabriel wird gehorchen, wenn Sie mit fester Stimme mit ihm reden und ihm nicht drohen.«
    »Davon sind Sie überzeugt?«
    »Warum sollte er es nicht tun? Er muss doch daran gewöhnt sein.«
    »Aber keineswegs. Er ist die Brut des Teufels, wenn Sie es genau wissen wollen. Er beißt und kratzt wie eine wilde Katze, und er beugt sich keinem fremden Willen, sondern macht nur, was er für richtig hält.«
    »Meine Güte, hat er denn keine Mutter, die ihm beibringen kann, wie man anderen vertraut und gehorcht?«
    »Sie hat man seit einem Monat oder länger nicht mehr gesehen.«
    Aus seiner Stimme waren nur wenig Sorge und noch weniger Verantwortung herauszuhören. Ein uneheliches Kind also. Es überraschte sie nicht, hatte sie doch noch nie gehört, dass La Roche sein Leben über längere Zeit mit einer einzigen Frau verbrachte, von einer Ehefrau ganz zu schweigen. Der arme kleine Gabriel.
    »Ich denke, es ist gut von Ihnen, dass Sie sich des Jungen angenommen haben, aber ganz offensichtlich haben Sie ihn nicht richtig erzogen.«
    Nicholas Pasquale reagierte mit einem arroganten Blick. »Und wieso sollte das Ihre Sorge sein?«
    »Es ist nicht meine Sorge, sondern ganz normales Mitleid.«
    »Und doch würden Sie sich einmischen.«
    »Jeder hat die Pflicht, sich einzumischen, wenn er sieht, wie ein Kind misshandelt wird«, erklärte sie und hob trotzig das Kinn.
    »Der kleine Kerl«, gab er mit Nachdruck zurück, »wird von mir nicht misshandelt.«
    »Nach dem zu urteilen, was ich gesehen habe, sind Sie ihm aber auch nicht liebevoll zugetan.«
    »Und bei Ihnen wäre das der Fall?«
    »Bei jeder Frau wäre das der Fall«, hielt sie aufgebracht dagegen. »Für mich ist klar, dass Ihr Sohn eine Mutter braucht.«
    »Eine Mutter.«
    »Ganz genau.«
    Lange sah er sie an, dann begann er zu lächeln. »Dann heiraten Sie mich doch und werden Sie seine ihn liebende Maman .«
    »Sie heiraten? Warum um alles ... ?«
    Mitten in ihrer zornigen Erwiderung verstummte Juliette. Sie hätte in diesem Augenblick kein Wort mehr über die Lippen bekommen, selbst wenn die Errettung ihrer Seele davon abhängig gewesen wäre.
    Ihn heiraten.
    Er stand da, die Hände in die Hüften gestemmt und sah sie an, als warte er auf eine Antwort. Aber das konnte doch nicht sein Ernst sein, oder etwa?
    Ihn heiraten.
    Ihr Gebet kam ihr in Erinnerung, als wäre es ein Traum. Kräftig, willensstark, attraktiv ... o nein, er war

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