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Schwerter der Liebe

Titel: Schwerter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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immer wieder zu ihm und Juliette um, während sie untereinander tuschelten. Figaro lief ausgelassen um die Gruppe herum, offensichtlich erfreut darüber, dass die Jungs noch blieben. Vielleicht aber hatte der Hund auch mitbekommen, dass ein Besuch in der Küche anstand.
    Nicholas nahm Juliettes Arm und kehrte mit ihr zur Treppe zurück, um nach oben zu gehen. Angestrengt überlegte er, wie er sagen sollte, was er sagen musste, doch nichts von dem, was ihm in den Sinn kam, schien der Situation angemessen zu sein. Dass er mit einer Entschuldigung beginnen musste, war klar - aber wie sollte er danach weitermachen?
    »Es tut mir leid«, sagte er schließlich leise. »Ich hätte Ihnen schon früher von den anderen Jungs erzählen sollen. Ich hätte es auch getan, allerdings ...«
    »Allerdings befürchteten Sie, ich könnte schreiend ins Kloster zurücklaufen.«
    »Vermutlich ja«, stimmte er ihr zu und verzog die Mundwinkel, als er ihren kühlen Tonlall hörte.
    »Aber dann haben Sie sich dazu entschlossen ... wie sagten Sie noch gleich? ... offen und ehrlich zu sein, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Dieses Risiko musste ich eingehen. Ich hätte bis nach der Hochzeitszeremonie warten können, aber das wäre Ihnen gegenüber nicht gerecht gewesen. Außerdem wollte ich Sie nicht wegen etwas, das ich getan hatte, gegen die Jungs aufbringen.«
    »Als ob ich nicht wüsste, wer der wahre Schuldige ist.« Ihre Stimme klang hart und unerbittlich.
    »Oh, natürlich ich. Aber nun muss ich Sie fragen, ob Sie bei mir bleiben wollen oder nicht, nachdem Sie jetzt meinen Plan kennen.« Er wartete ab und zwang sich, die Situation so nüchtern und distanziert wie nur möglich zu betrachten, obwohl ihm von seiner stocksteifen Haltung Nacken und Schultern zu schmerzen begannen.
    »Sie erwarten von mir, dass ich die Mutter für vier oder fünf Straßenkinder und dazu den kleinen Gabriel spiele?«
    »Genau genommen sechs, also insgesamt sieben.«
    »Das ist also der wahre Grund, weshalb Sie an Ihrem Heiratsantrag festhalten, den Sie mir vor der Kirche im Scherz gemacht hatten? Weil Sie Mitleid mit diesen Kindern haben?«
    »Nicht Mitleid. Ich bewundere sie für ihren Mut, ihren Erfindungsreichtum und ihre Fähigkeit, aufeinander aufzupassen. Aber die Straßen sind ein gefährlicher Ort, vor allem für einen Jugendlichen, auf den die anderen angewiesen sind.«
    »Sie haben also Angst um sie.«
    Eigentlich wollte er seine anderen Gründe erst zu einem späteren Zeitpunkt anführen, wenn sie nicht mehr so in Gedanken war. Doch nun schien es ihm das Beste, alle Karten auf den Tisch zu legen. »Ich bin selbst auf der Straße aufgewachsen, so wie diese Jungs hier. Mit den Versuchungen bin ich nur zu gut vertraut, und ebenso mit den Konsequenzen.«
    Mit ernster Miene betrachtete sie sein Gesicht. Zumindest schien sie keine Abscheu oder Ablehnung zu empfinden.
    »Was wollen Sie machen? Ich will damit sagen ... wo sollen sie alle Unterkommen?«
    »Sie hörten, welches Versprechen ich ihnen gab. Ich dachte daran, ein Haus zu kaufen, wenn Sie eines aussuchen würden.«
    »Ich?« Mit großen Augen starrte sie ihn an.
    »Es wird Ihr Zuhause sein, der Ort, an dem Sie Ihre Zeit verbringen werden. Da ist es nur gerecht, wenn Sie es auch aussuchen.«
    »Aber was ist mit Ihren Wünschen? «
    Er hätte ihr seine Wünsche nennen können, vor allem den nach einem Schlafzimmer, das weit von denen der Jungs entfernt war, doch er wollte es nicht übertreiben. Schließlich hatte er ihr bereits genug unerfreuliche Überraschungen bereitet. »Ich habe keine Wünsche, außer dass Platz genug für alle ist und dass Sie glücklich sind.«
    »Sie haben keine Wünsche, weil Sie davon ausgehen, dass Sie nur so viel Zeit zu Hause verbringen werden wie unbedingt nötig«, wart sie ihm vor und hob trotzig den Kopf.
    Er lächelte und streckte seine Hand aus, um ihr mit dem Knöchel seines Zeigefingers über die Wange zu streichen. Dabei ging er sehr behutsam vor, damit er ihre zarte, empfindliche Haut nicht mit einer der Schwielen aufkratzte, die der ständige Umgang mit dem Degen mit sich brachte. »Ich dachte, das hätten wir geklärt. Ich werde dort sein, vielleicht sogar häufiger, als es Ihnen recht sein wird. Mindestens aber häufiger, als Sie es von mir erwarten.«
    »Und wenn ich erwarte, dass Sie immer dort sind?«
    Ihm entging nicht, dass sie leicht errötete. Unwillkürlich fragte er sich, was ihr wohl in diesem Moment durch den Kopf ging, doch er wagte kaum zu

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